Zwei Wirbel bei Sebastian Bühler verletzt: Aber keine Operation notwendig

Sebastian Bühler verletzt sich bei seinem Sturz in Dakar-Etappe 3 zwei Wirbel - Der Deutsche gibt aber Entwarnung, denn eine Operation ist nicht notwendig

(Motorsport-Total.com) - Für den einzigen deutschen Motorradfahrer in der Topklasse RallyGP der Rallye Dakar war das große Abenteuer schon in der dritten Etappe beendet. Sebastian Bühler ist ungefähr bei Kilometer 360 von seiner Hero gestürzt. Er stand zwar rasch wieder auf seinen Beinen, aber an ein Weiterfahren war nicht zu denken.

Titel-Bild zur News: Sebastian Bühler

Sebastian Bühler musste die Rallye Dakar 2024 auf Etappe 3 aufgeben Zoom

Die Kollegen Toby Price (KTM) und Skyler Howes (Honda) hielten an, um Bühler zu helfen. Schließlich wurde der Duisburger, der in Portugal lebt, mit dem Notarzthubschrauber in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.

Nach gründlichen Untersuchungen gab es Entwarnung. Bühler war soweit wohlauf und am folgenden Tag auch schon wieder im Biwak in Hofuf bei seinem Team anzutreffen. "Zwei Wirbel sind leicht angerissen, aber es ist kein Problem", gibt er Motorsport-Total.com Auskunft.

"Es muss nicht operiert werden. Ich darf jetzt sechs Wochen nicht viel machen." Die Ärzte verordneten dem Deutschen Ruhe. Bereits Dienstagabend machte er sich von Saudi-Arabien auf den Weg Richtung Heimat.

Was war bei dem Sturz genau geschehen? "Es war eine Danger 2, also eine Kreuzung mit einer anderen Straße", schildert Bühler. "Ich habe das nicht genau gesehen, weil ich im Staub war. Als ich die Kante erwischt habe, bin ich über den Lenker geflogen."

"Ich bin ziemlich stark auf den Rücken gefallen." Schon im ersten Moment war ihm klar, dass er nicht weiterfahren konnte: "Ich habe gleich gemerkt, besser nicht, weil ich sofort ziemliche Schmerzen im Rücken hatte. Das Motorrad war auch ziemlich kaputt."

"Weiterfahren war deshalb keine Option." der 29-Jährige hatte seine fünfte Rallye Dakar in Angriff genommen. 2019 wurde er in Südamerika 20., 2020 schied er bei der Premiere in Saudi-Arabien aus. 2021 gelang mit Platz 14 sein bisher bestes Ergebnis. Im Vorjahr kam er als 20. ins Ziel.

Sebastian Bühler

Sebastian Bühler Zoom

Positiv war bisher die Performance der Hero. Bühler wurde in der zweiten Etappe Vierter. Sein Teamkollege Ross Branch gewann die erste Etappe und führte die Gesamtwertung nach den ersten drei Etappen an. Auch Teamneuling Joan Barreda Bort war schnell unterwegs.

Allerdings hatte der Spanier ein Problem mit dem Sentinel. Barreda merkte mehrmals nicht, dass er sich in einer Zone mit Geschwindigkeitsbegrenzung befand. Dafür hagelte es mehr als 20 Strafminuten. Joaquim "J-Rod" Rodrigues schied schon in Etappe 1 durch Sturz aus.

Hero war an den ersten Tagen mit Honda ebenbürtig, aber nun hat man nur noch mit Branch ein heißes Eisen im Feuer. "Ja, die Motorräder sind stark", bestätigt Bühler den guten Eindruck der von Speedbrain in Stephanskirchen (Bayern) gebauten Motorräder.

"Wir Fahrer sind auch stark. Im vergangenen Jahr haben wir sehr gute Trainings gehabt, auch bezüglich Navigation. Deshalb ist es schade, aber so ist eben das Rennen. Jetzt muss man schon an die nächste Dakar denken."

Alleine im Laufe der ersten drei Etappen mussten mehrere Motorradfahrer des Spitzenfeldes aufgeben. Neben den Hero-Fahrern Rodrigues und Bühler waren das unter anderem auch Tosha Schareina (Honda), Sam Sunderland (GasGas) und Lorenzo Santolino (Sherco).

Hat Rallye-Direktor David Castera die ersten Tage zu schwierig geplant? "Die ersten drei Tage waren komplettes Risiko. Es gab sehr viele Steine, das Gelände war ziemlich kaputt", schildert Bühler. "Die Organisation hat es uns richtig schwer gemacht. Es ist die härteste Rallye der Welt. Vielleicht hätte man ein paar ruhige Tage machen können, um in den Rhythmus zu kommen. Aber so ist es eben."

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