Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Jarvis in "einer merkwürdigen Situation"
Oliver Jarvis wurde zwar verwarnt, hat nun aber zwei Punkte mehr - Wolfgang Ullrich wollte wochenlange Diskussionen verhindern
(Motorsport-Total.com) - Oliver Jarvis ist bei der Entscheidung des DMSB in der Zandvoort-Frage mit mehr als zwei blauen Augen davongekommen. Die Sportkommissare waren durchaus der Ansicht, dass er in eine Art "Teamorder" verwickelt war und verwarnten den Briten ebenso wie seinen Teamkollegen Alexandre Prémat. Doch von den verhängten Strafen hat Jarvis keinen Nachteil - ganz im Gegenteil.

© xpb.cc
Nach dem Zieleinlauf in Zandvoort: Wolfgang Ullrich und Oliver Jarvis
Trotz Verwarnung hat er profitiert: Nachdem Mattias Ekström eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam, nimmt Jarvis den zweiten Platz in der offiziellen Ergebnisliste ein. Für viele Beobachter ist das auch der Platz, den Jarvis sich im Rennen herausgefahren hätte - wenn er gegen Ekström erfolgreich Gegenwehr geleistet hätte.#w1#
Gegenüber 'Motorsport-Total.com' räumt Jarvis ein: "Für mich ist das eine sehr merkwürdige Situation. Ich habe das Rennen als Dritter beendet und bin nun Zweiter. Es schon toll, dass ich jetzt zwei Punkte mehr habe." Er betont jedoch nochmals: "Aber wir haben auch nichts falsch gemacht. Eki war einfach viel schneller."
Im Vorfeld war schon gemunkelt worden, dass Audi gegen eine Entscheidung des DMSB in Berufung gehen könnte. Doch das ist nun nicht der Fall. "Uns war es wichtig, dass wir dieses Wochenende ein Ergebnis aus Zandvoort haben", begründet Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, warum Audi auf die Berufung verzichtet hat. "Alles andere wäre schlecht für die DTM gewesen. Was hätten wir zum Beispiel mit den Basisgewichten gemacht, wenn es kein Ergebnis gegeben hätte? Da wären später die Diskussionen losgegangen. Den Fans gegenüber wäre es auch nicht fair gewesen."
Ullrich ist aber nach wie vor der Meinung, dass Audi nicht gegen den Wortlaut des Reglements verstoßen hat: "Der DMSB hat zwei Wochen lang versucht, die Sache aufzuklären und hat am Ende keine grobe Unsportlichkeit feststellen können", erklärt er. "Natürlich gab es viele Diskussionen, aber die Fahrer haben einiges klar gestellt. Die zwei Jungs vorne hatten beide alte Reifen."
"Als Ekström zum zweiten Mal aus der Box kam, hatte Oliver seine Reifen schon 15 Runden lang drauf", so Ullrich. "Zudem hatten beide Probleme mit dem Sprit und wußten, dass sie Gary Paffett nicht mehr erwischen können. Zudem hatte ich bereits gesagt, dass Susie Stoddart viel Dreck auf die Strecke gebracht hat. Und von alten Reifen geht der Pick-Up nun einmal schlechter herunter als von fast neuen."
"Wir haben uns ordentlich verhalten", betont er. "Deswegen haben wir uns nach der Entscheidung intern zusammen gesetzt und überlegt was wir tun - auch damit der DTM kein Schaden entsteht und was positiv für den Sport ist. An dem Ergebnis konnten wir nicht diskutieren. Wir konnten es nur annehmen oder nicht annehmen." Audi hat sich entschieden, es anzunehmen.

