De Villiers/von Zitzewitz: Helfen statt Titel verteidigen
Die Vorjahressieger Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz haben nach ihrem Pech auf Etappe drei den Gesamtsieg abgehakt, nun sind die Top 5 das Ziel
(Motorsport-Total.com) - Die Träume von Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz, bei der Rallye Dakar ihren Sieg von 2009 zu wiederholen, endeten auf der dritten Etappe in einer Düne. Das Duo landete mit seinem Volkswagen Race Touareg auf dem Dach, dabei ging ein Kabelbaum im Motor kaputt. Erst nach drei Stunden konnten sie ihre Fahrt fortsetzen - im Gesamtklassement ging es weit nach hinten.

© Volkswagen
Ginile de Villiers und Dirk von Zitzewitz arbeiteten sich durchs Feld nach vorn
Nun sind aus den Titelverteidigern Helfer geworden - de Villiers und von Zitzewitz willen jetzt ihren Kollegen Carlos Sainz, Nasser Al-Attiyah und Mark Miller helfen, für Volkswagen den nächsten Triumph zu holen. "Für mich ist der Gesamtsieg jetzt kein Thema mehr", bestätigt de Villiers gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Carlos, Nasser und Mark sind immer noch in einer sehr guten Ausgangslage. Deshalb werden wir versuchen, ihnen so gut wie möglich zu helfen."#w1#
Und das gelingt am besten, wenn man selbst wieder im Spitzenfeld mitfährt. Nur einen Tag nach ihrem Missgeschick setzten de Villiers und von Zitzewitz das um: Auf der gestrigen vierten Etappe fuhren sie die fünftschnellste Zeit, in der Gesamtwertung haben sie sich wieder auf den 20. Platz nach vorn gearbeitet.
"Im Vergleich zum Tag davor war es richtig langweilig...", bilanziert von Zitzewitz schmunzelnd. Endlich sei es so gelaufen, wie es laufen soll, auch wenn sie nach ihrem Zeitverlust von Vortag viele Teilnehmer auf der Strecke überholen mussten - und zwar nicht nur Autos: "Wir mussten ja auch Racetrucks überholen, das sind ja Staubwolken, da träumst du davon. Dann haben wir unseren Teamkollegen Mauricio Neves überholt, wir sind gut durchgekommen."
Das einzige Problem war, dass Pilot de Villiers mit massiven Kopfschmerzen in den vierten Tag gehen musste: "Er hat schon vor der Prüfung zwei Paracetamol genommen und eine in der Prüfung beim Fahren", berichtet Co-Pilot von Zitzewitz. "Da war Kamelgras, es hat geschaukelt und wenn dann der Kopf so weh tut, dann kann ich verstehen, dass er da nicht voll auf dem Gas war. Wir sind im Tagesergebnis auf Platz fünf und damit in der nächsten Prüfung in einer guten Position, um unseren Teamkollegen zu helfen. Machen wir das Beste daraus."
Auch der Deutsche glaubt nicht mehr daran, dass der Gesamtsieg noch drin ist. Der Rückstand auf Spitzenreiter Stéphane Peterhansel (BMW X-raid) beträgt 3:04 Stunden. "Die drei Stunden können wir nicht durch Angriff aufholen, sondern nur aufholen, in dem wir fehlerfrei durchfahren, immer ankommen und darauf bauen, dass die anderen Fehler machen", weiß von Zitzewitz.
Aber: "Dass unsere Teamkollegen Fehler machen, wollen wir ja nun auch nicht. Sondern wir hoffen, dass wir ihnen helfen können. Schauen wir mal, was dabei raus kommt. Wenn alles normal läuft, sind die Top 5 noch möglich. Wenn nicht, dann ist es auch egal... denn wir sind gestartet, um zu gewinnen."

