• 29.08.2007 11:50

Heimatliche Gefühle in der Eifel

Für fünf der DTM-Piloten wird das Rennen am Nürburgring zum Heimspiel, das Phoenix-Team fährt sogar fast im eigenen Vorgarten

(Motorsport-Total.com) - Der Nürburgring gehörte von Anfang an zum Kalender der DTM. Bei aller wünschenswerten Internationalisierung der Tourenwagen-Elite ist auch deshalb bei manch einem im Fahrerlager das Eifelgastspiel mit einem gewissen Heimatgefühl verbunden. Das gilt besonders für die große Fraktion im Fahrerkader, die aus dem regionalen Umfeld kommt. Ein Viertel der aktuellen DTM-Fahrer und eines der Top-Teams stammen aus der Region - und entsprechend ist die Vorfreude auf das Heimspiel besonders groß.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller, Lucas Luhr

Mike Rockenfeller und Lucas Luhr kommen ganz aus der Nähe des Rings

Bernd Schneider, Mercedes, (St. Ingbert): Unter den Lokalmatadoren ist der amtierende DTM-Champion zur Zeit der bestplatzierte Fahrer: Rang vier mit nur 0,5 Punkten Rückstand auf Markenkollege Bruno Spengler bedeutet für den gebürtigen Saarländer (St. Ingbert) die Chance, am Nürburgring in die Spitzengruppe vorzustoßen. Wenn auch die Führenden Ekström und Tomczyk bereits etwas Abstand herausfahren konnten, gibt sich der Wahlmonegasse gleichwohl kämpferisch: "Auf dem Nürburgring bin ich vor 16 Jahren mein erstes DTM-Rennen für Mercedes-Benz gefahren. Deswegen ist dies nicht nur mein Heimrennen, sondern eine ganz besondere Strecke für mich. Zu Beginn der Schlussphase der Meisterschaft wird es für die Zuschauer sicher besonders spannend. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, denn Aufgeben gibt's für mich nicht."#w1#

Timo Scheider, Audi, (Lahnstein): Nach langer Durststrecke mit drei punktelosen Rennen konnte der geborene Lahnsteiner Timo Scheider beim vergangenen DTM-Lauf in Zandvoort wieder in die Punkteränge fahren: Platz vier in den niederländischen Dünen beflügeln den 28-Jährigen für den achten Saisonlauf: "Irgendwie komme ich wieder 'nach Hause', denn der Nürburgring liegt nahe meiner früheren Heimat in Braubach bei Koblenz. Ich freue mich schon, weil viele Freunde und Bekannte dort sein werden. Nach der Leistung in Zandvoort bin ich auch optimistisch für den Nürburgring. Wir müssen als Team gemeinschaftlich auftreten. Vielleicht gelingt mir dort ein Podiumsergebnis. Ich freue mich auf die Eifel und ihre besonderen Gegebenheiten."

Alexandros Margaritis, Mercedes, (Bonn): Der schnellste griechische Rennfahrer kommt aus Bonn: Alexandros Margaritis wurde in der Bundesstadt geboren und lebt auch nach wie vor am Rhein. "Da ich in Bonn wohne, ist der Nürburgring meine Heimstrecke und für mich neben Zandvoort der schönste Kurs im Kalender", sagt der 22-Jährige, der wieder an seine gute Vorstellung zu Saisonbeginn anknüpfen will: Zum Saisonauftakt in Hockenheim holte er einen vierten Platz und kämpfte sich mehrfach - zuletzt in Zandvoort - in die Punkteränge vor. Eine Wiederholung der Leistung wie in den Niederlanden ist denn auch das Ziel: "Wie dort will ich auch in der Eifel wieder in die Punkte fahren und meine Situation in der Gesamtwertung verbessern."

Mike Rockenfeller, Audi, (Neuwied): Licht und Schatten brachte die Saison 2007 bislang für Mike Rockenfeller. Der 24-Jährige stand ein Mal (beim zweiten DTM-Lauf in Oschersleben) als Drittplatzierter auf dem Podium, musste aber auch fünf punktelose Läufe hinnehmen. Der bislang vor allem im Sportwagen erfolgreichen Audi-Werksfahrer ist deshalb für das Heimspiel auf dem Eifelkurs äußerst motiviert: "Ich freue mich riesig auf den Nürburgring, denn es ist mein Heimrennen. Ich bin in nur 50 Kilometer Entfernung vom 'Ring' in Neuwied am Rhein aufgewachsen. Ich glaube, dass wir bei diesem Rennen gute Chancen auf ein schönes Ergebnis haben werden, wenn auch die Strategie stimmt."

Lucas Luhr, Audi, (Koblenz): Kein einziger Punkt auf dem Meisterschaftskonto: Für Lucas Luhr verläuft die DTM-Saison 2007 nicht eben nach Wunsch. Zuletzt musste er sich in Zandvoort mit Platz 16 begnügen, nachdem ihn bereits im Startgetümmel der ersten Kurve zwei Konkurrenten trafen. Eine Verbesserung ist deshalb der oberste Wunsch auf der Liste des Wahl-Schweizers, der Ende Juli 28 Jahre alt wurde. "Der Nürburgring ist eine Art 'Heim-Grand-Prix' für mich. Ich stamme aus Koblenz, sodass der Eifel-Kurs traditionell eine Art Heimat für mich ist, auch wenn ich jetzt in der Schweiz lebe. Ich wünsche mir allerdings dort mehr Rennglück als in den vergangenen Läufen."

Audi Sport Team Phoenix (Abt / Prémat): Die kürzeste Anreise der ganzen DTM-Saison hat das Phoenix-Team, wenn es an den Nürburgring geht. "Das Team Phoenix gehört von Anfang an zum Nürburgring", erläutert Teamchef Ernst Moser. "Der Teamsitz liegt in Meuspath in der Eifel, direkt neben der Döttinger Höhe, also einem Teil der Nordschleife." Das Team, das die Fahrzeuge für Christian Abt und Alexandre Prémat einsetzt, konnte sich nach verhaltenem Saisonstart zuletzt mehrfach freuen - etwa über Prémats zweiten Platz beim Lauf in Zandvoort. "In den vergangenen Rennen haben wir gesehen, dass unsere Leistungskurve in der DTM nach oben zeigt. Beim Heimspiel wollen wir unsere Leistung bestätigen und den Fans am Nürburgring zeigen, was wir können", freut sich Moser deshalb schon auf das Rennen in der Eifel.