• 27.07.2008 23:35

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

"Lehrling" Schumachers erster Punkt ist da

Ralf Schumacher hat am Nürburgring den ersten Zähler auf sein Konto geholt - Sorgen wegen der Audis in der Einführungsrunde - Wohnmobilfahrt statt Party

(Motorsport-Total.com) - Der Punktgewinn kam mehr oder weniger mit Ansage. Am Freitag noch hatte Ralf Schumacher als Ziel für die restliche Saison genannt, dass er gern noch den einen oder anderen Punkt holen würde - auch wenn er weiß, dass das mit dem Jahreswagen nicht so einfach ist. 48 Stunden später hatte er seinen ersten DTM-Zähler auch schon eingefahren. Der Mercedes-"Lehrling" war das ganze Wochenende stark unterwegs und fuhr beinahe konstant in die Top 8. Dass sein siebter Startplatz kein Strohfeuer war, zeigte er im turbulenten Rennen. Am Ende wurde er Achter und holte damit seinen ersten Punkt.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher kann sich freuen: Der erste DTM-Punkt ist eingefahren

"Es ist auf jeden Fall sehr schön und wir sind auch froh darüber", sagte er danach sichtlich gelöst. "Dieses Jahr hatten wir zweimal die Möglichkeit dazu, einmal hatten wir ein bisschen Pech, diesmal haben wir es uns selbst herausgefahren." Am Norisring lag Schumacher ebenfalls auf Punktekurs, wurde dann aber wegen einer defekten Bremse aus dem Rennen geworfen. Diesmal kam er durch: "Ich glaube, aufgrund der Wetterbedingungen und aufgrund dessen, was so alles passiert ist, können wir recht zufrieden sein."#w1#

Verständnis für Audi

Passiert ist einiges in diesem Nürburgringrennen. So profitierte Mercedes-Pilot Schumacher sicher auch davon, dass die Audi-Konkurrenz sich aufgrund der falschen Reifenwahl selbst das Leben mehr als schwer machte und er mit weniger Ingolstädtern um die Punkte kämpfen musste als erwartet. "Die sind großes Risiko eingegangen", sagte er dazu, dass die Audis mit Regenreifen an den Start gingen. "Ich selber hätte es wahrscheinlich auch ähnlich gemacht, weil es ja kurz vor dem Start angefangen hat zu regnen. Da konnte ja keiner davon ausgehen, dass es dann noch so hält. Denn am Nürburgring ist es meistens so: Wenn es anfängt, dann richtig. Also wären sie extrem clever gewesen. Aber ob es so eine weise Entscheidung war, weil sie ja gesehen haben, dass Mercedes auf Trockenreifen bleibt? Da hätte ich wahrscheinlich auch eher trocken gewählt."

"Wir waren im Trockenen eigentlich auch überraschend schnell." Ralf Schumacher

Für Schumacher wurden die Ingolstädter in der Einführungsrunde dann sogar beinahe noch zum Problem: "In der Einführungsrunde sind die Audis aufgrund ihrer Regenreifen sehr vorsichtig gefahren, weil sie gehofft haben, dass es anfängt zu regnen. Das war grenzwertig, weil natürlich speziell die Piloten mit Trockenreifen die Bremsen nicht richtig aufwärmen konnten. Aber klar - aus ihrer Sicht verständlich."

Im Jahreswagen mitgehalten

Schumachers Mücke-Mercedes war auf Trocken-Set-Up unterwegs. Und es zeigte sich, dass sein Jahreswagen nicht nur im Eifelregen schnell sein kann: "Wir waren im Trockenen eigentlich auch überraschend schnell", bilanzierte er. "Bruno Spengler kam vorbei, aber konnte dann nicht wirklich wegziehen. Wir hätten auch bei trockenen Bedingungen ganz gut mithalten können. Natürlich mit einigen nicht, aber mit mehr als sonst. Das war schon einmal ganz gut." Zudem glaube er, "dass der Nürburgring unserem Auto und mir persönlich ein bisschen entgegengekommen ist und dass deshalb auch das Resultat da war."

Groß feiern konnte Schumacher seinen ersten DTM-Punkt allerdings nicht. Denn während Sieger Bernd Schneider eine Party schmiss, stieg der Wahl-Österreicher in ein Gefährt der anderen Art: "Ich habe noch einen langen Heimweg, denn ich muss mit dem Wohnmobil nach Hause fahren, von daher ist das Feiern eher schwierig", sagte er lachend. "Ich werde erst morgen früh gegen sechs Uhr daheim sein, denn schneller als hundert kann ich nicht fahren. Und unterwegs kann ich schließlich schlecht feiern."