• 27.06.2008 15:21

Schotten-Blitz Di Resta trägt Mercedes-Hoffnungen

Nach seinem ersten Sieg hegt Paul Di Resta Titelhoffnungen - Motorsportchef Norbert Haug schwärmt: "Er hat das Zeug zur Formel 1"

(Motorsport-Total.com/sid) - Über diesen Schotten macht keiner Witze. Paul Di Resta ist nach seinem ersten Sieg der Hoffnungsträger von Mercedes in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. Egal, ob Rekordchampion Bernd Schneider oder Promi-Fahrer Ralf Schumacher - Di Resta hat bislang allen die Show gestohlen. Er rechne sich jetzt durchaus Titelchancen aus, sagt der 22-Jährige vor dem Rennen des Jahres am Sonntag auf dem Nürnberger Norisring. "Ich bin in die Saison mit der Erwartung gestartet, um den Titel zu kämpfen."

Titel-Bild zur News: Paul Di Resta

Paul Di Resta ist derzeit die Speerspitze im Lager der Mercedes-Piloten

In der DTM-Gesamtwertung ist Di Resta bester Mercedes-Pilot. Der Geheimfavorit liegt vor dem fünften von elf Saisonrennen nur einen Punkt hinter dem führenden Audi-Rivalen Timo Scheider zurück. Der Norisring war für die Silberpfeile zuletzt immer ein gutes Pflaster: Seit 2003 gab es fünf Mercedes-Siege in Serie.#w1#

Auf den Geschmack gekommen

Di Resta schwebt nach seinem ersten DTM-Sieg auf Wolke sieben. Das sei ein großer Tag und sehr wichtig für seine Karriere gewesen, sagt der Schotte, der dadurch auf den Geschmack gekommen ist: "Ich hoffe, wir machen so weiter und schaffen noch weitere Siege dieses Jahr."

"Er ist immer ruhig, lässt sich nie ablenken, zeigt keine Emotionen." Norbert Haug

Das große Talent hat Benzin im Blut. Di Resta kommt aus einer Rennfahrerfamilie, sein Cousin beispielsweise ist Dario Franchitti, einst Sieger bei den legendären 500 Meilen von Indianapolis. Auch Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält viel vom schnellen Schotten. Wenn Di Resta so weitermache, könne er tatsächlich den DTM-Titel gewinnen, meint der Schwabe und lobt seinen Fahrer: "Er ist immer ruhig, lässt sich nie ablenken, zeigt keine Emotionen."

An Selbstbewusstsein mangelt es dem Shootingstar nicht. "Ich fürchte keine Piloten", sagt Di Resta. Man müsse die Audi-Rivalen respektieren und hoffen, dass das, was man als Team leistet, gut genug sein wird, um sie alle zu schlagen. "Nach den nächsten zwei Rennen werden wir mehr wissen", sagt Di Resta mit Blick auf den Titelkampf.

Ziel ist die Formel 1

Die DTM soll für den Schotten aber nur eine weitere Stufe auf der Karriereleiter sein. "Sicher, ist die Formel 1 ein Ziel. Es war schon immer mein Traum, Formel-1-Fahrer zu werden, und ich hoffe, dass ich eines Tages die Chance bekommen werde", meint Di Resta.

"Ich hoffe, dass ich eines Tages die Chance bekommen werde." Paul Di Resta

Momentan gelte seine volle Konzentration allerdings der DTM, "mit dem Ziel, die Meisterschaft zu gewinnen". Laut Haug hat Di Resta das Zeug zur Beförderung: "Paul ist in Simulatorarbeit bei McLaren-Mercedes eingebunden, und er hat bereits erfolgreich den ersten Test im Auto absolviert."

Der Youngster und der Formel-1-Rentner

Und in diesem Jahr hat Di Resta immerhin einen Markenkollegen aus der Formel 1: Ralf Schumacher. Der prominente Neuling fährt im "Gebrauchtwagen", einer C-Klasse der Saison 2007, regelmäßig hinter di Resta her. Gönnerhaft nimmt der Youngster "Schumi II" in Schutz: "Es ist sehr schwer für Ralf als DTM-Neuling, aber er macht insgesamt einen sehr guten Job."

Schumacher müsse sich auch nichts mehr beweisen, da er eine erfolgreiche Formel-1-Karriere hinter sich habe, meint Di Resta: "Ich bin sicher, dass die Rennergebnisse mit der Zeit besser und besser werden." Sportchef Haug mahnt zur Geduld mit dem Neuling: "2008 ist ein Lehrjahr für Schumacher."