• 17.10.2013 18:53

  • von Stefanie Szlapka

DTM-Reglement: Dauerbaustelle bis zum Schluss

Keine Pflichtboxenstopps in Safety-Car-Phasen und ein zusätzlicher Reparaturjoker: Das DTM-Reglement blieb im Laufe der Saison 2013 ein Fall für die Kommissare

(Motorsport-Total.com) - Wahrscheinlich werden sie erst 2014 wichtig: Der DTM-Dachverband ITR und der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) haben im Laufe der Saison einige Regeln modifiziert, was auf die Rennen bisher kaum Auswirkung hatte. Der wichtigste Aspekt sind die Boxenstopps. In der DTM dürfen seit dem Rennen in Oschersleben während der Safety-Car-Phase keine Pflichtboxenstopps mehr absolviert werden. Besonders Dieter Gass, DTM-Rennleiter bei Audi, hatte sich für die Novelle eingesetzt.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Piloten dürfen Pflichtboxenstopp nicht mehr hinter dem Safety-Car machen Zoom

Geändert wurde der Artikel 39.1 des sportlichen Reglements. Er regelt wann ein Halt bei der Crew als Pflichtboxenstopp gewertet wird. Diese Neuerung resultiert aus dem Chaos in der Boxengasse auf dem Norisring nach dem Ausrücken des Führungsfahrzeuges. Damals hatten sich einige Teams gegenseitig behindert und gefährdet. "Ich muss sagen, dass ich jemand bin, der das in erste Linie gepusht hat", berichtet Gass. "Wir haben uns nach dem Norsiring und festgestellt, dass es wirklich haarig wird."

Der Audi-Verantwortliche betont: "Da wäre irgendwann mal etwas passiert." Erscheint auf den Monitoren die Meldung aus der Rennleitung "Safety-Car deployed", werden Boxenbesuche nur noch als Pflichtboxenstopps gewertet, wenn sich das betreffende Fahrzeug hinter der ersten Safety-Car-Linie oder bereits in der Boxengasse befindet. Dies gilt auch, wenn ein Rennen abgebrochen wird. "Man muss sich auch vor Augen halten: es gibt keine Safety-Car-Situation, die für alle fair ist. Statistisch gesehenen, gleich es sich aus", erklärt Gass.

Mit der DTM-Saison 2013 wurde der Parc ferme für alle Fahrzeuge nach dem Qualifying eingeführt. Damit durften die Mechaniker nicht mehr am Auto arbeiten, außer der Teilnehmer hatte einen unverschuldeten Unfall. Zudem gab es die Möglichkeit, bei zwei Veranstaltungen einen Antrag zu stellen, um beschädigte Teile straffrei auszutauschen. Dazu wurde nun ein Joker im Reglement verankert: Jeder Hersteller (nicht jeder Teilnehmer) erhält die Möglichkeit, ein weiteres Mal ohne Sanktion auszugehen.