• 02.09.2007 15:06

  • von Pete Fink

Wilson gewinnt - Heylen und Junqueira auf dem Podest

Assen war ein Tag für die kleinen ChampCar-Teams, hinter Justin Wilson belegten Jan Heylen und Bruno Junqueira die Ränge zwei und drei

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zum Zolder-Rennen war der zweite Europa-Auftritt der ChampCars im niederländischen Assen ein großer Erfolg, denn mit über 60.000 Besuchern begrüßten gut besetzte Tribünen die 17 Boliden - und natürlich Lokalmatador Robert Doornbos - bei Temperaturen um knapp 20 Grad und bewölktem Himmel.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson gewann in Assen sein erstes Saisonrennen bei den ChampCars

Pole-Sitter Sébastien Bourdais war der große Verlierer des Starts, denn der Franzose aktivierte auf der Startlinie irrtümlich seinen Boxengassen-Speedlimiter und verlor so einige Plätze, während RSPORTS-Pilot Justin Wilson zunächst die Spitze übernahm.#w1#

Der unglückliche Paul Tracy musste seinen Forsythe-Panoz nach einem Dreher mit mechanischem Defekt früh abstellen. Bruno Junqueira glitt danach aus der normalen Tanksequenz und da in der frühen Rennphase die Gelbphasen günstig fielen, lag der Dale-Coyne-Pilot viele Runden lang in Front.

Justin Wilson, Jan Heylen (Conquest), Dan Clarke (Minardi), Will Power (Team Australia), Tristan Gommendy, Neel Jani (beide PKV), sowie Graham Rahal (Newman/Haas) bildeten die Top 8, während Bourdais zur Rennmitte durch einen völlig verunglückten Boxenstopp zwischenzeitlich sogar auf den letzten Platz zurück geworfen wurde.

Ab Runde 46 begannen eine halbe Stunde vor dem Rennende die Benzinspiele: Minardi-Pilot Dan Clarke war der erste, der seinen vermeintlich letzten Stopp absolvierte. Sechs Umläufe später war das gesamte Feld abgefertigt, und Justin Wilson lag vor Jan Heylen und Bruno Junqueira in Front.

Bourdais und Doornbos ohne Chance

Start Assen

Gleich beim Start zog Justin Wilson (li.) an Sébastien Bourdais vorbei Zoom

Weder Bourdais (Rang sieben), noch Robert Doornbos und Will Power, die auf den Plätzen 13 und 14 lagen, konnten sich in Assen positiv in Szene setzen, so dass aus dem Spitzenquartett in der Gesamtwertung einzig der Führende Justin Wilson einen großen Sprung nach vorne machen konnte.

Doch die entscheidende Frage lautete, wer im Finale ohne zusätzlichen Splash-and-Dash durchkommen würde. Der fünftplazierte Clarke, der die Stoppserie eröffnete würde es nicht schaffen: Sein Minardi-Team funkte ihm sechs Minuten vor dem Rennende ins Cockpit und holte ihn in Runde 64 zum Tanken.

In den letzten Runden trugen die Piloten ihre Autos mit dem letzten Tropfen Sprit über die Ziellinie: Justin Wilson gewann vor Jan Heylen und Bruno Junqueira - zwei Piloten aus kleinen Rennställen auf dem Podest, es war wohl so etwas, wie der Tag der Außenseiter. Tristan Gommendy, Neel Jani, Simon Pagenaud, Sébastien Bourdais, Oriol Servia, Graham Rahal und Ryan Dalziel komplettierten die Top 10.

"Zu Beginn des Tages hatten wir im Warm Up ein Problem", berichtete ein glücklicher Wilson nach dem Überqueren der Ziellinie. "Doch mein Team hat gut gearbeitet, das Auto war gut und am Ende konnte ich richtig angreifen", so der Brite, der mit seinem ersten Saisonsieg nun den zweiten Platz in der Gesamtwertung übernommen hat.

Bruno Junqueira war ebenfalls hocherfreut. Der Brasilianer berichtete nach dem Rennen von Problemen mit dem Speed Limiter, der bei seinem letzten Boxenstopp zu niedrig eingestellt gewesen sei, wodurch er nach eigener Aussage mindestens einen Platz abgeben musste.

Zwei Podeste in zwei Rennen bedeuteten jedoch einen tollen Europa-Abstecher für das Dale-Coyne-Team. Sébastien Bourdais hat zwei Rennen vor dem Saisonende in der Gesamtwertung einen Vorsprung von 58 Punkten vor Justin Wilson, der nur noch theoretische Chancen auf den Titel hat.