• 05.10.2008 17:55

  • von Stefanie Szlapka

Die Audi-Stimmen zum Rennen

Mattias Ekström gewinnt und Alexandré Prémat wird Zweiter - Doch der Titelkandidat Timo Scheider kommt nur auf Platz sechs

(Motorsport-Total.com) - Audi feierte mit Mattias Ekström in Le Mans den fünften DTM-Saisonsieg und mit Alexandre Prémat bei dessen Heimspiel das erste Podiumsergebnis eines Jahreswagens in der aktuellen Saison. Timo Scheider verteidigte mit zwei Zählern Vorsprung die Tabellenführung - die Titelentscheidung fällt damit bei einer denkbar spannenden Ausgangsposition beim Finale in Hockenheim in drei Wochen.

Titel-Bild zur News: Siegerehrung Le Mans

Ekström und Prémat auf dem Podest - aber Scheider fehlt dort vorne.

Der zehnte Lauf wurde von ständig wechselnder Regen-Intensität in eine Lotterie und damit zum bislang spannendsten Rennen der Saison verwandelt: Nur vier der 19 Fahrer absolvierten die vorgeschrieben zwei Pflicht-Boxenstopps, alle weiteren klassierten Piloten stoppten mindestens drei und zwei Fahrer sogar vier Mal.#w1#

Nach einem brillanten Start übernahm Timo Scheider in der ersten Rennphase auf Slickreifen die Führung vor seinen Markenkollegen Mattias Ekström, Alexandre Prémat und Mercedes-Pilot Paul di Resta. Bis zu seinem ersten Stopp in Runde elf lag der Tabellenführer auf dem Circuit Bugatti an der Spitze, als er erneut Slicks aufzog und die Führung für sechs Runden an seinen Teamkollegen Mattias Ekström überging. Der Schwede, der in Runde 17 wie schon beim Start profillose Reifen erhielt, übernahm in der 24. Runde für drei Umläufe die Spitze.

Anschließend wechselte der Regen in so kurzen Zyklen, dass statt der vorgeschriebenen zwei Stopps insgesamt jeweils drei Reifenwechsel beim Ekström, Scheider und weiteren Audi Piloten erforderlich waren.

Ekström zog bei seinem zweiten Stopp nach 26 Runden zunächst Slicks auf, musste bei stärkerem Regen jedoch in Runde 31 auf Regenreifen wechseln. Der Schwede, der von einer Grippe deutlich geschwächt war, feierte mit 4,2 Sekunden seinen dritten Saisonsieg nach den Erfolgen in Hockenheim und Zandvoort. In seiner DTM-Karriere hat sich der Schwede bereits den 13. Rennsieg gesichert.

Auch Timo Scheider erhielt in Runde 27 Slicks. Minuten später begann es stärker zu regnen, sodass er im 31. Umlauf bei einem dritten Stopp profilierte Reifen aufziehen lassen musste. So wurde Scheider am Ende Sechster. Seit dem zweiten Saisonrennen in Oschersleben führt der 29 Jahre alte Audi Werksfahrer die Tabelle an und reist mit einem Vorsprung von zwei Zählern vor Paul di Resta zum Finale nach Hockenheim.

Alexandre Prémat war im Audi A4 DTM des Jahrgangs 2007 der beste Jahreswagen-Pilot in der Spitzengruppe. Besonders bemerkenswert: Neben Prémat wechselten nur noch drei andere Piloten - darunter Mike Rockenfeller - lediglich zwei Mal die Reifen. Der Franzose Prémat absolvierte die gesamte Renndistanz unter schwierigsten Bedingungen auf Slicks. In der Anfangsphase begeisterte der 26-Jährige sein Heimpublikum mit starken Duellen gegen Mercedes-Mann Paul di Resta. Am Ende setzte sich Prémat nach mehreren Positionswechseln gegen Mercedes-Fahrer Gary Paffett im Kampf um das erste Podiumsergebnis eines Jahreswagenfahrers in der Saison 2008 durch.

Hinter Timo Scheider auf Rang sechs fuhr ein vierter Audi A4 DTM in die Punkte: Tom Kristensen erreichte nach drei Stopps Platz acht vor Mike Rockenfeller.

Stimmen nach dem Rennen:

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Ich freue mich über den Sieg von Mattias und den dritten Platz von Alexandre - beide haben heute eine starke Leistung gezeigt. Nach dem ersten Renndrittel sah es danach aus, als könnte Timo den Titel hier in Le Mans gewinnen. Doch dann ist es für ihn nicht gut gelaufen und er war nicht mehr in der Position, um den Sieg mitzukämpfen. Jetzt ist die Titelentscheidung auf das Finale in Hockenheim vertagt, was für die Zuschauer eine tolle Sache ist. Wir werden uns jetzt darauf konzentrieren, unseren Jungs wie bei allen bisherigen Rennen einen A4 hinzustellen, mit dem sie um den Titel kämpfen können."

Mattias Ekström: "Das war nicht schlecht für einen kranken Rennfahrer. Nachdem ich mich das ganze Wochenende mit einer Grippe herumgeärgert habe, bin ich jetzt absolut happy über den Sieg. Das Rennen war toll, und mein Audi A4 lief perfekt vom Start bis zur letzten Runde. Mehr kann ich mir nicht wünschen, außer, dass ich natürlich noch gerne im Rennen um den Titel gewesen wäre. Die Entscheidung ist auf das Finale vertagt. Dort werden wir alles dafür geben, um mit Timo den Titel für Audi zu holen."

Alexandre Prémat: "Ein fantastisches Wochenende! Bei meinem Heimrennen auf dem Podium zu stehen macht mich sehr stolz. Mein Team und ich haben im Qualifying und Rennen alles gegeben und sind mit einem dritten Platz belohnt worden. Mein Team hat bei der Strategie alles richtig gemacht, sodass ich zu jeder Zeit im Rennen angreifen konnte."

Timo Scheider: " Es war die richtige Entscheidung, mit Slicks ins Rennen zu gehen. Von fünf auf eins vorzufahren ist schon etwas Besonderes. Leider haben wir den zweiten Stopp zwei Runden zu früh eingelegt, schade. Das haken wir jetzt ab und konzentrieren uns aufs Finale."

Tom Kristensen: "Wir sind mit einem Trocken-Set-Up gestartet, das war zunächst die richtige Wahl. In der ersten Runde habe ich einen Schlag erhalten und habe dabei einige Positionen verloren. Bei meinem zweiten Boxenstopp habe ich neue Slicks erhalten. Unmittelbar danach fing es an zu regnen. Ich habe keine Temperatur in diesen Satz Reifen bekommen, meine Zeiten fielen in den Keller. Mehr als Platz acht war nicht drin. Von der Pole zu starten bringt mir scheinbar kein Glück."

Mike Rockenfeller: "Beim Start wurde ich wie schon in Barcelona eingeklemmt und musste lupfen, sonst wäre ich wohl an Tomczyk und Spengler vorbei gefahren. Kurz danach kamen sich die beiden wieder ins Gehege, dabei wurde auch mein Auto getroffen und ich musste in den Notausgang ausweichen. Von ganz hinten habe ich mich wieder nach vorn gekämpft, kam aber nicht an Gary Paffett vorbei, obwohl ich deutlich schneller war. Daraufhin entschloss ich mich, zwei Runden früher als geplant in die Box zu kommen. Leider ist der Poker nicht aufgegangen, wenn man sich anschaut, wo Paffett gelandet ist. Schade, aber bei dem Wetter war alles möglich. Gratulation an Alexandre, er hat gezeigt, wo man mit unserem Auto heute sein konnte."

Markus Winkelhock: "Meine erste Runde lief recht gut und ich kam einige Plätze nach vorn. Es war eine gute Idee, auf Slicks zu starten. Ich war lange Zeit in einem Pulk mit Alexandre Prémat unterwegs und ging kein Risiko ein. Zum Schluss haben wir noch einmal auf Regenreifen gewechselt. So habe ich einen sicheren vierten, vielleicht sogar den dritten Platz verloren."

Christijan Albers: "Wir hatten einen sehr guten Start. Ich bin bis auf Platz neun vorgefahren. Dann traf mich Green und drehte mich um. Damit war mein Rennen eigentlich schon vorbei, auch wenn ich weiterfahren konnte."

Katherine Legge: "Das war ein ereignisreiches Rennen. Unsere Reifen-Entscheidungen waren wohl falsch. Wenn wir einmal auf den richtigen Reifen unterwegs waren, war das Tempo gut. Dass ich von Maro Engel in den Kies gedrückt wurde, war leider nicht hilfreich. Ich bleibe trotzdem positiv und blicke schon auf das nächste Rennen."

Oliver Jarvis: "Mein Start war nicht gut, weil ich mit Slicks auf einer nassen Linie stand. Dann konnte ich aber sofort wieder einige Plätze gut machen. Ich lag auf Rang acht, als mich Bruno Spengler in der Seite traf und mein Rennen beendete. Das war ärgerlich, weil ich nicht weit von Alex Prémat entfernt unterwegs war, der aufs Podium gefahren ist. Es hätte ein doppelter Punkterfolg für Phoenix sein können."

Martin Tomczyk: "Mit den Slicks zu starten war die richtige Entscheidung. Bis zur dritten Kurve war der Start okay. Dort untersteuerte mein Fahrzeug jedoch und ich habe Spenglers Auto hinten leicht berührt. So habe ich mich gedreht, weil es an dieser Stelle noch sehr glatt war. Schade, denn mein Audi hatte das Potenzial, um vorn mitzufahren."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): "Ein turbulentes Rennen, bei dem das Wetter nicht in unsere Karten gespielt hat. Speziell beim zweiten Stopp von Timo wäre es wohl besser gewesen, auf Regenreifen zu wechseln. Jetzt müssen wir uns auf Hockenheim konzentrieren. Es wird sicher ein spannendes und großes Finale."

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): "Ich bin überwältigt, dass wir mit einem Vorjahresauto ein solches Ergebnis einfahren konnten. Bei solchen Verhältnissen ist dies möglich. Alex Prémat fuhr ein fehlerfreies Rennen trotz aller Wetterkapriolen. Wir freuen uns alle über das Podiumsergebnis. Schade, dass Oliver einen Unfall hatte, denn auch er war gut unterwegs. Trotzdem hat das Team ein Ergebnis erreicht, über das wir unwahrscheinlich glücklich sind."

Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): "Das war ein turbulentes Rennen. Unsere beiden Fahrer hatten einen guten Start. ?Rocky' war eingeklemmt und wurde zu Beginn gleich abgedrängt. Da war sein Rennen bereits gelaufen. Markus hatte das Pech, dass ihm Oliver Jarvis beim Boxenstopp in die Quere kam, was einige Sekunden gekostet hat. So ist er hinter Prémat geblieben."

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