Von Zitzewitz: "Tagessieg tut richtig gut"
Volkswagen erlebte trotz Tagessieg eine schwierige zehnte Etappe - Dirk von Zitzewitz navigierte perfekt und triumphierte mit Giniel de Villiers
(Motorsport-Total.com) - Auf der zehnten Etappe der Rallye Dakar könnte bereits eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg gefallen sein. Nasser Al-Attiyah und sein Co-Pilot Timo Gottschalk beendeten die Etappe zwar nur auf dem vierten Rang, doch sie vergrößerten den Vorsprung in der Gesamtwertung auf Carlo s Sainz um zehn Minuten. Da die beiden Favoriten um den Sieg strauchelten, nutzten Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz die Gunst der Stunde und holten ihren ersten Etappensieg.

© Volkswagen
Dirk von Zitzewitz fand asl Erster den richtigen Weg Richtung Etappenziel
"Es war schön, wir haben mit einem guten Tempo begonnen und stellten sicher, dass wir alle Wegpunkte erreichten", sagt De Villiers im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' "Man musste aufpassen und nicht den falschen Weg nehmen. Der Sand war unglaublich weich und es war sehr heiß. Man musste auf das Auto achten. Dirk hat einen tollen Job gemacht, und uns am Ende dort herausgeholt."
Ganz ohne Probleme ist es aber nicht gelaufen. "Wir hatten auf den letzten 30 Kilometern einen schleichenden Plattfuß, aber wir wollten nicht stehen bleiben. Im Ziel hatte ich nur noch 0,8 Bar Reifendruck. Aber es war okay." Co-Pilot Von Zitzewitz hat mit der perfekten Navigation maßgeblich zum Sieg beigetragen.
"Die Etappe lief im Endeffekt sehr gut für uns. Es ist ein sehr gutes Gefühl, so eine Etappe zu gewinnen. Speziell wenn man als Vierter gestartet ist und als Erster ankommt, dann dauert es noch etwas, bis die anderen Autos ins Ziel kommen", freut sich der Deutsche. "Es tut richtig gut. Die Etappe war auch fahrerisch sehr anspruchsvoll."
"Es ging gleich mit Dünen und harten Kämmen los. Sehr schwer zu fahren. Wir haben versucht, ein ruhiges Tempo zu gehen, denn wir wissen, wie schwierig Fiambala ist. Das Auto musste heil bleiben und wir wollten gut durchkommen. Das ist uns auch gelungen. Kurz vor Schluss wurde die Navigation noch einmal heikel, aber wir haben gleich den richtigen Einstieg gefunden."
Gottschalk mit Prognosen vorsichtig
Obwohl Platz vier für Al-Attiyah/Gottschalk nicht optimal war, konnte ein weiterer Schritt Richtung Gesamtsieg gemacht werden. Das Duo liegt drei Etappen vor dem Ende
12:37 Minuten vor Sainz und seinem Co Lucas Cruz. (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!) Gottschalk über die schwierige Prüfung: "Bis kurz vor Ende lief es ganz gut für uns. Dann war das Roadbook etwas verwirrend."
"Als wir den Weg gesucht haben, hat sich Stephane Peterhansel zu uns gesellt. Nasser und ich waren nicht ganz einer Meinung. Im Endeffekt haben wir ziemlich viel Zeit verloren. Aber okay, wir hatten Glück, dass Carlos noch mehr verloren hat." Trotzdem ist Gottschalk mit Sieg-Prognosen vorsichtig. "Es stehen jetzt noch drei anstrengende Tage an, speziell WP zwölf hat es in sich."
Der große Verlierer des Tages war Sainz. "Wir haben schlecht begonnen und einen Abschnitt unterschätzt. Dann sind wir gleich stecken geblieben. Es hat lange gedauert, bis wir uns befreit haben. Später haben wir uns dreimal extrem verfahren. Einmal dachte ich, dass wir nie aus dem Flussbett hinauskommen könnten. Schließlich kamen noch ein Reifenschaden und ein Problem mit dem Getriebe dazu. Wir müssen jetzt weiter den Druck hoch halten, aber es liegt jetzt bei Nasser."
Gesamtsieg in greifbarer Nähe
Die Volkswagen-Piloten erlebten also einen gemischten Tag, aber in der Gesamtwertung stehen alle Zeichen auf Titelverteidigung. VW-Motorsportchef Kris Nissen freute sich über den ersten Tagessieg von De Villiers im Jahr 2011. "An die Etappe sind wir mit sehr viel Respekt herangegangen. Wir sind sehr froh, dass alle vier Race Touareg im Ziel sind. Mit Giniel und Dirk haben wir den Tagessieg geholt, sie haben einen super Job gemacht."
"Insgesamt können wir mehr als zufrieden sein. Ich glaube, ein dritter Dakar-Sieg für Volkswagen ist sehr wahrscheinlich. Eine kleine Vorentscheidung zwischen Nasser und Carlos, aber wir wissen alle, wie schwierig die Dakar ist. Erst am Schluss wird zusammengerechnet. Ich glaube, die nächsten Tage werden noch sehr spannend. Wichtig ist, dass wir den Sieg für Volkswagen nach Hause fahren."
Kann Sainz den Boden noch aufholen, oder muss er auf einen Fehler von Al-Attiyah hoffen? Nissen meint dazu: "Wenn Nasser und Carlos in den nächsten drei Tagen von Start bis ins Ziel fehlerfrei fahren, dann kann Carlos ihn nicht mehr einholen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, man kann sich verfahren oder sehr lange im Staub fahren. Es kann auch ein Reifenschaden passieren. Die sandigen Etappen und die Offroad-Passagen liegen hinter uns. Wer Carlos kennt, der weiß, dass er erst aufgibt, wenn die Zielflagge gefallen ist."

