• 03.01.2014 11:35

Auszug aus dem Dakar-Reglement 2014

Die Teilnehmer der Rallye Dakar müssen sich im Laufe ihres Abenteuers durch Südamerika an viele Regeln halten

(Motorsport-Total.com) - Zugelassene Fahrzeuge: Unter die Klasse T1 fallen die Prototypen und damit auch die Mini All4-Racing aus dem X-raid-Team. Auch die Buggys gehören in die T1 Klasse. Die seriennahen Fahrzeuge fallen unter die T2 Klasse. Hier dürfen nur bestimmte Teile des Fahrzeuges umgebaut und an die Belastungen angepasst werden.

Titel-Bild zur News: Giniel de Villiers

Die Navigation ist im Reglement genau vorgeschrieben Zoom

Group OP "Open": Dazu gehören unter anderem Fahrzeuge, die nach dem US-amerikanischen Score-Reglement aufgebaut sind. Die Trucks werden in der T4 Klasse zusammengefasst. Zudem versuchen sich immer wieder Teilnehmer in der in der Klasse der "alternativen Energien".

Hilfe bei technischen Problemen: Mechaniker des Teams dürfen nur im Biwak am Fahrzeug arbeiten. Für sie ist es strikt verboten während der Etappe einzugreifen. Nur Teilnehmer dürfen sich untereinander helfen. Kleinere Probleme können die Piloten meistens selbst lösen. Bei größeren Schäden greifen sie auf einen Race-Truck zurück, der von vielen Teams als sogenannte "schnelle Assistenz" eingesetzt wird. Ein Rennfahrzeug darf von einem anderen Teilnehmer ins Ziel geschleppt werden. Sollte es jedoch direkt ins Biwak gebracht werden ohne die Time Control am Ziel zu durchfahren, wird der Teilnehmer disqualifiziert.

Die Teilnehmer dürfen für den Notfall Satellitentelefone mit sich führen, diese aber während der Fahrt nicht benutzen. Eine Funkverbindung und/oder Datenübermittlung zwischen den Teilnehmern und zum Team ist nicht gestattet.

Startreihenfolge: Nur am ersten Tag gehen die Teilnehmer nach Startnummer in die Prüfung. Ab dem zweiten Tag gilt das Ergebnis der vorherigen Wertungsprüfung. Der Tagessieger eröffnet dementsprechend die nächste Etappe. Sollte ein Teilnehmer aus den Top 15 der Auto-Kategorie auf einer Prüfung ein Problem gehabt haben und deswegen weiter hinten in der Startaufstellung steht, kann er sich drei Mal nach vorne setzen lassen. Damit vermeidet er zahlreiche Überholmanöver langsamerer Teilnehmer.

Navigation: Für die Navigation hat die ASO strikte Regeln. Der Teilnehmer darf nur das Roadbook, den Trip Master und die Kompassfunktion des GPS verwenden. Ansonsten ist die Nutzung des GPS verboten. Im Notfall kann die Crew das GPS benutzten, muss dann aber mit einer mehrstündigen Zeitstrafe rechnen. Nutzt eine Crew das GPS zum vierten Mal wird sie disqualifiziert.

Ein Überblick über die Wegpunkte

Auf der Wertungsprüfung hat die Organisation unterschiedliche Wegpunkte festgelegt, die von den Teilnehmern angefahren werden müssen. Sollten sie einen Wegpunkt verpassen, müssen sie mit Zeitstrafen oder auch mit einer Disqualifikation rechnen. Mit den Wegpunkten soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmer der Route folgen und nicht abkürzen.

WPV: Ein Informationspunkt, der die Zeitkontrolle zum Start und Ziel im Biwak anzeigt.
WPS: Dieser Wegpunkt ist im GPS und im Roadbook hinterlegt. Damit soll auf gefährliche Stellen auf der Route hingewiesen werden. Sobald die Teilnehmer einen Radius von drei Kilometern um den Punkt erreichen, werden sie vom GPS an den Wegpunkt geführt. Dieser muss in einem Radius von 90 Metern angefahren werden, um registriert zu werden.

WPM: Kommen die Teilnehmer in einem Radius von 800 Meter an den WPM heran, springt das GPS an und führt die Teilnehmer zum Wegpunkt. Diesen müssen sie in einem Abstand von 200 Meters passieren, damit dieser registriert wird.
WPE: Die Teilnehmer müssen in einen Radius von 200 Metern um den Wegpunkt fahren, damit dieser vom GPS registriert wird.

Die Teilnehmer sollen ihren Weg nur mit Hilfe des Roadbooks finden. Doch es gibt Bereiche, in denen die Organisation den Weg mit Plastikbändern vorgibt. Hier handelt es sich um "empfindliche Zonen", wie landwirtschaftliche Flächen, stark bevölkerte oder gefährliche Bereiche. Diese werden im Roadbook mit einem speziellen Zeichen dargestellt. Die ASO setzt hier drakonische Strafen an. Beim ersten Vergehen muss der Teilnehmer 1.000 Euro bezahlen und bekommt eine Zeitstrafe von 15 Minuten. Bei Wiederholung wird er disqualifiziert.

Geschwindigkeitskontrollen: Die Rennfahrzeuge können auf den Wertungsprüfungen in den meisten Fällen ihre Geschwindigkeit frei wählen. Allerdings wurden von der Organisation §Speed Zones" eingeführt. Hier dürfen die Teilnehmer nicht schneller als 30, 50 oder 90 km/h fahren. Dies gilt vor allem für Bereiche, in denen die Organisation mit vielen Zuschauern rechnet. Außerhalb der Wertungsprüfung müssen sie sich an die örtlichen Limits halten.

Die Servicefahrzeuge müssen sich hingegen in der gesamten Zeit an Geschwindigkeitslimits halten. Für Autos gilt eine Obergrenze von 110 km/h und für Trucks von 90 km/h. Diese werden bei jeder Einfahrt ins Biwak von der Organisation über das Trippy (ein elektronisches Roadbook für den Service) ausgelesen. Bei mehrfacher Überschreitung können dem schnellsten Rennfahrzeug des Teams Zeitstrafen auferlegt werden.