Peugeot: Mit Sainz, Despres und viel Stolz ins Abenteuer Dakar

(Motorsport-Total.com) - In den Jahren 1987, 1988, 1989 und 1990 gewann Peugeot die Rallye Dakar viermal en suite. Die beiden Finnen Ari Vatanen (drei Siege) und Juha Kankkunen (ein Sieg) zeichneten für die französische Erfolgsserie verantwortlich. Anschließend zog sich Peugeot für lange Zeit von der Dakar-Bühne zurück.

Im Januar 2015 - inzwischen ist die Rallye längst von Afrika nach Südamerika umgezogen - kommt es zum Comeback. Mit dem 2008 DKR als Einsatzfahrzeug und den Piloten Carlos Sainz und Cyril Despres greift Peugeot nach Dakar-Sieg Nummer fünf. Peugeot-Geschäftsführer Maxime Picat hat bereits angekündigt, dass man direkt beim ersten Start mit dem 2008 den Sieg ins Visier nimmt.

Auch Peugeot-Sportchef Bruno Famin ist ausgesprochen zuversichtlich, wenn es um die Beurteilung der Chancen für den 9.000-Kilometer-Marathon im Januar 2015 geht: "Die Dakar hat sich im Verlauf der zurückliegenden 25 Jahre stark verändert. Die Art, wie die Autos gebaut werden, ist aber gleich geblieben. Wir haben vom Ende der 1980er-Jahre noch immer eine Reihe von Daten zur Verfügung, die wir nutzen können. An Erfahrung im Aufbau von Rallye-Autos fehlt es uns ohnehin nicht."

Einige der Techniker aus den Dakar-Erfolgsjahren wieder dabei

Famin spricht damit neben den Dakar-Erfolgsmodellen 205 T16 und 405 T16 auch den 208 T16 Pikes Peak und den 208 T16 R5 an. "Zwar gibt es durchaus Unterschiede zwischen Marathon-Rallyes und klassischen Rallyes, doch die Herangehensweise und das Know-how sind exakt gleich. Know-how ist genau das, worüber wir verfügen", so Famin ausgesprochen überzeugt.

Von einer Unterschätzung der Herausforderung Rallye Dakar kann bei Peugeot dennoch keine Rede sein. Im Gegenteil: Gerade aufgrund der langen Pause und den zuletzt nicht immer positiven Neuigkeiten (Stichwort: Rückzug aus der Le-Mans-Szene) ist man im Lager des französischen Automobilherstellers entschlossener denn je, die neue Aufgabe mit vollem Einsatz anzugehen.

"Die Verkündung eines Programms von mittelfristiger Dauer ist natürlich eine tolle Neuigkeit", bemerkt Famin und macht deutlich, dass Tradition bei Peugeot nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt wird: "Die Dakar ist wesentlicher Bestandteil der Geschichte von Peugeot. Jeder einzelne ist stolz, an diesem Projekt beteiligt zu sein. Wir haben sogar noch einige Leute im Team, die beim ersten Abenteuer mitgewirkt haben. Einer von ihnen hat bereits seine Arbeit am neuen Projekt begonnen."

Viel Lob für Sainz und Despres

Während einige der Techniker noch aus den Dakar-Erfolgsjahren 1987 bis 1990 stammen, gönnt man sich auf Fahrerseite zwei Neuverpflichtungen. Der ehemalige Rallye-Weltmeister und Dakar-Sieger Carlos Sainz bildet beim neuen Dakar-Projekt der Franzosen die Speerspitze. Teamkollege des routinierten Spaniers ist der Franzose Cyril Despres, der nach fünf Dakar-Siegen auf dem Motorrad nun den Umstieg auf vier Räder wagt.

Sportchef Famin macht keinen Hehl aus seinem Stolz, die beiden Hochkaräter in seinen Reihen zu wissen: "Das Team ist unglaublich stolz, auf die Dienste zweier solch talentierter Fahrer wie Carlos und Cyril zurückgreifen zu können. Ihre beiden Profile ergänzen sich perfekt. Carlos hat es im Motorsport auf unglaubliche Erfolge gebracht."

"Auch seine Fähigkeiten, ein Auto zu entwickeln, sind bekannt. Ganz gleich, für welches Team er tätig war, er hatte immer seinen Anteil am Aufbau von siegreichen Autos", sagt Famin und spricht damit unter anderem auf die Verdienste von Sainz im Zusammenhang mit dem erfolgreichen Einstieg von Volkswagen in die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) an.

Die Erfahrung des Rallye-Weltmeisters von 1990 und 1992 (mit Toyota) sowie Dakar-Siegers von 2010 (mit Volkswagen) stellt für Peugeot "neben seinem Enthusiasmus und seinem Siegeswillen einen großen Gewinn dar", wie Famin betont.

Teamkollege Despres wird nach Ansicht des Peugeot-Sportchefs nicht lange brauchen, um auch auf vier Rädern an der Spitze mitmischen zu können. "Cyril hat es auf dem Motorrad zu beeindruckenden Erfolgen gebracht. Er freut sich sehr darauf, die Welt des vierrädrigen Motorsports zu entdecken. Wenn ich mir anschaue, wie gut die beiden miteinander auskommen, bin ich mir sicher, dass es nicht lange dauern wird, bis Cyril konkurrenzfähig ist", lobt Famin den Teamgeist bei Peugeot.