• 28.09.2012 12:14

Paffett fährt mit Frust, Spengler mit Zuversicht

Die Dramatik spitzt sich: Das Duell Paffett versus Spengler ist im Saisonfinale eines auf Augenhöhe - Die Rollen sind vor dem Rennen in Valencia klar verteilt

(Motorsport-Total.com/SID) - Gäbe es ein Drehbuch für die DTM, die Autoren hätten ganze Arbeit geleistet. Seit Wochen spitzt sich die Dramatik zu, pünktlich zum neunten und vorletzten Saisonlauf in Valencia am Sonntag ist das Duell zwischen Gary Paffett im Mercedes und Bruno Spengler im BMW endgültig ein Kampf auf Augenhöhe. Auf der einen Seite Spitzenreiter Paffett, dessen souveräne Führung aus dem Sommer dahin ist. Der Champion von 2005 muss um seinen zweiten Titel kämpfen und tut dies auf und neben der Strecke energisch.

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler, Gary Paffett

Gary Paffett (links) oder Bruno Spengler: Wer lacht zuletzt in der DTM 2012? Zoom

Ihm gegenüber Spengler, ein Verfolger in Topform, der zwei der vergangenen drei Rennen für sich entschieden hat. Der Kanadier hat wenig zu verlieren und hält sich verbal zurück. Elf Punkte trennen die Kontrahenten in der Gesamtwertung. "Bruno hatte zuletzt sehr gute Ergebnisse", sagt Paffett der 'BBC', "aber wir sind ihm mehr als gewachsen." Der 31-jährige Brite will keine Zweifel aufkommen lassen an seinem Favoritenstatus, an seiner Zuversicht.

Für Spengler wäre es eine Sensation

Seit dem Saisonauftakt in Hockenheim führt er das Klassement an, doch sein einst souveräner Vorsprung ist fast aufgebraucht. Noch im Juni betrug der Puffer auf Spengler 40 Punkte. Einmal mehr verweist Paffett auf die unverschuldeten Unfälle am Norisring und in Zandvoort. "Der Vorsprung ist kleiner geworden, aber in zwei Läufen lag es daran, dass andere Fahrer sich nicht konzentriert haben", hadert er. "Das war frustrierend und hat uns eine Menge Punkte gekostet."

Viel Pech habe er gehabt. "Vielleicht", hofft Paffett, "ist Spengler jetzt mal an der Reihe." Der Kanadier, 2006 und 2007 bereits Vizemeister, gibt sich derweil betont gelassen. Der Titel mit Wiedereinsteiger BMW im Premierenjahr, zumal nach einer solchen Aufholjagd, wäre eine kleine Sensation. Natürlich, so Spengler, zwei Rennen vor Schluss sei mit elf Punkten Rückstand alles möglich. Kampfansagen kommen ihm jedoch kaum über die Lippen.

Green hat nur noch Außenseiterchancen

"Wir dürfen uns jetzt nicht wegen der Meisterschaft verrückt machen. Rennen für Rennen müssen wir versuchen, alles zu optimieren - und am Ende werden die Punkte gezählt", sagt der 29-Jährige. Die Konstellation lässt vieles zu. Paffett (127 Punkte) krönt sich schon in Valencia zum Champion, wenn er gewinnt und Spengler (116) höchstens Fünfter wird. Spengler wiederum kann aus eigener Kraft den Titel holen, dazu braucht er Siege in Valencia und beim Saisonfinale in Hockenheim.

Paffetts Markenkollege Green (108) hat noch Außenseiterchancen, Mike Rockenfeller (75) kann als bester Audi-Pilot nicht mehr eingreifen. Paffetts Rechnung ist einfacher. "Wir müssen Bruno in einem der beiden Rennen schlagen, dann hat er es sehr schwer", meint der Brite: "Es wäre schön, mit einer klaren Führung nach Hockenheim zu fahren." Dass Valencia ein guter Ort ist, um Titel zu feiern, zeigte sich 2011. Damals machte Martin Tomczyk mit einem dritten Platz alles klar.