Al-Attiyah-Kolumne: Erinnerungsfotos in den Anden
VW-Pilot Nasser Al-Attiyah berichtet über seine Erlebnisse bei der Rallye Dakar 2010: Von Plattfüßen und Andenüberquerung
(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com', am Montag sind wir als Gesamtführende in eine sehr schwierige dritte Etappe gestartet. Es war eine sehr, sehr harte Etappe. Es ging nur langsam vorwärts und der Sand war sehr weich. Wir haben schon deshalb einiges an Zeit verloren, da wir die Prüfung eröffnet haben. Wir hatten ja am Tag zuvor die Etappe gewonnen.

© Volkswagen
Nasser Al-Attiyah hatte auch Augen für die Landschaft der Anden
Wir hatten das Problem, dass wir immer das führende Fahrzeug waren und uns niemand überholt hat, dem wir folgen konnten. Wir waren immer das Pacecar. Wenn man das erste Auto ist, ist es immer schwer. Du weißt von Anfang an, dass du Zeit verlierst. Wir haben nicht so sehr gepusht, sondern mit einem guten Speed auf die Verfolger gewartet - aber sie kamen nicht.#w1#
Zudem hatten wir auch einen Platten und mussten den Reifen wechseln. Am Ende der dritten Etappe waren wir Dritte der Gesamtwertung. Aber ich war dennoch ganz zufrieden.
Bevor wir in die vierte Prüfung von Fiambala nach Copiapo starten konnten, mussten wir erst einmal hoch hinaus. Von Fiambala aus mussten wir auf dem Weg zum Start der vierten Wertungsprüfung die Anden überqueren. Das war wirklich beeindrucken. Wir sind auf über 4.700 Metern Höhe durch die Berge gefahren - da denkt man auch einmal für kurze Zeit nicht ans Rallyefahren. Wir haben angehalten und haben Fotos geschossen von der Landschaft, von den Teammitgliedern vor der Landschaft, von den Schildern - es war sehr schön dort oben!
¿pbvin|8|2273||0|1pb¿Danach hatten wir eine wirklich gute vierte Prüfung. Sie war kurz und recht schnell, es gab Bodenwellen und Felsen. Der letzte Abschnitt war schnell und sandig. Wir lagen zwischenzeitlich in Führung, wurden am Ende aber Dritte hinter Robby Gordon und Stéphane Peterhansel. Lange hat es so ausgesehen, dass wir die Prüfung gewinnen können, aber dann hatten wir noch einen Reifenschaden, der uns ein paar Minuten gekostet hat. Dennoch bin ich soweit recht zufrieden.
Es war schon okay, dass Robby Gordon die Etappe gewonnen hat. Die Prüfung mit ihren vielen Bodenwellen hat seinem Auto auch gelegen. Und ganz ehrlich gesagt: Uns ist egal, ob er die Etappe gewinnt oder nicht, denn unser Plan ist, die Dakar zu gewinnen. Er ist in der Gesamtwertung weit weg von uns, aber es ist gut, dass er die nächste Etappe eröffnet.
Viele Grüße aus Chile,
Ihr
Nasser Al-Attiyah

