• 17.10.2010 18:58

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Rockenfeller: Comeback auf dem Podium

Mike Rockenfeller holte in Hockenheim nach einem starken Auftritt seinen zweiten DTM-Podiumsplatz - Danach gibt es Lob von allen Seiten

(Motorsport-Total.com) - Vor fast dreieinhalb Jahren, am 6. Mai 2007, holte Mike Rockenfeller in Oschersleben in seinem erst zweiten Rennen in der DTM seinen ersten Podiumsplatz. Doch es sollte bis zum heutigen 17. Oktober 2010 dauern, bis der Audi-Pilot wieder auf das Treppchen fahren konnte. In Hockenheim wurde er Dritter hinter Paul di Resta und Timo Scheider und fuhr damit seinen insgesamt zweiten Podiumsplatz in der DTM ein.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Nach dreieinhalb Jahren Pause fuhr Mike Rockenfeller wieder auf das Podium

Das sei definitiv ein gutes Gefühl, sagt Rockenfeller: "Ich habe recht lange gebraucht. Aber die DTM ist hart und ich bin durch ein paar schwere Jahre und schwere Rennen gegangen. Aber endlich habe ich den Weg zurück auf das Podium gefunden und darüber freue ich mich wirklich sehr."

Jetzt ist er sehr zufrieden, denn von Startplatz zwei aus war das Podium sein Minimalziel. "Und das habe ich geschafft", sagt Rockenfeller. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass noch ein Mercedes an ihm und Scheider vorbeifährt, nachdem er Gary Paffett gut hinter ich halten konnte: "Das ist schade, aber trotzdem müssen wir sehr zufrieden sein, das sind wichtige Punkte und am Ende der Saison ein wichtiges Ergebnis für mich. Das Team hat einen tollen Job gemacht, eine gute Strategie und zwei gute Stopps. Von daher bin ich sehr zufrieden und fahre heute ganz entspannt nach Hause."

"Endlich habe ich den Weg zurück auf das Podium gefunden." Mike Rockenfeller

"Natürlich wäre man gern Zweiter, wenn man aus der ersten Reihe startet und danach auch auf Rang zwei liegt", räumt Rockenfeller ein. "Aber wir haben alle gesehen, dass Paul heute wie von einem anderen Planeten war. Leider konnten wir ihm nicht viel entgegensetzen. Ich war dicht an Timo dran, aber er hat es geschafft, vorn zu bleiben."

Das Duell Scheider gegen Rockenfeller wurde auch von der Konkurrenz interessiert beobachtet. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug begrüßt es, dass die beiden gegeneinander fighten durften. Denn wenn Audi strategisch gefahren wäre, hätte Rockenfeller hinter Scheider einen Gang zurückschalten und so den herannahenden di Resta ausbremsen können.

"Aber er ist mit seinem Jahreswagen einen Speed gegangen wie die Spitze. Das ist eine großartige Leistung. Man hätte uns abblocken und Timo hätte heimfahren können. Aber es ist rausgefahren worden, und das verdient höchsten Respekt", so Haug. "Es ist okay, wenn man sagt: 'Du fährst jetzt eine halbe Sekunde langsamer.' Aber sie sind volles Rohr gefahren. Das ist echt, das ist gut und das ist fairer Rennsport."


Fotos: DTM in Hockenheim


Für Rockenfeller war allerdings der schwierigste Teil in seinem Rennen, vor Paffett zu bleiben: "Er hat am Anfang ziemlich gepusht. Doch ich konnte ihn hinter mir halten. Man blockiert einfach die Linie, versucht schneller zu sein und keinen Fehler zu machen. Das habe ich zuvor gegen Gary auch schon gemacht. Am Lausitzring hatten wir in diesem Jahr fast das ganze Rennen über einen tollen Fight. Ich habe einfach mein Bestes gegeben."

Nach seinem ersten Boxenstopp konnte Rockenfeller dann richtig pushen. "Mein zweiter Reifensatz war wirklich gut und ich konnte mir einen großen Vorsprung herausfahren. Das war schön", freut er sich. "Und am Ende habe ich es nur nach Hause getragen. Es war viel Dreck auf der Strecke, deshalb war ich vorsichtig und habe den dritten Platz gesichert, denn er war wichtig für mich und das Team."

"Am Ende habe ich es nur nach Hause getragen." Mike Rockenfeller

Dem schließt sich Phoenix-Teamchef Ernst Moser an. "Wir haben gewusst, dass unser Speed auch im Trockenen gar nicht so schlecht ist, das haben wir im Training schon gesehen. Dass di Resta noch so aufdrehen kann, der war einfach nicht zu halten. Das war schade, aber ich bin mit dem dritten Platz recht glücklich", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wenn es normal gelaufen wäre, wären wir auch mit Alex Prémat in den Top 5 gewesen. Also die Teamperformance war top."

Nach seinem Auftritt in Hockenheim wird Rockenfeller wieder als möglicher Aufstiegskandidat gehandelt, falls im nächsten Jahr bei Audi ein aktuelles Auto frei wird. Ob dies eine Empfehlungsfahrt war? "Da müsst ihr meinen Boss fragen", antwortet er. "Aber ich versuche grundsätzlich immer mein Bestes. In diesem Jahr lief es bisher ganz gut. Die Saison im neuen Team hat gut angefangen, Le Mans war das persönliche Highlight für mich und hoffentlich kann ich jetzt zwei weitere gute Rennen haben. Dann sehen wir was passiert."

Und was sagt der Boss? Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich weicht einer direkten Antwort aus, ist aber voll des Lobes: "Mike hat heute sicherlich eine ganz tolle Leistung abgeliefert. Nicht nur heute. Er hat auch gestern im Regen sowohl im freien Training als auch im Qualifying wirklich eine exzellente Vorstellung gegeben. Und er hat heute bewiesen, dass er in Hockenheim nicht nur im Regen schnell sein kann, sondern sehr wohl mit dem Vorjahresauto eine ganz, ganz tolle Performance fehlerfrei über das ganze Rennen hinlegen kann. Mike ist auch nicht rein zufällig Le-Mans-Sieger geworden, das wissen wir auch alle."

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