• 18.07.2009 20:09

  • von Stefanie Szlapka

Markenkollegen unter sich

... sind nicht immer nett zueinander - Gleich drei Zusammenstöße zwischen Markenkollegen sorgten für Aufregung

(Motorsport-Total.com) - Drei Zusammenstöße zwischen Markenkollegen beschäftigen nach dem Qualifying noch das DTM-Fahrerlager. Im Q1 der Lackaustausch zwischen den Mercedes-Kollegen Mathias Lauda und Ralf Schumacher. Eine Session später war Audi dran: zuerst das Zusammentreffen von Katherine Legge und Timo Scheider in der Box und später die Blockade von Legge gegen Mattias Ekström auf dessen letzter schnellen Runde.

Titel-Bild zur News: Katherine Legge

Katherine Legge erlebte in Zandvoort ein ereignisreiches Qualifying.

Lauda vs. Schumacher: Lauda war auf einer schnellen Runde als Schumacher aus der Box kam und sich vor ihn setzte. "Ich habe ihn erst sehr spät gesehen", meinte der HWA-Pilot später. Um ihm auszuweichen, zog Lauda nach außen. "Dabei habe ich das Heck verloren und kam auch etwas in die Wiese", erzählte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Im Anschluss wollte ich ihn überholen, um vielleicht noch eine zweite Runde dranzuhängen." Doch ganz kurze Zeit später kam es zur Kollision und das Qualifying war für beide beendet.#w1#

Die Rennleitung sah nach der Videoanalyse den Fehler bei Lauda, brummte ihm eine 2000? Strafe auf und schickte ihn ans Ende vom Feld. Ohne den Zwischenfall hätte es für beide wohl weiter nach vorne gehen können. "Ich bin mir eigentlich sicher, dass ein Platz zwischen acht und 15 drin gewesen wäre", so Schumacher. Auch sein 'Rivale' sah sich eine Runde weiter. "Mit meinem ersten Satz lag ich auf Platz zwölf und da nieselte es noch. Später war die Strecke trocken." Da Lauda nur um einen Platz hinter Schumacher zurückfällt, könnte morgen die Fortsetzung folgen.

Legge vs. Scheider: Besonders für das Team Abt Sportsline peinlich. Scheider wollte gerade von seinem Boxenstoppplatz losfahren, als Legge reinkam und ihm in die Seite fuhr. Der Lollipop-Mann sah sich allerdings in diesem Moment drei Autos gegenüber. Scheider stand auf seinem Platz, dahinter wartete schon Kristensen und dann kam auch noch die Dame. "Sie konnte in dem Moment wirklich nichts sehen", verteidigte Audi Motorsportchef Wolfgang Ullrich seine Fahrerin. Schon alleine durch die Mechaniker war die Sicht versperrt. Die Rennleitung sah das anders und verurteilte sie zu einer Strafe von 5000?.

"Hier stimmt die Verhältnismäßigkeit nicht, wenn man die Strafe von Lauda bedenkt", sind sich Ullrich und Teamchef Hans-Jürgen Abt einig. Für Timo allerdings hatte die Kollision auch Folgen. "Ich war überrascht plötzlich eine Motorhaube neben mir zu sehen", erzählte der Deutsche. "Dann war die Spur etwas verzogen und das Lenkrad stand schief." Ob es ohne den Zwischenfall für die nächste Session gereicht hätte, konnte Scheider allerdings nicht sagen.

Legge vs. Ekström: Katherine Legge soll Ekström auf seiner letzten schnellen Runde im Weg gestanden sein, der dadurch den Einzug ins Q3 verpasste. Wolfgang Ullrich sieht das anders: "Katherine ist schnell genug zur Seite gegangen. Das hat nicht viel Zeit gekostet." Der Schwede allerdings ist da anderer Meinung: "Man kann sagen, was man will. In der Zeit in der ich meine Bestzeit fahren wollte, war ich in Sektor zwei hinter Katherine und habe Zeit verloren. Im letzten Sektor war noch Nieselregen. Am Ende war ich wegen zwölf Tausendstel raus."

Schon das Qualifying kam es also zu regem Lackaustausch, der dem ein oder anderen Fahrer eine gute Platzierung gekostet hat. Zumal es immer eine schlechte Auswirkung hat, wenn sich Fahrer der gleichen Marke das Leben schwer machen. Für Stimmung und Abwechslung war auf jeden Fall gesorgt.