Rallye Dakar: Barreda Bort festigt Führung mit Tagessieg

Joan Barreda Bort feiert bei der Rallye Dakar am vierten Tag zweiten Etappensieg und festigt die Gesamtführung - Der Österreicher Matthias Walkner verliert Zeit

(Motorsport-Total.com) - Honda-Speerspitze Joan Barreda Bort verteidigte die Gesamtführung der Rallye Dakar auch auf der vierten Etappe von Chilecito nach Copiapo. Der Spanier holte Hauptkonkurrent Marc Coma (KTM) rasch ein. Im letzten Drittel der Etappe, die durch die berüchtigten Dünen von Copiapo führten, waren die beiden Topfavoriten auf den Gesamtsieg alleine auf weiter Flur. Im Tagesziel hatte Barreda Bort 1:59 Minuten auf Coma herausgefahren. Das entsprach dem Startintervall zu Beginn des Tages, das der Honda-Pilot zufahren konnte. Der Österreicher Matthias Walkner (KTM) hatte auf der Fahrt nach Chile Probleme und verlor mehrere Minuten.

Titel-Bild zur News: Joan Barreda Bort

Joan Barreda Bort holte sich auf der vierten Etappe seinen zweiten Tagessieg 2015 Zoom

Am Mittwoch verließ der Dakar-Tross Argentinien und machte sich Richtung Chile auf. Zunächst musste eine knapp 600 Kilometer lange Verbindungsstrecke gefahren werden. Dabei kletterten die Teilnehmer erstmals die Anden hoch bis auf 4.800 Höhenmeter. Beim Paso San Francisco wurde die Grenze passiert. Die eigentliche Wertungsstrecke startete schließlich in Chile und betrug 315 Kilometer. Nachdem zunächst enge, steinige Pfade gemeistert werden mussten, ging es in die Atacama-Wüste und am Ende warteten die gewaltigen Dünengürtel von Copiapo.

Mit seinem zweiten Tagessieg baute Barreda Bort seinen Vorsprung auf Coma auf 12:49 Minuten aus. Der Titelverteidiger verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Das Ergebnis der vierten Etappe bedeutet auch, dass Barreda Bort am Donnerstag als Erster starten wird und seine Navigationskünste unter Beweis stellen muss, während Coma theoretisch nur aufschließen muss und damit Zeit aufholen könnte - so wie es Barreda Bort am Mittwoch getan hat.

"Ich bin hoch erfreut", sagt die Honda-Speerspitze im Ziel. "Der erste Abschnitt der Etappe war sehr schnell, aber kompliziert. Marc war vor mir und es war sehr schwierig, ihn einzuholen. Schließlich habe ich ihn 100 Kilometer vor dem Ziel eingeholt und wir sind ein solides Tempo gefahren. In den Dünen war die Navigation schwierig. Marc und ich sind schließlich gemeinsam ins Ziel gekommen. Meine Strategie war gut, ich habe alles unter Kontrolle, aber die nächsten Tage werden sehr schwer werden."

Coma konnte nicht mehr machen, bis ihn Barreda Bort eingeholt hatte. "Die Navigation war heute schwierig", sagt der Titelverteidiger zur vierten Etappe. "Ich wusste, dass er einen Fehler hätte machen müssen, damit ich meine Position in der Gesamtwertung verbessern kann. Ich versuchte, so schnell wie möglich zu fahren. Der erste Abschnitt war sehr schwierig, Matthias (Walkner; Anm. d. Red.) hatte sich verfahren. In den Dünen habe ich mich am Ende wohlgefühlt. Ich werde meine Pace weiterhin hochhalten und auf Fehler meines Gegners hoffen."

Marc Coma

Marc Coma versuchte vergeblich, Joan Barreda Bort unter Druck zu setzen Zoom

Die beiden Topfavoriten sind nun auch in der Gesamtwertung voran, denn Paolo Goncalves (Honda) büßte heute eine knappe Viertelstunde ein und hat nun als Dritter 20:29 Minuten Rückstand. Ruben Faria (KTM) machte eine Position gut und verbesserte sich auf Rang vier. Auf den Plätzen fünf bis sieben folgen die KTM-Fahrer Jordi Viladoms, Paolo Quintanilla - heute starker Dritter - und Toby Price.

Walkner verliert Zeit

Der Österreicher Walkner musste am Mittwoch die Strecke eröffnen, wurde aber von den erfahrenen Topleuten rasch eingeholt und hatte zwischen den Wegpunkten fünf und sechs Schwierigkeiten. Insgesamt verlor der Dakar-Neuling im Laufe der vierten Etappe fast 23 Minuten. Dadurch fiel Walkner in der Gesamtwertung vom dritten auf den achten Rang zurück. Besser meisterte die Spanierin Laia Sanz (Honda) die vierte Etappe, denn sie glänzte mit der achtbesten Tageszeit.

Am Donnerstag zieht der Dakar-Tross von Copiapo Richtung Antofagasta entlang des Pazifik weiter. Auf dem Programm stehen schwierige 458 gewertete Kilometer.

Ergebnis der vierten Etappe (Top 10):
01. Joan Barreda Bort (Honda) - 3:27:28 Stunden
02. Marc Coma (KTM) +1:59 Minuten
03. Pablo Quintanilla (KTM) +2:49
04. Jordi Viladoms (KTM) +10:44
05. Ruben Faria (KTM) +10:55
06. Javier Pizzolito (Honda) +11:29
07. Alain Duclos (Sherco) +12:51
08. Laia Sanz (Honda) +13:48
09. Stefan Svitko (KTM) +13:51
10. Michael Metge (Yamaha) +14:32

Gesamtwertung nach vier Etappen (Top 10):
01. Joan Barreda Bort (Honda) - 13:10:33 Stunden
02. Marc Coma (KTM) +12:49 Minuten
03. Paolo Goncalves (Honda) +20:29
04. Ruben Faria (KTM) +23:05
05. Jordi Viladoms (KTM) +24:51
06. Paolo Quintanilla (KTM) +30:42
07. Toby Price (KTM) +32:05
08. Matthias Walkner (KTM) +33:28
09. Alain Duclos (Sherco) +36:31
10. Helder Rodrigues (Honda) +39:05