Vorschau Tag 8: Viele Wege führen zum Ziel

Premiere bei der Rallye Dakar: Am achten Tag fahren Motorräder, Autos und Trucks auf drei völlig unterschiedlichen Routen - Tag der Vorentscheidung?

(Motorsport-Total.com) - Der achte Tag der Rallye Dakar 2015 wird in die Geschichte der Rallye eingehen. Denn am Sonntag werden zum ersten Mal Motorräder (und Quads), Autos und Trucks drei völlig unterschiedliche Wertungsprüfungen fahren. Da für die Motorrad- und Quad-Piloten am Samstag Ruhetag war, nehmen sie am Sonntag den ersten Abschnitt der Marathon-Etappe von Iquique nach Uyuni in Angriff, während sich die Autos wieder auf den Rückweg machen. Die Trucks hingegen fahren ihre ganz eigene Prüfung in der Nähe von Iquique.

Titel-Bild zur News: Nani Roma

Der zweite Teil der Marathon-Etappe führt quer durch die Anden Zoom

Bei den Autos könnte der Sonntag für eine Vorentscheidung sorgen, denn vor dem zweiten Teil der Marathon-Etappe durften über Nacht nur Fahrer und Beifahrer mit Bordmitteln an den Autos arbeiten. Auch die Reifen durften nicht erneuert werden. Mit dieser notdürftigen Vorbereitungen müssen Mensch und Maschinen am Sonntag 784 Kilometer überstehen, von denen allerdings 274 neutralisiert werden.

Auf dem Weg nach Iquique geht es im ersten Teil der Etappe über einen großen Salzsee und damit über 100 Kilometer lang nur mit Vollgas. Der zweite Teil in Chile bekommt den Stempel "typisch Atacama". Trocken, staubig, Fesh-Fesh-Puder und Dünen. Das Ende ist ein wahrer Dakar-Klassiker: Die 700 Meter hohe Abfahrt den "Cerro Dragon" hinunter ins Biwak - das ist in etwa, als würde man sich kopfüber einen Berg hinunter stürzen.

Neben der Länge ist beim zweiten Teil der Marathon-Etappe auch die Höhenlage eine große Herausforderung. Dreiviertel der Strecke liegt Mitten in den Anden auf einer Höhe von rund 4.000 Metern über dem Meeresspiegel, bevor es am Ende in Richtung Pazifikküste geht. Ein wahrer Härtetest, denn die Fahrer überstehen müssen, wenn sie in einer guten Ausgangsposition in die zweite Rallye-Woche starten wollen.

Diese Tortour steht den Motorrad- und Quad-Fahrern erst noch bevor, denn sie starten nach dem Ruhetag mehr oder weniger gut erholt in den ersten Teil ihrer Marathon-Etappe und fahren dabei - geografisch betrachtet - den Autos entgegen. Nach 321 gewerteten Kilometern erreichen sie dann das Biwak im bolivianischen Uyuni, wo sie dann über Nacht keinerlei Hilfe in Anspruch nehmen dürfen.

Die Trucks hingegen machen auch am Sonntag ihr ganz eigenes Ding. Der zweite Teil ihrer Marathon-Etappe führt wie schon der erste rund um Iquique im Flachland statt. Vom Biwak aus geht es für die Truck-Besatzungen über 271 Kilometer zurück zur chilenischen Küstenstadt, wo sie dann wieder auf die Autos treffen.