• 14.09.2013 17:56

  • von Christian Nimmervoll & Dominik Sharaf

Mercedes geschlagen: "Werfen die Flinte nicht ins Korn"

Gary Paffett war als Siebter bester Mercedes-Fahrer im Qualifying in Oschersleben, doch speziell für ihn wäre mehr drin gewesen als Startplatz zwölf

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying scheint in der DTM-Saison 2013 nicht die Lieblingsdisziplin der Mercedes-Flotte zu sein. Mit Gary Paffett auf Platz sieben brachten die Stuttgarter heute in Oschersleben immerhin einen ihrer Fahrer in die Top 10, aber der ehemalige DTM-Champion rutscht wegen einer Plus-Fünf-Strafe auf Platz zwölf zurück. Somit erbt Robert Wickens auf Rang elf die Mercedes-Spitzenposition.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett war heute schnellster Mercedes-Pilot in Oschersleben Zoom

"Das war nicht das, was wir erwartet haben", gesteht Mercedes-DTM-Leiter Wolfgang Schattling. "Die schwierigen Bedingungen haben uns nicht in die Karten gespielt und es wird nun schwierig für uns, aber aufgeben kommt nicht in Frage. Im Gegensatz zu den Kollegen wünsche ich mir ein turbulentes Rennen. Unsere beiden Titelaspiranten haben schlechte Ausgangspositionen. Sei's drum: Wir haben schon turbulente Rennen erlebt und vielleicht wartet morgen wieder eines. Wir werfen die Flinte nicht ins Korn."

Zumal speziell für Paffett mehr drin gewesen wäre: "Wir hatten in Moskau und auf dem Nürburgring größere Probleme als hier", findet der Brite. "Das Auto war ganz gut, auch wenn wir ein paar Abstimmungsprobleme hatten. Ich war zur richtigen Zeit auf der Strecke, aber in Q3 habe ich auf meiner ersten Runde nicht alles aus den Reifen herausgeholt. Meine Teamkollegen haben die Bedingungen hart getroffen. So war es für Mercedes insgesamt ein enttäuschender Tag."

"Ich bin nicht zufrieden, weil ich weiter vorne hätte stehen können. Die Balance stimmt, aber es fehlt an Abtrieb und Grip auf den Reifen", analysiert Paffett und ergänzt: "Am Nürburgring waren wir im Rennen schnell. Das kann auch hier der Fall sein, aber wir starten weit hinten. Das Rennen zu gewinnen scheint unmöglich, aber vielleicht ein früher Stopp bei Regen vor allen anderen? Momentan ist das Podium aber nur Träumerei."


Fotos: DTM in Oschersleben, Samstag


Für Mercedes' Meisterschaftsambitionen war der heutige Tag ein schwerer Rückschlag, denn der bestplatzierte Rockenfeller-Verfolger Christian Vietoris wurde 21. - und Robert Wickens, derzeit Dritter der Gesamtwertung, auch nur Zwölfter. Bei 35 beziehungsweise 36 Punkten Rückstand und nur drei noch ausstehenden Rennen scheinen die Fronten schon geklärt zu sein. Paffett hat ja sogar schon 49 Zähler Rückstand.

Also wäre es naheliegend, Paffett morgen einzubremsen und aufzufordern, den vor ihm startenden Wickens nicht anzugreifen, um das vielleicht heißeste Eisen in der Meisterschaft die meisten Punkte einstreifen zu lassen. "Klar überlegt man das", gibt Schattling offen zu, lässt sich aber noch nicht auf eine Entscheidung festnageln, denn: "Vielleicht ist Gary ja auch noch gar nicht raus aus dem Rennen um die Meisterschaft?"