Mayer hofft beim Triple auf doppeltes Dakar-Jubiläum
Sechs Jahre nach ihrem letzten Auftritt kehrt Andrea Mayer zur Dakar zurück: Als Fahrerin eines Race-Truck macht sie das Triple perfekt - Bald "Madame Peterhansel"
(Motorsport-Total.com/SID) - Erst auf dem Motorrad, dann im Auto und jetzt im LKW: Andrea Mayer kehrt sechs Jahre nach ihrem letzten Auftritt zur Dakar-Rallye zurück und macht am Steuer eines Race-Trucks des X-raid-Teams ein außergewöhnliches Triple perfekt. Statt sich allein auf zwei Rädern durchzukämpfen oder gemeinsam mit Wüstenfuchs Andreas Schulz im Auto den richtigen Weg zu suchen, ist Andrea Mayer diesmal mit einem 15 Tonnen schweren Truck und zwei Mechanikern als rollende Reparaturwerkstatt unter anderem für ihren Freund Stephane Peterhansel unterwegs - und hofft auf ein doppeltes Jubiläum.

© X-Raid
Andrea Mayer fährt bei der Dakar einen Race-Truck und unterstützt Peterhansel
"Für mich wird es die zehnte Dakar und es wäre geil, wenn Stéphane seinen zehnten Sieg feiern würde", sagt die 41-Jährige. Mit dem Dakar-Rekordsieger (sechsmal mit dem Motorrad und dreimal im Auto) aus Frankreich lebt sie seit mehreren Jahren zusammen und wird auch "Madame Peterhansel" werden. "Ich habe bei den Testfahrten in Marokko einen Heiratsantrag bekommen, mit Ring und allem Drum und Dran", verrät Andrea Mayer, die auf die Hochzeit aber noch ein bisschen warten muss.
"2011 kommen wir nicht dazu. Wir wollen gerne unorthodox am Strand heiraten, und da war im Juni leider schon alles ausgebucht." Zumindest können die beiden aber 2011 wieder Andreas Geburtstag am 2. Januar gemeinsam als Rallye-Teilnehmer feiern. Verantwortlich dafür ist Sven Quandt, Chef von Peterhansels X-raid-Team. "Sven hat mir angeboten, einen Race-Truck zu fahren und wir hatten uns zuerst darauf geeinigt, dass ich das mal ausprobiere. Ich habe dann den LKW in Frankreich abgeholt, bin damit nach Marokko gefahren, wo wir drei Tage getestet haben", erklärt sie.
Es folgten ein ausgiebiger Workshop und die Überführung des Fahrzeugs nach Le Havre, von wo es zum Start der Rallye durch Argentinien und Chile nach Buenos Aires verschifft wurde. "Beim Umstieg vom Motorrad aufs Auto hat man zwei Umstellungen, zum einen von einem ein- auf ein zweispuriges Fahrzeug und auf den Beifahrer und Navigator", erklärte die gelernte Schriftsetzerin und Journalistin, die auf zwei Rädern viermal die Damenwertung der Dakar gewonnen hat.
"Beim Umstieg vom Auto auf den Truck ist das Handling des Fahrzeuges ganz anders. Es ist schwer, die Länge und die Masse zu kalkulieren. Man kann sich viel weniger erlauben und muss aufpassen, dass man bei 3,80 Meter Höhe nicht umkippt." Man müsse materialschonender und vorausschauender fahren, sagt sie. "Nicht auf der letzten Rille."
Das hatte sie aber auch im Auto schon so praktiziert. Vor allem 2004, als sie bei der Dakar Fünfte in der Gesamtwertung wurde, obwohl sie mehrfach ihren Mitsubishi-Teamkollegen wertvolle Hilfe leistete. Unter anderem schleppte sie auch Peterhansel in der Wüste ab. Bei der Wahl zum ADAC-Motorsportler des Jahres unterlag sie nur knapp Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb, wurde aber mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
2005 schied sie dann mit einem technischen Defekt aus, für 2006 bekam sie trotz Werksvertrages von Mitsubishi für die Dakar kein Auto mehr. In den folgenden Jahren pausierte sie, "weil es als Privatier nicht so einfach ist, Sponsoren und ein konkurrenzfähiges Auto zu finden". Stattdessen arbeitete sie unter anderem als Beraterin für Rallye-Veranstaltungen, suchte nach passenden Strecken und erarbeitete Roadbooks. Zudem war sie mit Peterhansel häufiger "just for fun" bei Motorradrennen unterwegs. Doch jetzt hat die Dakar sie wieder.

