Heiter bis wolkig: (Fast) zufriedener Paffett hofft auf Regen
Der Mercedes-Star hätte gerne ein Wörtchen um die Pole-Position mitgesprochen, nimmt aber auch mit Rang fünf vorlieb
(Motorsport-Total.com) - Nicht Fisch, nicht Fleisch: Bei Mercedes stand im Qualifying zum DTM-Rennen auf dem Nürburgring am Samstag wohl Gemüse auf der Speisekarte. Einerseits platzierte sich die Stuttgarter Speerspitze im Titelkampf, Gary Paffett, weit vor den Topfavoriten Bruno Spengler und Mike Rockenfeller. Andererseits ist der Routinier aber nur Fünfter. Auch der Brite selbst weiß nicht so richtig, was er davon halten soll: "Ich bin glücklich, aber eigentlich wollen wir immer um die Pole-Position kämpfen."

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Besser als in Moskau, schlechter als erwartet: Paffett war trotzdem "glücklich" Zoom
Paffett war mit seinem C-Coupé zufrieden und will nichts auf das Material schieben: "Das Auto war gut. Aber wir haben auch gesehen, dass es nicht immer drin ist, die bestmögliche Zeit zu fahren", beschreibt er die Schwierigkeit, seine Leistung in jedem Abschnitt des Qualifyings wie auf Kommando abzurufen. Das braucht es aber in der aktuellen DTM, um ganz vorne mitzumischen: "Die Unterschiede sind so klein, dass man immer das absolute Maximum herausholen muss", betont Paffett.
Der Ex-Meister unterstreicht: "Bruno hat es geradeso in Q3 geschafft, Mike nicht - das zeigt, wie eng es zugeht.." Dem Ergebnis kann er doch viel Gutes abgewinnen, wenn er an seinen Russland-Trip vor zwei Wochen denkt: "Wir hatten in Moskau Probleme, als ich nur Siebter war. Heute ging es besser", erinnert Paffett an ein durchwachsenes Qualifying und wirft die Flinte auch wegen der Wettervorhersage nicht ins Korn: "Wir haben eine Chance, zu gewinnen. Ich fahre wirklich gerne bei Regen und freue mich darauf."
Er warnt aber auch: "Es ist noch nicht einmal die Hälfte des Jobs erledigt." Sein Chef spricht von "gemischte Gefühlen" nach dem Zeittraining: "Wir wollten unter die Top 4, aber es ist ein kompaktes Ergebnis und die Titelkandidaten sind hinter uns", so Toto Wolff. Der Mercedes-Motorsport-Chef zeigt sich "optimistisch für das Rennen" und erklärt: "Man muss das Beste sehen: Die DTM ist so eng umkämpft. Wir sprechen über Hunderstelsekunden." An denen scheiterten etwa Robert Wickens und Christian Vietoris als Siebter und Achter, als es um den Einzug in Q4 ging.
Wolff erwartet insbesondere wegen des drohenden Regens ein Eifelabenteuer: "Das Wetter ist eine Unbekannte. Es wird bestimmt spannend", blickt der Österreicher voraus und glaubt daran, mit DRS und Option-Reifen - sofern diese überhaupt zum Einsatz kommen sollten - eine kleine Aufholjagd zu starten: "Wir haben in diesem Jahr Rennen gesehen, in denen man mit einer anderen Strategie von ganz hinten nach vorne fahren konnte." Auch Rockenfeller schreibt er deshalb nicht ab: "Es trifft nicht mehr zu, dass man von Platz elf nicht mehr auf das Podium fahren kann."

