Rallye Dakar: Terranova siegt - Al-Attiyah verliert Zeit

Orlando Terranova gewinnt die siebte Etappe der Rallye Dakar 2015 - Nasser Al-Attiyah büßt auf Teil eins der Marathon-Etappe einige Minuten seines Vorsprung ein

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um die Spitze der Gesamtwertung der Autowertung bei der Rallye Dakar 2015 hat bei der siebten Etappe an Spannung gewonnen. Der Gesamtführende Nasser Al-Attiyah verlor am Samstag auf dem 321 Kilometer langen ersten Abschnitt der Marathon-Etappe, der die Fahrer von Iquique in Chile nach Uyuni in Bolivien führte, einige Minuten auf seine Verfolger. So rückten Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz näher an Al-Attiyah heran. Nach sieben von 13 Etappen beträgt der Rückstand des Toyota-Duos nur noch 8:14 Minuten.

Titel-Bild zur News: Orlando Terranova

Orlando Terranova gewann den ersten Teil der Marathon-Etappe Zoom

Die Etappe gewann Orlando Terranova (Mini), der damit seinen dritten Tagessieg feierte, in der Gesamtwertung aber keine Rolle mehr spielt. Der Argentinier war 2:20 Minuten schneller als Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk (Toyota). Platz drei ging an Bernhard ten Brinke in einem weiteren Toyota.

Die Strecke führt heute über kurvige Abschnitte mit extrem hartem Boden durch die Berge. Die Prüfung wurde in einer Höhe von mehr als 3.600 Metern über dem Meeresspiegel ausgetragen. Zudem hatten Regenfälle für viele Pfützen auf der Strecke gesorgt.

Al-Attiyah in der Höhe von Kopfschmerzen geplagt

Damit war Al-Attiyah, der nach seinem Sieg vom Vortag als Erster auf die Strecke gegangen war, zunächst gut zurechtgekommen. Bis zur Hälfte der Etappe war der Gesamtsieger von 2011 bei den Zwischenzeiten ganz vorne zu finden, doch zwischen Wegpunkt 3 und 4 fiel Al-Attiyah dann zurück. Die Höhenlage machte ihm extrem zu schaffen.

"Ich hatte schreckliche Kopfschmerzen. Ich musste drei Mal anhalten, weil ich mich übergeben musste", berichtet Al-Attiyah. Damit war er aber nicht alleine. Auch von Zitzewitz sagte: "Die Höhe macht allen zu schaffen. Ich selbst habe höllische Kopfschmerzen." Nach gut zwei Drittel der Strecke wurde er vom drei Minuten nach ihm gestarteten de Villiers überholt. Anschließend folgte Al-Attiyah seinem südafrikanischen Rivalen und hielt so den Zeitverlust in Grenzen.

"Ich habe etwas an Zeit verloren, aber das war keine große Sache. Wir müssen nicht bis ans Limit gehen", so Al-Attiyah. "Das Auto ist in Ordnung, wir müssen nur die Reifen wechseln und ein paar Dinge überprüfen. Dann können wir und hinlegen. Zuerst muss ich mich allerdings von den Medizinern untersuchen lassen."

Al-Rahji und Gottschalk überzeugen weiterhin

De Villiers witterte nach der heutigen Etappe Morgenluft: "Es kann noch alles passieren. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, inklusive der schwierigen Prüfung nach dem Ruhetag. Je näher wir kommen, umso mehr Druck spürt er", sagt de Villiers mit Blick auf Al-Attiyah. Die heutige Etappe kommentiert der Südafrikaner wie folgt: "Nach 150 Kilometern haben wir Nasser überholt und waren dann die Ersten auf der Strecke. Wir haben drei, vier Fehler gemacht, fanden aber auf den richtigen Weg zurück, bevor es zum Problem wurde."

Im Kampf um den Tagessieg sah es gegen Halbzeit der Etappe nach einem Dreikampf zwischen Terranova, Al-Rahji und Vorjahressieger Joan "Nani" Roma (Mini) aus, die auf Augenhöhe lagen. Im Schlussspurt der Etappe distanzierte dann aber Terranova seine Rivalen. Roma wurde letztlich am Samstag nur Fünfter. "Es war wirklich schwieig. Hart. Kompliziert. Aber wir haben es geschafft", sagt Terranova im Etappenziel.


Rallye Dakar 2015: Etappe 6

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Überraschungsmann der Dakar 2015 bleibt weiterhin Al-Rahji, der bei seinem ersten Start munter in der Spitzengruppe mitmischt und derzeit unbedrängt auf Podiumskurs liegt und sich angrifflustig zeigt: "Ich bin nicht zum Spaß 10.000 Kilometer gefahren. Wir mischen immer noch mit." Allerdings musste der Saudi-Araber heute auch eine Schrecksekunde überstehen: "Bei einer Wasserdurchfahrt wurde ein Filter etwas nass und machte dann seltsame Geräusche. Nachdem er getrocknet war, konnten wir aber wieder angreifen. Das ist keine große Sache, mein Beifahrer ist ein herausragender Mechaniker und wird das reparieren", lobt Al-Rahji die "Schrauber"-Fähigkeiten seines Partners Gottschalk.

Keine Unterstützung im Biwak

Im Ziel der Marathon-Etappe, die erstmals seit 2009 für die Autos wieder Bestandteil der Rallye Dakar ist, dürfen die Teams heute Abend keine Hilfe in Anspruch nehmen. Nur Fahrer und Beifahrer selbst dürfen mit den an Bord befindlichen Werkzeugen und Ersatzteilen am Auto arbeiten. Teil zwei der Marathon-Etappe führt die Teilnehmer am Sonntag dann über 781 Kilometer (davon 274 neutralisiert) von Uyuni nach Iquique zurück.

Ergebnis der siebten Etappe (Top 10):
01. Terranova/Graue (Mini) - 3:31:18 Stunden
02. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +2:20 Minuten
03. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +2:28
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +2:57
05. Roma/Perin (Mini) +4:02
06. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +6:50
07. Al-Attiyah/Baumel (Mini) +9:48
08. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +10:43
09. Gordon/Campbell (Gordini) +10:48
10. Wasilijew/Schilzow (Mini) +13.32

Gesamtwertung nach sieben Etappen (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 23:11:50 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +8:14 Minuten
03. Al-Rahji/Gottschalk (Toyota) +21:16
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +54:02
05. Ten Brinke/Colsoul (Toyota) +57:03
06. Van Loon/Rosegaar (Mini) +1:15:11 Stunden
07. Lavieille/Maimon (Toyota) +1:37:50
08. Peterhansel/Cottret (Peugeot) +1:50:36
09. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) +1:58:32
10. Chabot/Pillot (SMG-Buggy) +2:10:45

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