Scheider: "Das ist ärgerlich"

Timo Scheider wurde im ersten Abschnitt der Qualifikation auf dem Adria Raceway die schnellste Zeit gestrichen - Von Platz 15 will der Audi-Pilot voll angreifen

(Motorsport-Total.com) - Das war nicht das Qualifying des Timo Scheider: In den letzten Momenten des ersten Abschnitts auf dem Adria Raceway tauchte der zweifache Meister auf Rang zwei auf. Doch der Audi-Pilot freute sich zu früh. Er hatte diese schnelle Runde 0,168 Sekunden nach dem Ablauf der Zeit begonnen. Da das Training also schon vorbei war, zählte diese Zeit natürlich nicht und wurde gestrichen. Die vorherige Runde war nur für Startplatz 15 gut. Profitiert hat davon Markenkollege Mattias Ekström, der sich dadurch für Q2 qualifizierte und schlussendlich Dritter wurde.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Nach dem frühen Aus war Timo Scheider extrem sauer über das falsche Timing

Die Enttäuschung stand Scheider ins Gesicht geschrieben. Sauer stieg er aus dem Auto und pfefferte die Handschuhe in die Ecke, anschließend verzog er sich für einige Minuten ins Motorhome. "Bisher haben wir am Wochenende zu den starken Fahrern gezählt. Deshalb habe ich mir Hoffnungen gemacht. Wir waren bis dahin schnellster Audi und haben uns eine Menge zugetraut. Wenn am Ende dann nur das Timing falsch läuft, dann ist das ärgerlich", sagt Scheider in der 'ARD'.

"Anscheinend bin ich um eineinhalb Zehntel zu spät über die Linie gefahren. Mit der Runde war ich fünf Tausendstel hinter di Resta auf Platz zwei. Dann war ich eben raus aus dem Geschehen. Das ist hart, Aber manchmal ist das eben so", beschreibt Scheider die entscheidende Szene.

"Mal macht der Fahrer einen Fehler und mal das Team. Aber wenn wir von eineinhalb Zehnteln sprechen, dann ist das nicht wirklich ein Fehler." Trotzdem bedeutete es das Aus und nur Startplatz 15. "Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Das macht Audi aus. Klar könnte ich jetzt den Kopf in den Sand stecken und sagen, dass alles sch... ist, aber morgen wird ein hartes Rennen und ich werde alles dafür geben."

Gleich nach dem Ausscheiden tauchten aus der Audi-Box Gerüchte auf, wonach Scheider nicht die Zielflagge gesehen hat, beziehungsweise keine geschwenkt wurde. Trotzdem ist die Zeit der entscheidende Faktor und nicht der Mensch mit der Fahne. "Am Ende meiner Zeitrunde war alles in Ordnung, aber zu Beginn wurde definitiv keine Flagge geschwenkt", so der Deutsche.

"Ich habe mit meinem Ingenieur noch gesprochen, ob wir noch eine Runde schaffen oder eben nicht. Ich war zu dem Zeitpunkt hinter Ralf Schumacher und habe bewusst darauf geachtet, um dann vielleicht doch abzubrechen, Reifen zu schonen und hereinzukommen. Aber da war keine Flagge. Am Ende habe ich sie natürlich gesehen, aber das war anscheinend zu spät."

Die enge, langsame Strecke lädt nicht gerade zum Überholen ein. Scheider hat zwar eines der schnellsten Autos, aber von Startplatz 15 wird es nicht leicht. "Ich werde alles probieren. Es wird sicher kein Spaß, aber wenn die Performance so wie heute ist, dann freue ich mich darauf, denn es wird schöne Zweikämpfe geben. Daran habe ich Spaß", lächelt Scheider und blickt einem aufregenden Rennen entgegen.