• 03.08.2014 19:44

Audi: "Sieht wie Schadensbegrenzung aus"

Vom Hinterfeld in die Punkte, aber am Podest vorbei: Audi war in Spielberg die zweite Kraft hinter BMW, doch nicht für alle Audi-Piloten lief es in Österreich rund

(Motorsport-Total.com) - Es bleibt dabei: Der Red-Bull-Ring in Spielberg ist Garant für besonders spektakuläre DTM-Rennen. 47.500 Zuschauer sahen packende Duelle, kuriose Zwischenfälle und trotz einer schwierigen Ausgangsposition vier Audi RS5 in den Top 8. Timo Scheider (Phoenix), Adrien Tambay (Abt), Mattias Ekström (Abt-Sportsline) und Jamie Green (Rosberg) punkteten, ihre vier Markenkollegen dagegen nicht.

Titel-Bild zur News: Adrien Tambay

Adrien Tambay fuhr von fast ganz hinten noch auf den sechsten Platz nach vorn Zoom

Wolfgang Ullrich (Sportchef): "Es ist toll, dass in diesem Jahr noch mehr Zuschauer zum Red-Bull-Ring gekommen sind als im vergangenen Jahr. Das spricht für die Popularität der DTM in Österreich. Ich denke auch, dass es keiner bereut hat, hierher zu kommen, denn die Fans haben ein turbulentes DTM-Rennen gesehen. Auch unsere Fahrer haben ihren Teil dazu beigetragen und angesichts des gestrigen Qualifyings sind vier Audi in den Top 8 ein ordentliches Ergebnis."

Dieter Gass (Leiter DTM): "Auf den ersten Blick sieht das Ergebnis wie eine Schadensbegrenzung aus. Wenn man uns gestern nach dem Qualifying-Ergebnis gesagt hätte, dass wir heute vier Audi in den Punkten haben, wären wir relativ zufrieden gewesen. Aber bei Jamie Green wäre definitiv mehr möglich gewesen. Es hat ein Kommunikationsproblem zwischen ihm und dem Team gegeben und er ist eine Runde zu viel auf Options-Reifen gefahren. Jamie hat sich so selbst um die Chance gebracht, um das Podium mitzukämpfen. In der Lage wäre er dazu auf jeden Fall gewesen."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Abt-Sportsline): "Es war ein schwieriges Rennen. Die Ausgangsposition war schlecht. Wir konnten mit unseren Options-Reifen nicht mehr aufholen und sind trotzdem zufrieden, dass wir mit zwei Autos in die Top 10 gefahren sind. Wir müssen jetzt analysieren und daran arbeiten, im Qualifying eine bessere Pace zu haben, um in den nächsten Rennen wieder besser zu werden."

Ernst Moser (Teamchef Phoenix): "Von den Startplätzen 14 und 17 beide Autos auf die Plätze fünf und 13 zu bringen, war nicht so schlecht. Wir haben beide Strategien versucht: Mit Options-Reifen und mit Standard-Reifen zu starten. Im Endeffekt waren Options-Reifen zum Start die richtige Wahl, wenn man sieht, wo Timo gelandet ist. Bei 'Rocky' war anfangs der Wurm drin, wir haben so viele Plätze und Zeit verloren, das konnte man zum Ende nicht mehr aufholen, obwohl er noch die schnellste Rennrunde gefahren ist. Ich freue mich für Timo, dass der Knoten hier geplatzt ist und er bester Audi-Fahrer war."

Arno Zensen (Teamchef Rosberg): "Es war schade. Wir hatten eigentlich eine gute Ausgangsposition mit Platz sechs im Qualifying. Nico hatte ein Problem mit der Kupplung, das hat sein Selbstvertrauen nicht gerade gestärkt. Er war nach dem Start weit hinten. Dann hat er eine Durchfahrtstrafe bekommen. Es war schwierig für ihn, mit Optionsreifen unter Gelb so langsam zu fahren. Wir müssen uns noch genau anschauen, ob das gerechtfertigt war. Jamie ist ein gutes Rennen gefahren. Kurz vor dem Boxenstopp gab es Kommunikationsprobleme, deshalb sind wir eine Runde zu spät hereingekommen, dafür hat er die Durchfahrtsstrafe bekommen - das war sehr schade."

Timo Scheider (Phoenix/5.): "Nach einem schwierigen Samstag hatte ich zumindest einen positiven Effekt - dass ich mit der gleichen Zeit wie Gary Paffett weitergekommen bin: Das habe ich als Glück gewertet. Im Rennen von Platz 14 auf fünf vorzufahren, ist ein tolles Gefühl für mich und die Truppe. Wir hatten in den ersten fünf Rennen genügend Ärger und Probleme. Ich hoffe, dass wir das jetzt herumdrehen können und das Glück in der zweiten Saisonhälfte auf unserer Seite ist."


Fotos: DTM in Spielberg


Adrien Tambay (Abt/6.): "Es war eines meiner besten Rennen. Ich hatte vom Startplatz 20 nicht viel erwartet, auch nicht mit dem Start auf Options-Reifen. Es war ein hartes Rennen, mein Auto war sehr gut und wirklich schnell. Wie haben keine Fehler gemacht und einige Autos überholt. Auch unser Boxenstopp war toll. Vielen Dank an das gesamte Team, denn wir haben aus einer schwierigen Situation ein gutes Resultat herausgeholt."

Mattias Ekström (Abt-Sportsline/7.): "Einige Punkte sind immer gut. Aber ich bin schon etwas enttäuscht. Wir hatten heute zu wenig Pace im Rennen - das allein zählt."

Jamie Green (Rosberg/8.): "Es war sehr enttäuschend, eine Durchfahrtsstrafe bekommen zu haben, die hier ungefähr 16 Sekunden kostet. Das hat mich auf dem Kampf um eine Topposition geworfen. Ich bin am Ende noch Achter geworden, es ist gut, noch Punkte geholt zu haben. Ich habe um den Sieg gekämpft, bin eine Runde zu viel auf Optionsreifen gefahren - ich habe den Preis dafür gezahlt."

Miguel Molina (Abt-Sportsline/11.): "Ich denke, wir sind ein gutes Rennen gefahren. Auf jeden Fall wäre es aber die bessere Wahl gewesen, das Rennen mit den Options-Reifen zu beginnen. Ich konnte zu Beginn ein paar Autos überholen - das war das Wichtigste. Wir müssen nun hart weiterarbeiten und verstehen, was gestern im Qualifying passiert ist. Dann wird es auch beim nächsten Rennen auf dem Nürburgring wieder besser laufen. Mit Rang elf haben wir hier die Punkte knapp verpasst. Aber wie gesagt: Es gilt, weiter hart zu arbeiten."


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Mike Rockenfeller (Phoenix/13.): "Ein sehr frustrierendes Wochenende. Das begann bereits im Qualifying, dort hätte ich mehr herausholen können. Dann versucht man, mit der Strategie ein bisschen zu pokern, wir sind mit Standard-Reifen losgefahren und haben gehofft, dass das Safety-Car kommt, aber es kam nicht. Ich habe im Rennen viel Zeit mit Felix da Costa verloren, der alle aufgehalten hat und mich auf die Wiese gedrückt hat. Das fand ich nicht so clever von ihm. Am Ende hatte ich eine gute Pace, aber das hilft auch nicht, wenn man am Anfang so viel verloren hat. Wir müssen schauen, dass wir am Nürburgring das Qualifying wieder gut hinbekommen."

Edoardo Mortara (Abt/16.): "Es war ein schwieriges Rennen. Ich bin enttäuscht, denn speziell vor diesem Rennwochenende war ich optimistisch. Wir waren während des gesamten Wochenendes zu langsam. Und es gab besondere Entscheidungen der Rennleitung..."


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Nico Müller (Rosberg/19.): "Die Strategie war eigentlich richtig gut. Die Pace war auf beiden Reifentypen da. Das einzige Problem war der Start. Da war ich nicht so zuversichtlich, weil wir ein Problem mit der Kupplung hatten - dadurch habe ich direkt ein paar Plätze verloren. Aber danach ging es richtig gut vorwärts."

"Bis ich dann eine Durchfahrtsstrafe bekommen habe, weil ich angeblich unter Gelb zu schnell gefahren sein soll. Obwohl ich dafür überhaupt keinen Grund sehe: Ich bin komplett vom Gas. Aber weil ich in der Runde zuvor in diesem Sektor zwei Autos überholt hatte, war ich dann unter Gelb wohl keine halbe Sekunde langsamer. Nach der Strafe war das Rennen für mich quasi zu Ende. Ob die Strafe so Sinn macht oder nicht, sei dahingestellt. Punkte wären drin gewesen heute. Am Ende stand ich da, wo ich losgefahren bin: Ich bin enttäuscht!"