Tim Jarschel gewinnt CUPRA E-Racing Competition 2020

Tim Jarschel setzt sich mit bei der CUPRA E-Racing Competition durch - Konstante Leistungen über vier Rennen hinweg bescheren dem Deutschen den Titel

(Motorsport-Total.com) - In einem Wettbewerb über vier zehnminütige Rennen wurde das Finale der CUPRA E-Racing Competition 2020 entschieden. Auf vier höchst unterschiedlichen Strecken (Motorland Aragon, Silverstone National, Spa-Francorchamps und Nürburgring Sprint) waren schnelle Anpassungsfähigkeit und Ausdauer gefragt, denn es gab kaum Pausen zwischen den Sitzungen.

Titel-Bild zur News: CUPRA E-Racing Competition

Tim Jarschel erbrachte über vier Rennen die konstanteste Leistung Zoom

Tim Jarschel (Euronics Gaming) setzte sich am Ende auf überzeugende Weise durch. Als einziger Fahrer punktete er in jeder einzelnen Session des Abends - vier Qualifying und vier Rennen. Zwei Siege und Probleme bei den unmittelbaren Rivalen im letzten Rennen entschieden das Finale zu seinen Gunsten.

Der Deutsche ist damit um 2.500 Euro aus dem 10.000 Euro umfassenden Preisgeldtopf reicher. Die Plätze zwei und drei und ebenfalls dicke Schecks über 2.000 und 1.500 Euro gingen an Nestor Garcia (Red Bull Racing Esports) und Gianmarco Fiduci (Team Fordzilla) - ausgerechnet zwei Fahrer, die sich nicht in den regulären Vorläufen, sondern erst "Last Minute" über zwei Zeitfahren in Bathurst und Sonoma qualifiziert hatten.

Motorland Aragon: Garcia setzt sich an die Spitze

Das erste Rennen war ein virtuelles Heimspiel für den CUPRA E-Racer, gleiches gilt für Garcia. Der Spanier holte souverän die Pole-Position und damit die drei ersten Punkte des Abends, gefolgt von Fiduci und Jarschel. Es war ein Vorgeschmack auf den Rest des Abends, denn diese drei Fahrer sollten das Geschehen bestimmen.

Im Rennen setzte sich diese Dreiergruppe schnell vom Rest des Feldes ab. Alle Drei fuhren dabei so fehlerfrei, dass keiner seinen Vordermann attackieren konnte. Obschon das Paket dicht zusammenblieb und innerhalb von einer Sekunde über die Ziellinie fuhr, hatte niemand eine realistische Chance auf einen Angriff. Garcia war also erster Tabellenführer vor Fiduci und Jarschel.

CUPRA E-Racing Competition

Garcia wehrte die Angriffe von Fiduci und Jarschel ab Zoom

Silverstone: Jarschel setzt sich ab

Schon auf dem kurzen Kurs von Silverstone sollte sich das Blatt deutlich wenden. Auf der nur 53 Sekunden langen Runde zählte im Qualifying jede Tausendstelsekunde - das gesamte 23 Fahrzeuge umfassende Feld (Leon Otocki konnte wegen Problemen an seinem Force-Feedback-Lenkrad nicht teilnehmen) landete innerhalb von 0,731 Sekunden.

Jarschel fuhr vor seinem Teamkollegen Florian Hasse (Euronics Gaming) auf die Pole, während Garcia und Fiduci nicht über die Plätze sieben und acht hinauskamen. Für Jarschel gab es jedoch einen neuen Gegner: Jack Keithley (Williams Esports) hatte sich zwar nur als Vierter qualifiziert, ging jedoch schon am Start am drittplatzierten Leon Rüdinger (Virtualdrivers by TX3) vorbei.

Hasse entschlosss sich nun, Jarschel abzuschirmen. Dadurch geriet er unter mächtigen Druck von Keithley, der mehrfach heftig attackierte. Aber Hasse war nicht zu überwinden und so gab es einen deutschen Doppelsieg. Garcia und Fiduci lieferten sich ebenfalls harte Kämpfe und tauschten mehrfach Positionen, es blieb aber bei den Rängen sieben (Garcia) und acht (Fiduci).

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Keithley attackiert Hasse, vorne fährt Jarschel zum Sieg Zoom

Spa: Überraschungs-Führender verliert kurz vor Schluss die Nerven

Das packendste Rennen des Abends lieferte der Circuit de Spa-Francorchamps. Garcia war zurück in Bestform und holte sich die Pole, doch Jarschel war als Zweiter erneut zur Stelle und punktete erneut im Qualifying, während Fiduci nur auf Startplatz sechs kam.

Doch keiner von diesen sollte als Erster aus der ersten Runde zurückkommen. Es war Christopher Högfeldt (Virtualdrivers by TX3), der Sieger des ersten Vorlaufs, der von Startplatz fünf die Führung mit einem sensationellen Start übernahm. Auch Fiduci setzte sich im bestimmenden Fünferpaket fest, in dem außerdem noch Hasse mitfuhr.

Dieses Paket bot ein spektakuläres und faires Rennen mit mehreren Überholmanövern. Die einzige Konstante war Högfeldt, der das Rennen bis zum Ende des zweiten Sektors der letzten Runde anführte. Doch dann drehte sich der Schwede im Bereich Stavelot/Courbe Paul Frere und wurde nur 17. Ob er dabei von Fiduci angeschoben wurde, war anhand der Bilder nicht eindeutig zu bestimmen.

Die ganze Gruppe musste vom Gas gehen und so kam es zu einem chaotischen Finale, in dessen Zuge Jarschel nur knapp einer Katastrophe entging. In Blanchimont hätte er beinahe das Auto verloren, als er Garcia touchierte. Er konnte den CUPRA bei über 200 km/h wieder einfangen und wurde Vierter hinter Fiduci, Garcia und Hasse.

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Desaster in der letzten Runde: Berührung oder Fahrfehler? Zoom

Nürburgring: Desaster für Garcia und Fiduci

Vor dem letzten Rennen waren nur noch Jarschel und Garcia realistische Anwärter auf den Gesamtsieg. Jarschel konnte sich mit der zweiten Pole des Abends weitere Bonuspunkte ergattern, doch Garcia holte Startplatz zwei. Somit galt: Wer auch immer von den beiden gewinnen würde, ist Gesamtsieger.

Die Spannung fiel jedoch vorzeitig ab: Während Jarschel einen souveränen Start-Ziel-Sieg herausfuhr, blieb Garcia plötzlich in der vierten Runde ausgangs der Mercedes-Arena stehen. Entweder war sein Lenkrad ausgestiegen, oder ein Popup auf dem Desktop hatte ihn aus dem Spiel geworfen. Er konnte weiterfahren, wurde aber nur 14.

Fiduci konnte diese Chance nicht nutzen, denn er war schon zuvor zurückgefallen. Er wurde in Kurve 1 in einem undurchsichtigen Dreikampf mit Carlo Luciano Bedin (Qlash Esports) und Michael Raechl (Euronics Gaming) abgeschossen. Hier rächte sich sein äußerst schwaches Qualifying, das ihm nur Startplatz elf eingebracht hatte.

Nicht, dass Jarschel diese Dramen nötig gehabt hätte: Er fuhr auf der Sprintstrecke des Nürburgrings mit enger Veedol-Schikane auf und davon. Schon nach der ersten Runde betrug sein Vorsprung auf Garcia rund eine Sekunde. Er sicherte sich überlegen Renn- und Gesamtsieg mit 18 Punkten Vorsprung.


Finale der CUPRA E-Racing Competition 2020

Für Garcia und Fiduci änderte das Desaster am Nürburgring nichts mehr, sie behielten die Plätze zwei und drei, weil Hasse ebenfalls nicht punktete. Sollte aber Fiduci von der Rennleitung für den Dreher von Högfeldt in Spa verantwortlich gemacht werden, drohen noch Punktabzug und Platzverlust.

Endstand CUPRA E-Racing Competition 2020

Punkteschema Qualifying: 3 - 2 - 1
Punkteschema Rennen: 15 - 12 - 10 - 8 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1
Idealpunktzahl: 72

1. Tim Jarschel (Euronics Gaming) - 57 Punkte
2. Nestor Garcia (Red Bull Racing Esports) - 39
3. Gianmarco Fiduci (Team Fordzilla) - 32
4. Florian Hasse (Euronics Gaming) - 32
5. Leon Rüdinger (Virtualdrivers by TX3) - 29
6. Jack Keithley (Williams Esports) - 27
7. Adam Pinczes (Triple A Esports) - 20
8. Martin Barna (Triple A Esports) - 14
9. Julian Kunze (Euronics Gaming) - 9
10. Bence Banki (Red Bull Racing Esports) - 9

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