• 08.05.2016 21:39

Hockenheim: Die Audi-Stimmen zum Sonntagsrennen

Audi im Wechselbad der Gefühle: Sieg am Samstag, Ernüchterung am Sonntag beim DTM-Saisonauftakt 2016 in Hockenheim - Wolfgang Ullrich: "Blick geht nach vorn"

(Motorsport-Total.com) - Jubel am Samstag, Enttäuschung am Sonntag: Vor 78.500 Zuschauern (am Wochenende) erlebte Audi Sport beim DTM-Auftakt in Hockenheim ein Wechselbad der Gefühle. Im ersten Rennen feierte Edoardo Mortara einen souveränen Sieg. Im zweiten Rennen wurde der Italiener schon in der zweiten Kurve von einem Konkurrenten am Heck getroffen. Mortara fiel ans Ende des Feldes zurück und musste sich am Ende mit Platz zwölf begnügen. Nach dem Auftaktwochenende liegt der Italiener als bester Audi-Pilot mit 25 Punkten auf dem dritten Platz der Gesamtwertung.

Titel-Bild zur News: Nico Müller

Nico Müller hatte wenigstens an beiden Tagen Punktgewinne in der DTM Zoom

Als einziger Audi-Fahrer zweimal in die Punkte kam Youngster Nico Müller, der sich nach Platz drei am Samstag im zweiten Rennen vom 15. Startplatz auf Rang acht nach vorn kämpfte. Mike Rockenfeller kämpfte sich vom 18. Startplatz auf Rang elf nach vorn und verpasste nur knapp einen Punkt. Adrien Tambay fuhr im Audi RS 5 DTM von Platz 19 auf Rang 14, obwohl er wegen eines Reifenschadens in der hektischen Anfangsphase einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen musste.

Miguel Molina verspielte im Teufel-Audi vom letzten Startplatz kommend mögliche Punkte durch einen Dreher in der Boxeneinfahrt. Timo Scheider und Mattias Ekström beschädigten sich ihre Autos bei Rangeleien in der Anfangsphase so stark, dass sie vorzeitig aufgeben mussten. Jamie Green wurde bereits in der zweiten Kurve nach dem Start von einem Konkurrenten mit ins Kiesbett gerissen.

Audi-Stimmen zum Sonntagsrennen

Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Es war ein starkes und erfolgreiches Wochenende für Audi Sport - insbesondere der Samstag. Am selben Tag Siege in der WEC und in der DTM zu feiern, ist nicht selbstverständlich. Umso größer war die Freude darüber. Ein großes Dankeschön an alle, die daran beteiligt waren. Schade ist, dass es am Sonntag in Hockenheim bei der DTM nicht ganz so gut gelaufen ist. Wir versuchen zu verstehen, woran das lag. Der Blick geht dabei schon jetzt nach vorn zu den nächsten beiden Rennen in Spielberg."

Dieter Gass (Leiter DTM): "Ich denke, die Zuschauer sind an diesem Wochenende auf ihre Kosten gekommen. Wir haben enges Racing gesehen, beide Rennen waren turbulent - speziell in den ersten Runden. Natürlich hat uns das Rennen am Samstag vom Ergebnis her wesentlich besser gefallen als das zweite am Sonntag. Nach dem Sieg von Edo (Mortara) und dem dritten Platz von Nico (Müller) war ein siebter Platz eine etwas magere Ausbeute."

"Das Hauptproblem war, dass wir im Qualifying nicht das Maximum herausgeholt haben. Und im Rennen haben wir unsere beiden bestplatzierten Autos schon in der dritten Kurve verloren. Ab da war es klar, dass es schwierig werden würde, ein besseres Ergebnis zu erzielen. Sehr glücklich bin ich mit Nico Müller: Nach der Pole und dem ersten Podium gestern war er heute bester Audi. Er ist eindeutig auf dem richtigen Weg."

Edoardo Mortara: "Es ist schade, dass wir in einer so hochkarätigen Meisterschaft wie der DTM immer wieder Dinge erleben wie heute. Berührungen und Unfälle sind gut für die Show - aber alles hat seine Grenzen. Leider gibt es in der DTM ein paar Vollidioten, die noch immer glauben, man kann ein Rennen in der ersten, zweiten oder dritten Kurve gewinnen. Ich bin heute zweimal getroffen worden - einmal von Tomczyk und einmal von Götz. Es ist für mich unverständlich, dass sie ohne Strafen davongekommen sind, denn sie haben mein Rennen zerstört. Das ist frustrierend. Mein Auto war toll und ich bin mit einem neuen Reifensatz gestartet. Selbst von Startplatz zwölf wäre es sehr gut möglich gewesen, in die Top Fünf zu kommen. Wie auch immer: Ich nehme mit, dass wir konkurrenzfähig waren und das erste Rennen der Saison gewonnen haben."


Fotos: DTM-Auftakt in Hockenheim


Nico Müller: "Ich hatte ein gutes Wochenende. Gestern Pole und Podium und heute erneut Punkte. Darauf kann man aufbauen. Heute waren die Bedingungen nach einem schwierigen Qualifying nicht optimal. Aber ich habe einige Positionen gutgemacht, schöne Zweikämpfe gehabt und als Siebter wichtige Zähler gesammelt. Auch wenn es mein erstes Rennen mit dem Team war, fühle ich mich bei ABT schon wie zu Hause. So kann es in Spielberg weitergehen. Der Red Bull Ring ist eine tolle Strecke und sollte unserem Audi RS 5 DTM gut liegen."

Mattias Ekström: "Wir haben an diesem Wochenende gut gearbeitet, aber das hat sich leider nicht in den Ergebnissen widergespiegelt. Am Samstag fehlten im Qualifying für eine bessere Platzierung nur ein paar Zehntelsekunden, am Sonntag haben wir auf die falsche Strategie gesetzt. Von den Startpositionen neun und 20 ist in einer so hart umkämpften Rennserie nicht viel möglich. Aber die Saison ist noch lang. Es gab keinen Fahrer an diesem Wochenende, der zwei gute Rennen hatte. Daher ist noch alles drin. Es war toll, an einem Wochenende in der DTM und in der Rallycross-WM zu starten. Ich habe gezeigt, dass es möglich ist. Ich habe mich sehr gefreut, dass die ganze Audi- und ABT-Familie hinter dieser Entscheidung stand und mich so toll unterstützt. Vielen Dank dafür!"

Miguel Molina: "Irgendwie hat an diesem Wochenende die Abstimmung nicht gepasst. Trotzdem habe ich es am Samstag sowohl im Zeittraining als auch im Rennen in die Top 10 geschafft und einen Punkt geholt. Am Sonntag waren wir im Zeittraining nicht schnell genug, zudem hat mich Esteban Ocon auf meiner schnellen Runde blockiert. Obwohl ich aus der letzten Reihe starten musste, wären Punkte möglich gewesen. Doch dann habe ich mich in der Boxeneinfahrt ins Kiesbett gedreht. Das war einer der dümmsten Fehler, die mir je passiert sind. Ich werde daraus lernen und entschuldige mich dafür bei Audi und meinem Team."

Mike Rockenfeller: "Es ist bitter, mit nur einem Punkt aus Hockenheim abzureisen. Dabei fing das Wochenende gut an. Wir waren im Freien Training und auch im ersten Qualifying schnell. Im ersten Rennen wäre Rang fünf drin gewesen, womit ich auch zufrieden gewesen wäre. Leider hatte ich jedoch früh eine Kollision mit Bruno Spengler, danach war mein Auto beschädigt und ich musste aufgeben. Am Sonntag ist unsere Strategie nicht aufgegangen, im Qualifying nur mit einem Reifensatz zu fahren. Es war sehr schwierig, von Platz 18 zu starten. Im zweiten Rennen war daher kaum mehr möglich. Auch durch die Strategie konnten wir nicht viel ausrichten, obwohl der Boxenstopp super war. Aber es sind noch viele Rennen zu fahren und ich freue mich schon auf Spielberg."

Adrien Tambay: "Es wäre einfach zu sagen, dass ich kein gutes Wochenende hatte. Aber ich habe hier in Hockenheim viel gelernt. Am Samstag musste ich nach einer Kollision früh aufgeben. Im zweiten Rennen lag ich - obwohl ich als 19. gestartet bin - schon bald auf Rang neun. Dann hatte ich jedoch einen Reifenschaden und musste zusätzlich an die Box. Meine Rundenzeiten danach waren gut, aber mehr als Platz 13 war nicht drin. Trotz des ernüchternden Wochenendes hat mein Team nicht die Köpfe hängen lassen und das Positive hervorgehoben. Nun wollen wir es in Spielberg besser machen."


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Jamie Green: "Unser Auto war das ganze Wochenende über konkurrenzfähig. Mit Blick auf die gesamte Saison bin ich zuversichtlich, dass wir um Siege mitkämpfen werden. Am Samstag habe ich mich über Edos Sieg im Auftaktrennen gefreut. Für mich persönlich lief es leider nicht so erfolgreich. Im Qualifying haben wir jeweils das Beste aus dem Auto rausgeholt. Doch in beiden Rennen wurde uns die Chance, Punkte mitzunehmen, vereitelt. Das ist besonders frustrierend, wenn man beide Male selbst keine Schuld hatte."

Timo Scheider: "Das war ein Auftaktwochenende, das man sich nicht wünscht. Am Samstag waren wir im Zeittraining nicht schnell genug und im Rennen bin ich unverschuldet nach einer Kollision ausgeschieden. Heute war im Zeittraining mehr drin, doch ich habe im Motodrom einen Fehler gemacht. Im Rennen hatte ich einen guten Start und bin rasch von Platz 22 auf Rang 13 vorgefahren. Doch dann wollte ich einen Mercedes innen überholen. Dieser hat eingelenkt und mich getroffen. Danach war mein Auto nicht mehr fahrbar."