Mercedes hofft auf eine Sternstunde

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Situation scheint aussichtslos, doch Mercedes gibt das Titelrennen in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) noch nicht verloren. Schon zehn Punkte liegt der Kanadier Bruno Spengler als bester Silberpfeil-Pilot auf Platz drei der Gesamtwertung hinter dem führenden Audi-Rivalen Mattias Ekström zurück. Sollte der Schwede beim vorletzten Saisonlauf am Sonntag (14.00 Uhr/live in der 'ARD') in Barcelona auch nur einen einzigen Punkt mehr holen als Spengler, ist der Titelkampf für Mercedes gelaufen.

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Bruno Spengler geht hoch motiviert in die letzten beiden Rennen

Dann machen die beiden Audi-Stars Ekström (44 Punkte) und Verfolger Martin Tomczyk (Rosenheim/40) den Titel unter sich aus. Doch solange rechnerisch noch Chancen bestehen, werde sein Team nicht aufgeben, meint Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Zehn Punkte Nachteil zum Tabellenführer können ein großer, allerdings auch ein aufzuholender Vorsprung sein." Eine Nullrunde für die Audi-Piloten und die volle Punktzahl für Spengler - und es käme beim Finale am 14. Oktober in Hockenheim zum großen Showdown.#w1#

An diesen Strohhalm klammert sich auch Haug: "Die Chancen dazu existieren, auch wenn sie nicht als himmelhoch zu bezeichnen sind und Audi beim jetzigen Punktestand der Favorit auf den Titel ist. Aber entschieden ist noch nichts."

Keine Teamorder oder unsaubere Tricks

Eine Teamorder oder unsaubere Tricks soll es auf keinen Fall geben. Mercedes will das Titelrennen sportlich und fair über die Bühne bringen. "Ich will die Meisterschaft ausschließlich durch meine eigenen Leistungen gewinnen - nichts anderes zählt", sagt Spengler. Er wolle einfach nur sein Bestes geben, dann könne er nur noch abwarten, sagt Spengler weiter. Angesichts des Punktestandes gäbe es ohnehin keine besondere Strategie: "Ich werde konzentriert in beide Rennen gehen, Vollgas geben und Fehler vermeiden - das ist meine Taktik."

Auf die Frage, auf wen er als DTM-Champion 2007 wetten würde, sagt Spengler mit einem Grinsen: "Ich kann schlecht auf mich selber setzen." Natürlich wolle er Meister werden, daher sei es seine Aufgabe, immer alles zu geben: "Das mache ich seit dem ersten Rennen."

Spengler statt Alonso im Silberpfeil?

Spengler gilt bei Mercedes bereits als kommender Mann für die Formel 1, doch davon will der Kanadier (noch) nichts hören. "Zurzeit konzentriere ich mich hundertprozentig auf die DTM, denn auch hier gibt es sehr viele gute Fahrer, gegen die man sich durchsetzen muss. Hier geht es so eng zu, dass man schon bei der kleinsten Ablenkung nicht mehr schnell genug ist."

Er gibt aber zu, dass die Formel 1 weiterhin sein großer Traum sei. Spengler: "Es wäre schon toll, zumindest mal einen Grand Prix dort zu bestreiten. Dafür muss ich mich jedoch zuerst in der DTM empfehlen." Dort habe er schließlich auch den besten Lehrmeister im eigenen Team: den zweimaligen Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen.

Aber vielleicht wird der Traum vom Formel-1-Aufstieg schneller Wirklichkeit als er erwartet. Sollte der bei McLaren-Mercedes in Ungnade gefallene Weltmeister Fernando Alonso noch in diesem Jahr vor die Tür gesetzt werden, wäre Mädchenschwarm Spengler durchaus eine Alternative für das Silberpfeil-Cockpit. Dann würde man die Millionen-Ablöse für den Wunschkandidaten Nico Rosberg an Frank Williams sparen...