• 21.10.2010 15:01

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Lust auf mehr: Coulthard wäre heiß auf 2012

Wenn BMW 2012 in die DTM kommt, wäre auch David Coulthard gern dabei: "Bis dahin weiß ich, ob ich ein Versager bin oder mehr Potenzial habe, als ich bisher zeige"

(Motorsport-Total.com) - Seine erste DTM-Saison neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen, doch geht es nach David Coulthard, ist für ihn nach Schanghai noch lange nicht Schluss. Mit der Rückkehr von BMW und dem neuen Reglement beginnt für die DTM 2012 eine neue Ära - eine Ära, die Coulthard gern noch miterleben würde.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard würde ab 2012 die neue DTM gern miterleben

"Ich denke, das ist gut für die Meisterschaft. Ihr wisst alle, dass das eine gute Meisterschaft ist. Es fehlen nur mehr Hersteller, um eine größere Bandbreite an Autos zu haben", sagt der Mercedes-Schotte zum Comeback von BMW. Und: "Das weckt in mir den Wunsch - ob sich die Möglichkeit ergibt, wird sich zeigen - bis 2012 weiterzufahren." Zumal dann "weitgehend alle im gleichen Auto sitzen".

Er selbst könne bis 2012 herausfinden, "ob ich in Tourenwagen ein Versager bin oder ob ich ein bisschen mehr Potenzial habe, als ich heute zeige. Heute gibt es vielleicht für niemand einen Grund, dass er mich unter Vertrag nehmen möchte. Aber ich werde irgendwann mit Norbert Haug sprechen und dann sehen wir, was im nächsten Jahr passiert."

"Heute gibt es vielleicht für niemand einen Grund, dass er mich unter Vertrag nehmen möchte." David Coulthard

Die Aussicht auf eine völlig neue DTM reizt Coulthard. Das nächste Jahr werde noch gleich verlaufen wie die aktuelle Saison, schließlich wird 2011 aus Kostengründen als Übergangsjahr noch einmal mit den 2009er- und 2008er-Autos gefahren. "Das bedeutet, dass Jamie wieder am Norisring gewinnen wird, dass all diese verschiedenen Dinge wieder passieren", witzelt er. Doch dann starte die DTM neu durch.

"Ich wäre gern noch dabei, um die neue Serie kennenzulernen. Vielleicht sollte ich besser bald ein Gespräch führen, bevor jemand anderes ankommt", schmunzelt der Schotte. Allerdings muss man davon ausgehen, dass die einzelnen Hersteller - wenn es derer drei oder mehr sind - ab 2012 weniger Autos einsetzen werden. "Ach so.. dann bin ich meinen Job los, dann fahre ich SEAT Leon Cup...", meint Coulthard schlagfertig.

¿pbvin|1|3197||0|1pb¿Die Lust auf eine Verlängerung wäre also durchaus vorhanden. Aber er werde "auch nicht in Tränen ausbrechen", wenn es nicht dazu kommen sollte: "Ich hatte eine schöne Karriere, und ich möchte niemanden die Chancen wegnehmen. Aber wenn ich weitermachen kann... ich denke, das ist eine schöne Serie. Und man lernt immer dazu." Auch wenn man irgendwann nicht mehr auf die Strecke gehen sollte, um zu lernen, sondern im Leistung abzuliefern.

"Und dann gibt es Ralf, für den es ein kompletter Albtraum ist." David Coulthard

Auf alle Fälle weckt Coulthards DTM-Engagement auch das Interesse der Formel-1-Piloten. Sie sprechen ihn darauf an, wenn er als TV-Experte an den Grand-Prix-Strecken dieser Welt unterwegs ist. "Sicher ja. Sie wollen wissen, wie die Autos zu fahren sind, warum es offenbar so schwer ist, das letzte Bisschen zu finden", berichtet Coulthard.

Wobei er einräumt, dass sich nicht alle früheren Formel-1-Piloten in der DTM so schwer getan haben: "Es gab andere Beispiele, Mika Häkkinen hat sein drittes Rennen gewonnen, Jean Alesi hat glaube ich auch sein drittes Rennen gewonnen. Es gab also Jungs aus der Formel 1, die es besser gemacht haben. Und dann gibt es Ralf, für den es ein kompletter Albtraum ist, er hat in seiner Zeit in der DTM noch gar nichts erreicht", sagt Coulthard, bevor er schnell hinzufügt: "Ich aber auch nicht."