• 05.07.2013 10:22

  • von Christian Schrader & Stefanie Szlapka

Scheiders Fazit: Gute Basis, wenig Punkte

Audi-Pilot Timo Scheider zeigt sich mit der Performance generell zufrieden, verweist aber auf die geringe Punkteausbeute und hofft auf einen Sieg am Norisring

(Motorsport-Total.com) - Nach der verkorksten DTM-Saison im vergangenen Jahr mit Platz 14 in der Endabrechnung wollte Abt-Audi-Pilot Timo Scheider dieses Jahr Wiedergutmachung leisten, was ihm zumindest in den ersten zwei Rennen im Ansatz gelungen ist. Der 34-Jährige zeigt sich mit der Basis zufrieden, hadert aber nach wie vor mit dem Rennen in der Lausitz und der weiterhin geringen Punkteausbeute. Der Urlaub in der Sommerpause fiel ebenfalls spärlich aus, dafür hat der Mann aus Lahnstein am Norisring zwei Dinge fest im Visier: Den Sieg und Nürnberg-Spezialist Jamie Green.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Laut Timo Scheider stimmt die Performance, die Punkteausbeute hingegen noch nicht Zoom

"Nach dem vierten Rennen, das völlig in die Hose gegangen ist, ist es natürlich schwierig, etwas Positives zu finden", sagt Scheider zunächst über das Rennen in der Lausitz, wo er mit den Optionsreifen gestartet gegen Ende einen Notstopp einlegen musste. Sein insgesamt 250. DTM-Rennen war damit nicht von Erfolg gekrönt und endete am Ende auf Rang 20. Trotzdem zeigt sich der Audi-Pilot nicht komplett unzufrieden und schaut positiv nach vorne.

"Der Speed war die ersten drei Rennwochenenden sehr gut und die Pole-Position gleich beim ersten Rennen hat gezeigt, dass wir eine deutlich bessere Basis haben als 2012", analysiert Scheider, wenngleich er betont: "Aber jetzt ist es halt einfach so, dass wir nicht genug Punkte haben, obwohl die ersten drei Rennen von der Performance her gut waren." Mit zehn Punkten rangiert der Meister von 2008 und 2009 lediglich auf Rang 13 der Fahrerwertung.

Laut Scheider fehlte auch das nötige Glück

Sein Fazit der ersten Rennen: "Einmal haben wir strategisch einen groben Fehler gemacht, beim ersten Rennen, und dann waren es zweimal die Boxenstopps, inklusive eines Nagels im Reifen im dritten Rennen", so Scheider. "Das Glück war uns bis jetzt noch nicht hold, aber der Speed war zumindest da", berichtet er weiter. Die Performance auf dem Lausitzring werde mal laut Scheider gründlich analysieren, um zur Saisonmitte eine bessere Figur abzugeben. "Es ist fast schon dramatisch, schon Halbzeit des Jahres! So schnell geht das im Motorsport", sagt Scheider dazu.

Die Möglichkeiten mit dem DRS-System und den weicheren Optionsreifen findet Scheider für die DTM "generell notwendig", weil das Thema "Zweikämpfe und Überholmanöver gefordert war". "Das haben wir mit Sicherheit geschafft", sagt er. Schwierigkeiten sieht Scheider am Beispiel Lausitzring, wo er mit den Optionsreifen fuhr und "das Ding plötzlich in den Keller geht": "Du hast keinerlei Möglichkeiten, das zu kontrollieren, außer dass du probierst, die Situation im Rennen zu analysieren und dann zu reagieren", so Scheider weiter.

Ein weiteres Problem laut Scheider: "Wenn du ein Auto hast, das im Qualifying nicht so perfekt war, wird es im Rennen umso schwerer, den Optionsreifen am Leben zu erhalten." Dies sei aber "für alle das Gleiche", weswegen Scheider betont: "Grundsätzlich muss ich sagen, Optionsreifen wie auch DRS funktionieren tadellos. Es ist einfach nur die Erfahrung, die wir brauchen, was der Optionsreifen unter welchen Umständen und Temperaturbedingungen kann. Da haben wir keine Erfahrung und müssen quasi mit dem Finger im Wind warten und hoffen, dass es funktioniert."

Hoffnung auf den Norisring

An Urlaub in der Sommerpause war laut Scheider nicht zu denken: "Geht leider nicht." Das Programm vor dem nächsten Saisonlauf auf dem Norisring (13. und 14. Juli 2013) war und ist gut ausgefüllt: Tests, Sponsoren- sowie PR-Termine, ein Segelbootrennen in Kiel und ein Kartrennen standen auf der Agenda, erst dann folgt ein bisschen Erholung: "Dann geht's drei Tage nach Moskau", freut sich Scheider, der im Anschluss an den Trip an den Norisring reist.

Auf das Rennen in Nürnberg freut sich Scheider nach eigenen Aussagen und es bietet die Gelegenheit, Wiedergutmachung zu leisten. "Die Schmach der ersten vier Rennen könnten wir mit einem Sieg auf dem Norisring wieder wegpolieren", so Scheider, der sogleich eine Kampfansage an einen Markenkollegen parat hat: "Wer denkt, dass Jamie Green kommt und den Norisring locker gewinnt, der hat diese Aussage leichtfertig gemacht", frohlockt er über den Briten, der als Spezialist auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs im Frankenland gilt.

Insgesamt viermal konnte der 31-Jährige dort triumphieren, so auch im vergangenen Jahr. Deshalb betont Scheider abschließend: "Natürlich wünschen wir uns von Audi-Seite endlich mal einen Sieg in Nürnberg, keine Frage." Diesen möchte er aber höchstpersönlich einfahren.