• 31.12.2010 17:15

VW bei der Dakar: Jetzt geht's los!

Die Volkswagen-Piloten vor dem morgigen Start in die Rallye Dakar: Erwartungen, Ziele und Strategien für den Wüstenklassiker, bei dem der dritte Sieg in Folge her soll

(Motorsport-Total.com) - Alle Vorbereitungen abgeschlossen, bis in die Haarspitzen motiviert: Volkswagen startet am morgigen Neujahrstag mit vier Race Touareg bei der Rallye Dakar 2011 in Argentinien und Chile. Das klare Ziel der gesamten Mannschaft: den Siegen von 2009 und 2010 einen weiteren folgen zu lassen. Einen Tag zuvor erhielten die vier neuen Race Touareg 3 bei der Technischen Abnahme vom Veranstalter A.S.O. (Amaury Sport Organisation) die offizielle Starterlaubnis.

Titel-Bild zur News: Volkswagen Dakar 2011

Das Volkswagen-Team vor dem Start in die Dakar 2011 in Buenos Aires

Am 01. Januar beginnt die "Dakar" mit dem zeremoniellen Start und einer ersten Verbindungsetappe von Buenos Aires nach Victoria. Mit welchen Erwartungen, Zielen und Strategien die Volkswagen Teams den Wüstenklassiker angehen? Die Stimmen vor dem Start.

"Wir gehen die Rallye Dakar ganz klar mit dem Ziel an, den dritten Volkswagen Sieg in Folge zu holen. Doch die 'Dakar' ist deshalb ein motorsportlicher Mythos, weil sie die größte Herausforderung im Motorsport ist und stets für Überraschungen sorgt", weiß Motorsportdirekor Kris Nissen.

"Man kann hier das Glück nicht zwingen und muss immer das Unerwartete mit einkalkulieren", so Nissen. "Ganz klar: Man muss erst die Rallye selber schlagen, um sie gewinnen zu können. Dazu kommen noch extrem starke Gegner wie X-raid-BMW und gut vorbereitete Privatiers wie Robby Gordon im Hummer oder die privat eingesetzten Nissan. Jeder im Volkswagen Team ist hoch motiviert, alles für den Hattrick zu geben. Ich bin zuversichtlich, dass wir unser großes Ziel dank einer tollen Mannschaft und herausragenden Fahrer und Beifahrer erreichen können."

Lucas Cruz, Carlos Sainz

Carlos Sainz und Lucas Cruz siegten im Jahr 2010 bei der Rallye Dakar Zoom

Carlos Sainz geht als Titelverteidiger in die Rallye Dakar. Das verändert für ihn vor allem eines: "Man kann entspannter an den Start gehen, denn das ganz große Ziel, einmal die 'Dakar' zu gewinnen, haben wir vergangenes Jahr bereits erreicht. Die Herangehensweise ist jedoch identisch zu der 2010: Ich werde dieselbe Strategie verfolgen und weiter den Respekt vor dieser extrem herausfordernden Rallye bewahren wie damals. Ich werde das Tempo anschlagen, das mir liegt. Ob es zu einem weiteren Sieg reicht und wir das nötige Glück haben, wird sich dann herausstellen. Die Konkurrenz ist in diesem Jahr erneut sehr stark."

Sainz' Beifahrer im Race Touareg mit der Startnummer 300 ist wieder Lucas Cruz. "Nachdem wir 2010 die 'Dakar' gewonnen haben, verspüre ich in diesem Jahr weniger Druck", bestätigt der Spanier. "Carlos Sainz und ich können uns ganz auf unser eigenes Tempo konzentrieren und jede einzelne Wertungsprüfung mit Freude angehen. Noch einmal zu gewinnen wird alles andere als leicht, denn wir haben starke Teamkollegen und starke Gegner aus anderen Teams. Zu allererst muss man jedoch diesen harten, 15 Tage langen Marathon ohne eigene Fehler überstehen."

Nasser Al-Attiyah

Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk wurden 2010 nur knapp geschlagen Zoom

Im Auto mit der Nummer 302 gehen Nasser Al-Attiyah und Co-Pilot Timo Gottschalk in den Wüstenklassiker. Sie mussten sich Sainz im vergangenen Jahr nur knapp geschlagen geben. "Das Team und ich persönlich gehen so gut vorbereitet wie noch nie in die Rallye Dakar", erklärt Al-Attiyah. "Ich habe ein gutes Gefühl, dass Volkswagen auch 2011 wieder um den Gesamtsieg mitkämpfen wird. Dafür werden ich und mein Beifahrer Timo Gottschalk alles tun, um einen Beitrag dazu zu leisten. Natürlich ist es mein Ziel, die Dakar zu gewinnen. In Sachen Taktik wird es nicht leicht, zum richtigen Zeitpunkt zu attackieren, um sich einen Vorteil zu verschaffen."

Und sein Beifahrer Gottschalk formuliert das klare Ziel: "Wir sind hergekommen, um zu gewinnen. Das wird aber kein Spaziergang, denn neben den starken Gegner aus unserem eigenen Team dürfen wir X-raid-BMW und viele starke Privatiers nicht aus den Augen lassen. Zudem haben die Veranstalter in Sachen Navigation die Regeln verschärft. Es kommt also in diesem Jahr mehr denn je auf die Beifahrer an. Es wird eine anstrengende Dakar - aber sicher auch eine schöne."

Mark Miller

Mark Miller möchte endlich auf die oberste Stufe des Dakar-Podests Zoom

Mark Miller stand 2009 und 2010 auf dem Podest. In diesem Jahr peilt der US-Amerikaner im Auto mit der Nummer 304 wie seine Teamkollegen das oberste Treppchen an: "Der Speed war in den vergangenen Jahren da, doch hier und da hat manchmal das Quäntchen Glück gefehlt und wir haben uns bei der Navigation oder beim Lesen der Dünen falsch entschieden. Mein Beifahrer Ralph Pitchford und ich haben uns deshalb vorgenommen, in navigatorisch kniffligen Situationen uns trotz der intensiven Wettbewerbssituation lieber ein paar Sekunden mehr Zeit für eine Entscheidung zu nehmen, als vielleicht mehrere Minuten durch Fehler zu verlieren. Das soll 2011 den entscheidenden Unterschied ausmachen."

Beifahrer Pitchford bestätigt, dass er und Miller sich noch intensiver auf die Dakar vorbereitet haben als in den beiden Vorjahren: "Mark hat noch viel mehr an seiner Fitness gearbeitet, das gleiche gilt für mich. Zudem haben wir uns viel Gedanken über die Kommunikation im Auto gemacht. Hoffentlich zahlt sich das aus, denn die Navigation ist in diesem Jahr dank neuer Regeln noch schwieriger geworden. Die Herausforderung ist, immer die Ruhe zu bewahren."

Giniel de Villiers; Dirk von Zitzewitz

Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz: Die Dakar-Sieger von 2009 Zoom

Im Race Tourag mit der Startnummer 308 treten Giniel de Villier und Dirk von Zitzewitz an. Das Duo hat sich 2009 den Dakar-Sieg gesichert, 2010 lief es für die Beiden dagegen nicht so gut. "Eine derart harte Marathon-Rallye kann man nicht planen und den Erfolg nicht erzwingen", weiß de Villiers. "Unser Ziel ist es, unsere Pace zu gehen, alles für den Sieg zu geben. Wir wissen aber genauso gut, dass erst am Ende abgerechnet wird. Wir haben uns gut vorbereitet und 5.000 bis 6.000 Testkilometer abgespult. Das neue Auto ist ein großer Schritt vorwärts. Allein deshalb freue ich mich auf die Dakar und bin mir sicher, dass wir mit dem Race Touareg 3 ganz vorn mitfahren werden."

"Bei der Rallye Dakar kann immer alles passieren", pflichtet ihm von Zitzewitz bei. "Man neigt dennoch dazu, das auszublenden und mit zu hohen Erwartungen heranzugehen. Diesen Fehler wollen Giniel de Villiers und ich nicht begehen. Wir werden die Dakar 2011 von Tag zu Tag neu angreifen, jede Etappe unser Bestes zu geben und am Ende das Resultat abzuwarten. Aber wenn wir es so machen, wie wir es können, dann sollte das Ergebnis gut werden."

(Verfolgen Sie die Rallye Dakar 2011 hautnah in unserem Live-Ticker!)