• 26.04.2012 14:13

Balanceakt: Die Starts in der DTM

Ein guter Start kann ein schlechtes Qualifying-Ergebnis durchaus wettmachen, doch auch die Gefahr, Plätze zu verlieren, ist jederzeit gegeben

(Motorsport-Total.com) - Es ist der vielleicht spannendste Moment eines DTM-Wochenendes: der Start. Die Fans auf den Tribünen halten den Atem an, Millionen von TV-Zuschauern blicken genauso gebannt auf die Bildschirme wie die Mannschaften in den Boxen. Und der Puls der Fahrer in den Cockpits der DTM-Fahrzeuge steigt beim Aufleuchten der roten Lichter der Startampel auf bis zu 160 Herzschläge pro Minute.

Der Start kann ein DTM-Rennen entscheiden, den Vorteil einer Pole-Position, den man sich in den Trainingssitzungen und im Qualifying erarbeitet hat, in Sekundenbruchteilen zunichte machen oder dem Fahrer den vielleicht schon entscheidenden Vorsprung auf dem Weg in die erste Kurve verschaffen. "Der Start ist immer wieder eine neue Herausforderung und sorgt für viel Adrenalinausstoß", sagt der zweifache DTM-Champion Timo Scheider.

Titel-Bild zur News: Susie Stoddart

Beim Start kann man sehr schnell, viele Positionen gutmachen oder verlieren

Timo Scheider

Der Schlupf ist beim Start ein entscheidendes Kriterium Zoom

"Du kannst nie voraussagen, was wirklich passiert. Der Start kann hervorragend sein, aber auch eine Katastrophe. Mit einem perfekten Start kann man auf einer schlechten Position eine ganze Menge gewinnen - von einem guten Startplatz aber auch alles verlieren. Deshalb heißt es: trainieren, trainieren, trainieren. Und selbst dann passieren Fehler. Ich glaube, ich kann noch viele, viele Jahre fahren - die Anspannung beim Start wird immer da sein."

Handbremse am Lenkrad

Martin Tomczyk

Martin Tomczyk ließ sich 2011 vor jedem Start eine neue Kupplung einbauen Zoom

Die Startprozedur ist komplex und verlangt vom Fahrer viel Gefühl und volle Konzentration. Sie beginnt damit, das Auto exakt innerhalb der vorgesehenen Markierungen auf der Strecke zu positionieren. Der Fahrzeugingenieur hilft dabei per Funk. Anschließend aktiviert der Pilot die Handbremse - im Fall von Audi nicht mehr über einen Hebel hinter dem Lenkrad wie beim Vorgängermodell A4 DTM, sondern per Knopfdruck am Lenkrad.

"Dann müssen wir etwas Gas dazugeben, um den Motor nicht abzuwürgen, und halten dann die Stellung von Gaspedal und Kupplung. Ab der dritten Ampel fange ich an, die richtige Drehzahl aufzubauen. Das darf nicht zu früh erfolgen. Das Schwierige ist, dass man nie weiß, wie lange die Ampel braucht, ehe sie von rot auf aus geht", so Scheider.

Im ersten Moment des Anfahrens lässt der Fahrer lediglich den Knopf für die Handbremse los. Die Fußstellung auf Gas und Kupplung bleibt für die ersten Meter unverändert, um mit möglichst wenig Schlupf loszufahren. "Erst ab 50, 60, 70 Kilometern pro Stunde, je nach Gripzustand der Strecke, lässt man die Kupplung ganz los und beschleunigt so hart und gut, wie es eben geht", verrät der DTM-Routinier. "Anschließend geht es darum, seine Position zu verteidigen oder die richtige Lücke zu finden. Das Durchschalten der Gänge erfolgt dabei nach Gefühl. Die Schaltlampen nehme ich nur peripher wahr."

"Speziell, wenn man auf der Pole steht, ist der Druck, die Position nicht zu verlieren, sehr groß", weiß Scheider aus Erfahrung. "Mir ist es dabei auch schon passiert, dass ich zu viel gewollt habe und den Motor beim Vorspannen abgewürgt habe - oder zu viel Schlupf hatte." Der Faktor Mensch bleibt beim DTM-Start eben der alles entscheidende.

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