Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Frey: Mit Akribie und Willen nach vorne
Phoenix-Neuzugang Rahel Frey begeistert ihr Umfeld mit akribischer Arbeit und guten Fortschritten: "Das hundertprozentige Vertrauen fehlt manchmal"
(Motorsport-Total.com) - Frauen haben es schwer in der DTM-Szene. Nicht zuletzt das Beispiel von Katherine Legge war ein Beleg dafür, dass man viel Biss braucht, um sich in der Männerdomäne durchzusetzen. Mercedes-Pilotin Susie Stoddart hat sich ihr Revier mittlerweile abgesteckt. Die Schottin sammelte erste Punkte. Genau dorthin will auch Audi-Neuzugang Rahel Frey gelangen.

© xpb.cc
Rahel Frey arbeitet sich konsequent und gewissenhaft in die DTM ein
"Aller Anfang ist schwer, auch in der DTM. Trotzdem bin ich bisher ganz zufrieden", sagt die Schweizerin im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir arbeiten weiterhin hart daran, dass wir vorwärts kommen. Wir kommen auch in kleinen Schritten vorwärts. Das war in Spielberg richtig bemerkbar. Da habe ich mich zum ersten Mal auch so richtig wohl gefühlt im Auto. Da hatte ich das Gefühl: doch, du kannst das Auto fahren und nicht das Auto fährt mit dir."
"Wie ich erwartet habe: Sie macht sehr große Schritte", lobt ihr porminenter Teamkollege Martin Tomczyk. "Wenn man in der DTM mal einen Sprung von drei oder vier Zehntelsekunden geschafft hat, dann ist das ein riesig großer Schritt. Sie war in Spielberg beim Test am Donnerstag sehr gut dabei, konnte sehr gute Zeiten fahren. Die Erfahrung kommt mit den Rennen. Sie selbst macht sich wohl den größten Druck. Damit muss sie umgehen können."
Im Phoenix-Team gibt man der neuen DTM-Pilotin genügend Zeit für die Entwicklung. "Es gibt zwar noch Rückstand, aber die Lücke, die am Anfang da war, ist so ziemlich zugefahren. Sie lernt mit jedem Kilometer hinzu, macht teils noch die typischen Anfängerfehler, die aber ganz normal sind", erklärt ihr Teamchef Erst Moser. "Die größten Schwierigkeiten liegen darin, in schnellen Kurven das Limit zu finden - also zu spüren, was die Aerodynamik kann. Da fehlt ein wenig das Vertrauen."
¿pbvin|1|3824||0|1pb¿"Wenn es von nassen in trockene Bedingungen wechselt und die Strecke nicht ganz optimal, das Gripniveau nicht so unbedingt auf einem Toplevel ist, das Auto sich einfach etwas mehr bewegt, dann fühle ich mich noch nicht hundertprozentig sicher ", gibt Frey nach dem zweiten Freien Training an der Lausitz zu. "Einfach das vollständige Vertrauen, etwas mehr Agressivität - das fehlt halt noch."
"Man muss ihr auch klarmachen, dass man mit solchen Autos hart über die Randsteine fahren kann. Bezüglich Bremspunkte sind wir schon da, wo die anderen auch sind", erklärt Moser den Arbeitsplan. Er nennt die Stärken der Pilotin: "Ihr Wille, ihre Akribie bei der Arbeit. Sie ist ein echter Profi. Sie analysiert alle Daten. Sie ist auch körperlich gut drauf, hat reichlich Kondition. Sie fährt nie über das Limit. Das haben andere Fahrer schon ganz anders gemacht."
"Sie arbeitet sich vorsichtig heran, und das ist gut. Was würde es uns bringen, wenn wir am Ende eines jeden Trainings das Auto aus dem Kies holen müssten? Sie gibt sich die nötige Zeit. Das finde ich toll, denn das ist professionell", lobt der Teamchef. "Für sie ist es wichtig, von mir in diesem Jahr zu lernen, die Daten zu sehen und die Arbeit mit den Ingenieuren zu erfahren", meint Tomczyk. "Diese Aufgabe verlangt ihr viel ab. Es gibt viel Input, man muss das alles verarbeiten. Und das Fahren kommt natürlich auch noch hinzu."

