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  • 23.11.2012 16:11

Dakar: Alles beginnt in Le Havre

Die französische Hafenstadt Le Havre markiert auch für die Rallye Dakar 2013 den Startpunkt der meisten europäischen Teams - Routine und Improvisation angesagt

(Motorsport-Total.com) - Seit über 30 Jahren kennen die Dakar-Teilnehmer den Hafen von Le Havre. Dort haben sie ihre Fahrzeuge abgeholt, die per Schiff aus der senegalesischen Hauptstadt ankamen. Seit dem Jahr 2009 hat der normannische Zwischenstopp noch größere Dimensionen angenommen, wird doch dort der Großteil der europäischen Fahrzeuge auf die Schiffe verladen, um zum Start der Rallye Dakar nach Südamerika zu gelangen.

Titel-Bild zur News: Le Havre

Le Havre markiert seit Jahren den inoffiziellen Startpunkt der Rallye Dakar

Dass die Dakar eine Veranstaltung der Kontraste ist, kann man schon an den Docks des Hafens von Le Havre sehen. Dort laden die meist europäischen Teilnehmer ihre Fahrzeuge auf die Frachter, die diese nach Lima bringen. X-Raids neun Assistenztrucks standen bereits am frühen Donnerstagmorgen vor dem Wachhäuschen. Den Mechanikern und Ingenieuren wurden die Schlüssel der sieben an der Rallye teilnehmenden Fahrzeuge des Teams (sechs MINI und ein BMW X3 CC) überlassen, um die letzten Vorkehrungen zu treffen.

Das titelverteidigende Team nimmt den Zwischenstopp in Le Havre Ernst, doch er ist eher eine Formalität. Für andere ist es schon ein Sieg, dass sie es in die Normandie geschafft haben. Einer von ihnen ist Manuel Lucchese, der auch lächelt, wenn er von seinen Pannen nach der ersten Dakar spricht: "Ich hatte einige Probleme meine Projekte umzusetzen und bekam bis Dienstag meine Hände nicht an ein Motorrad", erklärt der Baja-Weltmeister.

"Eigentlich hatte ich vor, allein zu reisen, aber ich habe einen Gleichgesinnten auf Facebook gefunden, mit dem ich meinen Van teilen kann. Es ist Davide Biga, ein Motorradfahrer, der in Italien berühmt wurde, nachdem er mit einer Super Tenere die Welt umrundete. Wir haben es rechtzeitig hergeschafft, um fünf Uhr morgens", so Lucchese.

Der romantische Geist des Fahrers aus Verona bildete auch einen Kontrast zu den technischen Checks, die mit Sorgfalt und Wachsamkeit an den fast 700 Fahrzeugen (Rennen, Assistenz, Organisation, Medien, etc.) durchgeführt wurden. Anschließend wurden sie auf die Río Imperial verladen.

In den kommenden Tagen zählt die Dakar-Mannschaft auf das Wissen von Haropa (Havre-Rouen-Paris), Frankreichs führende Hafen-Gruppe, wie auch auf das logistische Know-How. Die Firma kann auf die Erfahrung der Be- und Entladung von 365.000 Fahrzeugen pro Jahr am Terminal in Le Havre zurückgreifen.

Nach dem Besuch in Hangar 121, in dem die Piloten grünes Licht erhalten, wenn das Sicherheitsmaterial geprüft wurde, werden die Fahrzeuge im Parc Ferme geparkt. Dort stehen sie unter der Aufsicht von 70 Fahrern, die eine große Erfahrung darin haben, Lücken zu finden.

Der Frachter ist dann bereit für seine transatlantische Reise. Er nimmt zunächst Kurs auf Mittelamerika und durchquert anschließend den Panama-Kanal und fährt dann entlang der pazifischen Küste nach Lima. Dort werden Piloten und Fahrzeuge wiedervereint. Manuel wird bis dahin ein paar neue Freunde haben...