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Hand: Mit guter Quali und Option-Reifen zur "echten Gefahr"?
Joey Hand sieht lediglich in der Qualifikation noch Verbesserungspotenzial und will in Moskau sein bisher bestes Rennen gefahren haben
(Motorsport-Total.com) - Joey Hand mausert sich zum Punktehamsterer. Der Amerikaner konnte in vier von sechs Rennen in die Top 10 fahren und holte dabei immer mindestens vier Punkte. Am Moscow Raceway nahm der BMW-Pilot als Siebter sogar sechs Zähler mit nach Hause und liegt damit auch unter den besten zehn Fahrern der Gesamtwertung. Doch während Hand derzeit für gute mittlere Punktplatzierungen von Rang fünf bis Rang acht steht, blieb der große Sprung nach vorne mal wieder aus.

© BMW
Joey Hand hält den Sprung nach vorne auf das Podium für nicht mehr groß Zoom
Dennoch war der Amerikaner überraschend zufrieden mit seinem Ergebnis. "Ich bin eigentlich nie wirklich zufrieden mit einem siebten Platz", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com', "aber hier hatten wir ein paar Probleme im Qualifying." Angesichts des 15. Startplatzes hat der 34-Jährige in Moskau schon viel Boden gutgemacht. "Wir hatten die Pace im Training, und ich bin auch durch Q1 gekommen, aber in Q2 lief es dann nicht mehr."
"Ich fühlte mich auf den Reifen einfach nicht gut, vielleicht haben wir etwas in Sachen Reifendruck liegengelassen. Das Auto war ziemlich unruhig - und das mag ich nicht", schildert der Amerikaner seine Herausforderung. Da man im Parc ferme vor dem Rennen nichts mehr ändern kann, war Hand auch nicht sonderlich angetan vor dem Sonntag. "Wir haben die Reifenanpassungen vorgenommen und dabei einfach bestmöglich geraten", lacht er.
Mit der Zuversicht, sonntags zumindest persönlich immer noch eine Schippe drauflegen zu können, ging es für den RBM-Piloten in das Rennen. "Mit dem Option-Reifen bin ich dann auch ziemlich gut zurechtgekommen. Er kommt meinem Fahrstil entgegen", erklärt er. "Wenn das Auto auf den harten Reifen unruhig ist, habe ich auf den weicheren Reifen immer mehr Vertrauen in die Hinterachse. Das brauche ich, um eine gute Pace zu fahren. Der Option-Reifen war stark. Er hatte viel mehr Pace und ich ein besseres Gefühl."
Doch mit reiner Pace erreicht man in der heutigen DTM gar nichts. Der Reifen muss auch halten, weiß man allerorts. "Ich habe mich selbst ein bisschen eingebremst und sichergestellt, dass ich die Reifen nicht überbeanspruche", so Hand. "Das hat funktioniert und ich konnte gute Runden fahren. Ich habe von meinem Renningenieur in diesem Jahr noch nie gehört, dass ich eine exzellente Pace habe. Ich wusste also, dass es gut sein musste."
Zwar war es am Ende "nur" der siebte Platz, doch angefühlt habe es sich wie das beste Rennen seiner DTM-Karriere. Denn eigentlich lief im Grunde alles perfekt: "Wir hatten zwei wirklich gute Boxenstopps, meine Boxeneinfahrt war perfekt, ich hatte einen guten Start, habe Kurve 1 überlebt und wir haben die Pace gezeigt, wenn die Strategie sie benötigt hat", so der BMW-Werkspilot, der hofft, dass der Wendepunkt der Saison nun gekommen ist: "Wenn wir jetzt noch das Qualifying hinbekommen, können wir zu einer echten Gefahr werden", glaubt er.
Mit dem Samstag steht der 34-Jährige nämlich noch auf Kriegsfuß. Im Rennen sieht er hingegen absolut keinen Handlungsbedarf: "Im Rennen ist das Feld echt durchmischt. Man kann gegen die gleichen Leute in der einen Woche um Platz zehn kämpfen, und in der anderen um Platz drei", sagt er, was ihn zu einem äußert aufschlussreichen Fazit bringt: "Wenn wir weiter vorne starten, kommen wir auch weiter vorne ins Ziel."

