• 18.01.2011 13:35

Zahlenspiele zur Rallye Dakar 2011

Die Rallye Dakar belastete auch 2011 wieder Mensch und Maschine - Einige Details zu den unglaublichen Zahlen, die der Marathon mit sich bringt

(Motorsport-Total.com) - Die Dakar ist eine Rallye der Superlative. Über 9.618 Kilometer und über 5.000 Wertungskilometer mussten die Teilnehmer zurücklegen. Mensch und Material wurde auf den 13 Etappen auf Herz und Nieren getestet. Das sind aber nicht die einzigen Zahlen rund um den Wüstenklassiker.

Titel-Bild zur News: Nasser Al-Attiyah

Der siegreiche Race Touareg besteht aus 5.535 Einzelteilen

In der Vorbereitung auf die Rallye Dakar legten die Ventile im 2,5-Liter-TDI-Triebwerk eines Race Touareg 3 alles in allem 5.985 Kilometer Wegstrecke zurück. Diese Distanz übertraf sogar die gesamte WP-Strecke des Autos bei der Dakar 2011. Erreicht wurde diese Leistung bei einem Dauerlaufversuch auf dem Prüfstand, der 150 Stunden umfasst.

Etwa 2.400 Kabelbinder verbrauchen die Volkswagen-Mechaniker während einer Rallye Dakar. Die genialen Universalverbinder werden sowohl bei der Wartung des Race Touareg 3 als auch bei vielen weiteren Aufgaben verwendet. Das Verbrauchsmaterial Nummer eins ist in sechs unterschiedlichen Größen und Längen auf jedem der vier Service-Trucks, die den RT3 direkt zugeordnet sind, immer sofort griffbereit.

Der Race Touareg 3 besteht aus 5.535 Einzelteilen. Die Stücklisten weisen für das Chassis 4.911 Komponenten, für den 310 PS starken 2,5-Liter-TDI-Motor 624 Einzelteile aus.

Während der Etappen verbrauchten die Fahrer und Beifahrer des Volkswagen-Teams insgesamt 624 Liter isotonischer Getränke. Sechs Liter individuell von den Physiotherapeuten gemischte Sport-Flüssigkeit standen für die Piloten und Copiloten als Vorrat für die Etappen jeweils täglich zur Verfügung. Auf den heißen Etappen in den Sierras Pampeanas Argentiniens oder der Atacama-Wüste Chiles ist ein permanenter Ausgleich erforderlich. Nach den Etappen achteten die Volkswagen Crews auf schnelles Rehydrieren.


Fotos: Rallye Dakar 2011


Große Auswahl für Volkswagen Ingenieure: Jeder Stoßdämpfer des Race Touareg 3, der gemeinsam mit Technologie-Partner ZF Sachs entwickelt wurde, kann in 65.536 verschiedenen Setup-Varianten, so genannten Kennfeld-Kombinationen, eingestellt werden.

Seit 2004 haben alle Race Touareg zusammen 325.537,5 WP-Kilometer absolviert, davon 111.147 bei der Rallye Dakar. Zählt man die Gesamtzeiten aller Zielankünfte zusammen, waren Fahrer und Beifahrer der Wolfsburger Marke insgesamt 86 Tage, eine Stunde, 14 Minuten und zwölf Sekunden unterwegs, die Werte von 2011 noch nicht eingerechnet.

Der Teamarzt von VW führte für medizinische Notfälle und die Behandlung Dakar-typischer kleiner Blessuren 143 verschiedene Medikamente mit sich: Salben, Pillen, Medikamente für die intravenösen Verabreichung und Tropfen.

Mehr als einmal rund um den Erdball: Würde man die Verdichterräder der Turbolader aus dem Race Touareg 3 von Carlos Sainz so oft abrollen lassen, wie sie auf den Wertungsprüfungen an Umdrehungen bis zum Ruhetag nach der sechsten Etappe bereits absolviert haben, würden sie gemeinsam die Distanz von 53.668 Kilometern zurücklegen. Das entspricht etwa dem 1,34-fachen Erdumfang.

Multikulti für den Erfolg: Die VW-Werksmannschaft wird von Teammitgliedern aus 15 verschiedenen Nationen gebildet. Neben den Werksfahren aus Spanien, Katar, Deutschland, den USA und Südafrika ergänzen Techniker und Ingenieure aus Dänemark, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Argentinien, der Slowakei, Italien, Litauen, der Türkei und aus Irland das Aufgebot. Hauptsprache zur Verständigung: Englisch.

Auf der neunten Etappe, der Schleife rund um Copiapo, betrug der längste Sprung von Sainz über eine Kuppe exakt 15,43 Meter. Erfasst wurde der Wert über die Sensoren am Fahrwerk des Race Touareg 3, das in einem solchen Fall komplett ausfedert und den Ingenieuren so einen Federweg von Null Millimetern meldet.

Auf dem Teilstück zwischen Copiapó und Chilecito bestritt Volkswagen mit dem Race Touareg die insgesamt 100. Dakar-Etappe seit dem ersten Einsatz des Prototypen im Jahr 2004.

Das elektrische Leitungsnetz des Race Touareg 3 besteht in der Summe aus 2.543 Metern Kabel - würde man jede einzelne Ader der Länge nach hintereinander legen. Das entspricht einer Kolonne von etwa 600 längs aufgereihten Race Touareg 3.

Sieger Timo Gottschalk hat bei der 33. Auflage des Wüstenklassikers während der Roadbook-Vorbereitung etwa 120 Meter Markierungen mit Filzstiften gezogen. Zur besseren Lesbarkeit der Wegbeschreibung im Rallyetempo verwendet der Deutsche dabei fünf verschiedene Leuchtfarben.