Haug akzeptiert Niederlage gegen Audi

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Sechsfachsieg feierte Audi heute in Valencia den Titel, doch Norbert Haug nahm das als fairer Sportsmann zur Kenntnis: "Gratulation an Martin Tomczyk, das Phoenix-Audi-Team und die Audi-Jungs. Es ist bemerkenswert, die Meisterschaft mit einem 2008er-Auto zu gewinnen", verneigt sich der Mercedes-Sportchef vor der Konkurrenz aus Ingolstadt.

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Norbert Haug hätte die Titelentscheidung lieber nach Hockenheim vertagt

"Ich bin nicht enttäuscht, sondern ich bin ein fairer Sportsmann - und da spreche ich auch für Mercedes-Benz: Wenn jemand bessere Arbeit leistet, dann akzeptieren wir das", zeigt Haug auch in der Rolle des Verlierers Größe und übt Selbstkritik: "Wir haben in den letzten drei Rennen nicht den besten Job gemacht, aber ich stelle mich hundertprozentig vor unser Team. Diese Jungs arbeiten hart, geben alles, aber manchmal ist man halt besser, manchmal schlechter."

Mit ein Grund für die schlechtere Performance als im vergangenen Jahr scheint seiner Meinung nach der neue Reifenhersteller Hankook zu sein, der Dunlop abgelöst hat, denn: "Letztes Jahr hatten wir die gleichen Autos, aber andere Reifen. Das ist keine Entschuldigung, aber wir haben 2010 einen fantastischen Job gemacht und in der Meisterschaft die Plätze eins, zwei und drei belegt. Es muss Audi hart getroffen haben, dass wir neun von elf Rennen gewonnen haben."

"Dieses Jahr ist es andersrum - in den vergangenen drei Rennen haben wir mit Bruno auf Martin 20 Punkte verloren", gibt der Deutsche zu Protokoll und analysiert: "Der Dämpfer war unterm Strich unser Killer, aber das Teil sollte halten, also beschweren wir uns nicht darüber. Mit diesen acht Punkten wäre die Meisterschaft noch offen - und ich wäre liebend gerne zu einer Titelentscheidung nach Hockenheim gefahren."

Auch wenn die Meisterschaft nun entschieden ist, freut sich Haug auf das Saisonfinale in Hockenheim: "Jeder will das letzte Rennen der alten DTM gewinnen, bevor die neuen Regeln kommen", sagt er. Außerdem ist das Saisonfinale die ideale Gelegenheit für Bruno Spengler, sich mit einem Sieg in Richtung BMW zu verabschieden. Dass er in der Meisterschaft wieder nur bestenfalls Zweiter werden kann, veranlasst manche im Fahrerlager ja schon zu Spott und Hohn.

Doch Haug stellt sich schützend vor Spengler: "Ich war nicht der, der gesagt hat, dass er der ewige Zweite ist. Ich habe enormen Respekt vor dem Zweitplatzierten und ich bin sicher nicht der, der sagt, dass der Zweite der erste Verlierer ist - ganz im Gegenteil. Wenn du einen zweiten Platz nicht akzeptieren kannst, solltest du besser zu Hause bleiben. Erster ist besser, aber Zweiter ist der nächstbeste Platz."

Dass er Spengler nach der erneuten Niederlage in einem Meisterschaftskampf aufrichten muss, glaubt der Mercedes-Sportchef nicht: "Bruno wird nicht vor Freude aufschreien, aber in sieben Jahren viermal Zweiter zu werden, ist das Nächstbeste, was man erreichen kann. Er ist ein fantastischer Kerl, der sich gut zu verhalten weiß und ein fairer Sportsmann ist. Und in Hockenheim werden wir noch einmal Spaß haben", kündigt Haug an.