Sainz gewinnt erste Dakar-Etappe

Titelverteidiger Carlos Sainz und Volkswagen starten mit einem Sieg in die 33. Rallye Dakar - Peterhansel und Al-Attiyah auf den Plätzen, Gordon weit zurück

(Motorsport-Total.com) - Der frühere Rallye-Weltmeister Carlos Sainz ist bei der 33. Auflage der traditionsreichen Rallye Dakar (Bei 'Motorsport-Total.com' live im Ticker!) erfolgreich in die Mission Titelverteidigung gestartet. Der Volkswagen-Werkspilot aus Spanien und sein Beifahrer Lucas Cruz siegten auf der ersten Etappe von Victoria nach Cordoba, die sie in 2:18:32 Stunden beendeten.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz feierte heute bei der Rallye Dakar einen Auftaktsieg

Sainz ging als Vorjahressieger zuerst auf die 222 Wertungskilometer und nahm diese pünktlich um 12:20 Uhr Ortszeit in Angriff. Teilweise starker Regen kam dem ehemaligen WRC-Champion entgegen, sodass er bei rutschigen und schwierigen Bedingungen von Anfang an das Kommando übernahm. Die Top-3-Positionen blieben von der ersten bis zur letzten Zwischenzeit unverändert. Zweiter wurde mit einem Rückstand von 1:31 Minuten Rekordsieger Stephane Peterhansel mit Beifahrer Jean-Paul Cottret aus Frankreich im BMW X3 des X-raid-Teams.

Auftakt nach Maß für Volkswagen

"Auf ungefähr 20 Kilometern hat es wie aus Eimern gegossen", zieht Sainz nach dem Tagessieg eine erste Zwischenbilanz. "Zeitweise konnte man gar nichts sehen. Ich hatte ein Problem mit meinen Scheibenwischern, die nicht mehr wollten. Ich bin wirklich zufrieden, dass wir gut ins Ziel gekommen sind. Es war ein bisschen wie bei der RAC-Rallye. Sonst hat mit dem Auto alles gut geklappt."

Sainz' Markenkollege Nasser Al-Attiyah wurde mit dem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk Dritter. Das arabisch-deutsche Duo lag am Ende 2:16 Minuten hinter Sainz. Auch die Plätze vier und fünf gingen mit Mark Miller und Ralph Pitchford sowie Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz an Volkswagen-Touareg-Teams. Dementsprechend jubelt der medial in der Kritik stehende VW-Sportchef Kris Nissen über einen sportlichen Auftakterfolg in Südamerika.


Fotos: Rallye Dakar 2011, Etappen 01 - 04


"Heute haben wir eine Klasseleistung unserer Fahrer und Beifahrer erlebt", lobt Nissen. "Die Autos sind perfekt vorbereitet. Ich freue mich, dass alle Mitarbeiter am Start der Rallye absolut konzentriert arbeiten und sich weder durch die Massen von Zuschauern noch durch den Erwartungsdruck der Journalisten aus der Ruhe bringen lassen." Zur Affäre um sein Privatleben, die abseits der Strecke für Schlagzeilen sorgt, äußert er sich weiterhin nicht.

Umso mehr freut sich Nissen über den bestandenen ersten Test der diesjährigen Rallye Dakar: "Die Bedingungen auf der ersten Etappe waren durch viel Wasser auf der Strecke sehr schwierig. Es ist nicht leicht zu beurteilen, wer davon am meisten betroffen war. Mit vier Autos unter den ersten Fünf hat Volkswagen einen tollen Start erlebt. Wir werden unsere Arbeit am Montag und auf den folgenden Etappen natürlich hochmotiviert fortsetzen, um die vor uns liegenden Aufgaben zu meistern", gibt er zu Protokoll.

Gordon im Regen chancenlos

Einen enttäuschenden Start erlebte mit Robby Gordon einer der im Vorfeld hoch gehandelten Herausforderer des Volkswagen-Quartetts. Der US-Amerikaner stand mit seinem Hummer ohne Allradantrieb bei Regen auf verlorenem Posten, stand in nahezu jeder Kurve quer und büßte bereits auf den ersten 137 Kilometern 7:49 Minuten auf Sainz ein. Seine Hoffnungen, endlich den ersten Gesamtsieg zu erreichen, haben damit schon heute einen empfindlichen Dämpfer erlitten.

Pech auch für den Franzosen Guerlain Chicherit (MINI), der wegen technischer Probleme zweimal stehen blieb und bereits fast eine Stunde Rückstand einheimste. "Fast perfekt" lief es hingegen eigenen Angaben nach für das deutsche HS-Team mit Matthias Kahle und Thomas Schünemann: Die beiden holten in der Buggy-Wertung einen souveränen Etappensieg, obwohl ihr SMG-Buggy auf den letzten 30 der insgesamt 222 Kilometer unter Bremsversagen litt. In der Gesamtwertung erreichten Kahle/Schünemann die 15. Position.

Das Ergebnis in der Übersicht (Top 10):
01. Sainz/Cruz (Volkswagen) - 2:18.32 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (BMW) + 1:31 Minuten zurück
03. Al Attiyah/Gottschalk (Volkswagen) + 2:16
04. Miller/Pitchford (Volkswagen) + 4:17
05. De Villier/Von Zitzewitz (Volkswagen) + 5:06
06. Holowczyc/Fortin (BMW) + 7:07
07. Terranova/Palmeiro (BMW) + 10:11
08. Gordon/Walch (Hummer) + 11:04
09. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) + 12:00
10. Novitskiy/Schulz (BMW) + 13:41
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15. Kahle/Schünemann (SMG) + 21:14