• 19.12.2013 14:56

  • von Roman Wittemeier & Stefan Ziegler

McNish: "Hatte die DTM etwas unterschätzt"

Der dreimalige Le-Mans-Sieger Allan McNish spricht über die Erfahrungen, die er 2005 in seiner einzigen Saison bei Audi in der DTM gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Elf Rennen, viermal Punkte und Platz zehn. Das ist die Bilanz von Allan McNish in der DTM. Nur eine Saison lang war der später dreimalige Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister für Audi in dieser Meisterschaft unterwegs. Und rückblickend sagt er über sein Jahr 2005: "Ich hatte es etwas unterschätzt." Allerdings, und das betont der schottische Rennfahrer, habe es auch an den Umständen gelegen.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish fuhr in Formel 1 und DTM, ist aber vor allem ein Meister der Langstrecke Zoom

Denn eigentlich hatte es ihn auf die Langstrecke gezogen und nicht unbedingt in die DTM, wie er erklärt. "Ich bin DTM gefahren, weil sich der R10 verzögerte. Deshalb musste ich etwas machen. Und für die Erfahrung war es wichtig", meint McNish. Doch schon vor dem Saisonstart geriet der heute 43-Jährige ins Hintertreffen: "Vor dem ersten Rennen hatte ich lediglich drei Testtage." Zu wenig, wie sich bald darauf zeigte.

Vor allem, wo die markeninterne Konkurrenz teilweise wesentlich mehr Probefahrten absolvierte, was die Situation aus der Sicht von McNish noch zusätzlich verschärfte. Er selbst habe 2005 insgesamt nur vier Testtage bestritten, Ekström hingegen satte 18. "Und wenn man ein DTM-Auto mit diesen speziellen Reifen fährt, dann kannst du diese Erfahrung nicht auf Strecken wie dem Lausitzring oder Oschersleben aufholen."

Dessen sei er sich nun bewusst. Damals habe er seine Aufgabe in der DTM wohl unterschätzt. "Audi wahrscheinlich auch", sagt McNish heute bei 'Motorsport-Total.com'. Er fügt hinzu: "Ihre Struktur war so aufgebaut, dass nur ein Fahrer konkurrenzfähig sein konnte. Das war Eki (Ekström; Anm. d. Red.), aber er war in diesem Jahr auch der beste Audi-Fahrer." McNish schaffte hingegen als bestes Ergebnis nur einen vierten Platz.

Und er zog die Konsequenz aus diesem Abschneiden: "Am Jahresende habe ich gesagt, dass ich die DTM nur weitermache, wenn ich die gleichen Möglichkeiten erhalte. Nur so hätte man eine Chance gehabt", meint der Schotte und fragt: "Warum fährt man Rennen? Weil man gewinnen will." Deshalb stieg McNish zur Saison 2006 um auf den neuen Audi R10 TDI. Und damit siegte er gleich im ersten Anlauf.