Etappe zwölf: Die Linien von Nazca

Auf der drittletzten Etappe der Rallye Dakar warten noch große Herausforderung - Für ein malerisches Bild sorgen die berühmten Linien von Nazca

(Motorsport-Total.com) - Die zwölfte Etappe führt die verbliebenen Teilnehmer der Rallye Dakar an einen der berühmtesten Stellen der Erde. Der Zielort ist Nazca - die Gegend rund um den peruanischen Ort hat mit seinen Geoglyphen Weltruhm erlangt und ist vielen wegen dieser großen Scharrbilder anhand von Aufnahmen aus der Luft bekannt. Um bei der Rallye Dakar die richtige Linie zum Etappenzielort Nazca zu finden, müssen die Teilnehmer sehr kleine, aber gemeine Dünen queren, die seit dem Wechsel der Dakar von Afrika nach Südamerika in dieser Form nicht mehr auf dem Programm standen. Ihr Sand ist besonders weich - wer auf den Dünenkämmen zu zögerlich ist, bleibt unweigerlich stecken und verliert viel Zeit.

Titel-Bild zur News: Ricardo Leal dos Santos

Die steilen, aber harten Sanddünen können rasch zu Schwierigkeiten führen

Zunächst begeben sich die Motorradfahrer, beziehungsweise die Quads, auf eine andere Verbindungsstrecke als die Autos und Trucks. Am Vortag war in Arequipa ein eigenes Biwak für die Motorräder und Quads aufgebaut worden, zu dem die Servicemannschaft keinen Zutritt hatten. Die Fahrer mussten sich gegenseitig im Falle eines Problems helfen. Die Autos brechen etwas früher aus ihrem Biwak auf. Die Verbindungsstrecken treffen sich aber bald und es werden insgesamt 421 Kilometer entlang der Pazifikküste absolviert.

Erst dann startet die Wertungsprüfung, die für alle Klassen gleich ist. Sie beträgt 245 Kilometer und führt direkt zum Zielort Nazca. Der Höhepunkt der Herausforderung ist der lange Dünengürtel, deren Sand zwar nicht so weich ist, aber an den "Mauretanian swerve" aus Afrika erinnert. Dirk von Zitzewitz, der Co-Pilot von Giniel de Villiers, blickt auf die unbekannte Landschaft voraus. "Im Vorfeld der Dakar hat man einige Aufnahmen vom Veranstalter zu sehen bekommen, die die Dünen auf der zwölften Etappe zeigen."


Fotos: Rallye Dakar 2012, Etappen 08-11


"Sie scheinen sehr schwer zu fahren zu sein und sind sehr sehr weich. Sie sind kurz und damit sehr steil, was die Chance erhöht, dass man sich hier festfahren kann. Kurz vor dem Ende der Rallye hat die A.S.O. also noch einmal einen hohen Schwierigkeitsgrad eingebaut." Deshalb stehen die Dakar-Sieger 2012 auch noch nicht fest, auch wenn sich schon klare Tendenzen herauskristallisiert haben. Bei den Quads kann sich Alejandro Patronelli nur noch selbst schlagen, denn er hat 1:20 Stunden Vorsprung auf seinen Bruder Marcos. Auch bei den Trucks genießt Gerard de Rooy ein Polster von fast einer Stunde.

¿pbvin|8|4349||0|1pb¿Spannend geht es dafür noch bei den Motorrädern zu. Das KTM-Stallduell wird auf Augenhöhe geführt und hat sich zu einem taktischen Schachspiel entwickelt. Cyril Despres muss heute als Erster auf die Strecke gehen. In der Gesamtwertung hat der Franzose einen Vorsprung von 2:22 Minuten auf Marc Coma. Die Autowertung hat sich am Vortag zugunsten der X-raid-Mannschaft entwickelt. Stephane Peterhansel führt 22:49 Minuten vor seinem Teamkollegen Joan "Nani" Roma. De Villiers hat als Dritter schon mehr als eine Stunde Rückstand.