GT in Nogaro: Rast gewinnt dank Loeb-Leichtsinn

Anschnallen, bitte: Ein unnötiger Fehler kostet Sebastien Loeb den Sieg bei seiner Premiere in der GT-Meisterschaft - Rast/Mayr-Melnhof gewinnen trotz Kollision

(Motorsport-Total.com) - Ein Anfängerfehler von Sebastien Loeb hat Rene Rast und seinem österreichischen Teamkollegen Nikolaus Mayr-Melnhof heute den Sieg beim Saisonauftakt der FIA-GT-Serie in Nogaro beschert. Loeb kam nach dem Triumph im gestrigen Qualifying-Rennen zwar als Führender zum Halbzeit-Boxenstopp, kassierte wegen eines unnötigen Regelverstoßes aber eine Zeitstrafe.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rene Rast sicherte sich heute den Sieg beim Saisonauftakt in der FIA-GT-Serie Zoom

Das Loeb-McLaren-Team hatte beim Boxenstopp schon gestern wertvolle Zeit auf Rasts WRT-Audi verloren, weshalb der Rallye-Champion heute möglicherweise alles besonders gut machen wollte. Doch dabei lockerte Loeb den Sitzgurt beim Fahren durch die Boxengasse zu früh, um möglichst rasch aussteigen zu können, was von der Rennleitung mit einer Durchfahrstrafe sanktioniert wurde. Dadurch hatte Rast in der zweiten halben Stunde freie Fahrt.

Loebs Teamkollege Alvaro Parente dürfte nach dem Fahrerwechsel ein Deja-vu erlebt haben, denn der Portugiese steckte genau wie gestern knapp hinter Rast fest und wagte seinen Überholversuch genau wie gestern in Kurve 7 der 20. Runde. Doch diesmal kam es zur Kollision: Parente berührte den führenden Audi R8 LMS rechts hinten und schob diesen in einen Dreher, sodass er zunächst die Führung übernahm. Rast konnte zumindest Platz zwei verteidigen.

Happy war der Deutsche aber nicht: "Ich war ehrlich gesagt ziemlich wütend", gesteht der dreimalige Porsche-Supercup-Champion. "Alvaro hat mich berührt und ich habe mich gedreht. War wahrscheinlich mehr ein Versehen von ihm als Absicht, aber es war auf jeden Fall ein geiles Rennen. Wir haben ja auch die Pro-Am-Klasse gewonnen." Besonders beeindruckend: Am Ende gab es sogar einen Dreifachsieg für das belgische WRT-Team.

"Für mich wird ein Traum war", strahlt Rasts Teamkollege Mayr-Melnhof, der in der ersten Hälfte des Rennens auf nasser Strecke nicht den geringsten Fehler machte und Loeb wie ein Schatten folgte, sodass die Loeb-McLaren-Crew beim Boxenstopp überhaupt erst unter Druck geriet. "Ich bin überglücklich. Es war schwierig, Loeb zu folgen, denn er hat auf der Strecke keinen Fehler gemacht. Aber es war ein perfektes Rennen für uns."

Während Parente/Loeb nach der Durchfahrstrafe noch vom vierten auf den sechsten Platz zurückfielen, hatten auch der Österreicher Andreas Zuber und Mike Parisy im Schwesternauto nichts zu lachen. An einem durchwachsenen Wochenende kassierte Parisy auch heute wieder eine Durchfahrstrafe, weil er die falsche Startposition eingenommen hatte, sodass unterm Strich der zwölfte Platz das Maximum war.

Spannend war am Ende noch der Kampf um die Plätze: Erst ging Edward Sandström im WRT-Audi an Alon Day im Charouz-Mercedes vorbei und sicherte sich den zweiten Rang, und dann zündete Laurens Vanthoor in einem weiteren WRT-Audi ein wahres Feuerwerk. "Wir haben nicht gewonnen, aber das war das beste Rennen meines Lebens, eines unter 1.000", jubelt der Belgier. "Mir kommt es so vor, als wären wir gerade Meister geworden!"


Qualifying-Rennen in Nogaro

Vanthoor hatte zunächst in Runde 33 Parente sauber überholt und schnappte sich in der 35. und letzten Runde auch noch Enzo Ide (Phoenix-Audi) sowie ausgangs Kurve 7 den Mercedes von Day. "Unfassbar, was er in den letzten zwei Runden gemacht hat, einfach unfassbar", lächelt Teamkollege Stephane Ortelli, der nach einem völlig verpatzten Boxenstopp zu Halbzeit schon nicht mehr an einen Podestplatz geglaubt hatte.

Hinter dem WRT-Audi-Trio kam Day im Charouz-Mercedes ins Ziel, gefolgt von Ide im Phoenix-Audi und dem ersten Loeb-McLaren. Loeb selbst, gestern noch gefeierter Star, trug seinen heutigen Patzer mit Fassung und trank an der Boxenmauer gerade einen Kaffee, als er über die Durchfahrstrafe informiert wurde. Jan Seyffarth und Karun Chandhok (Seyffarth-Mercedes) waren schon in der zweiten Runde in einen Zwischenfall verwickelt und wurden auf P11 gewertet.

Letztendlich war das WRT-Team an diesem Wochenende die dominante Kraft, was sich auch an der tollen Aufholjagd von Sandström/Stippler zeigte, die von ganz hinten kamen: "Wir starteten weit hinten, aber ich habe zehn Gegner in der ersten Hälfte überholt und weitere fünf durch den Boxenstopp. Das WRT-Team hat heute einfach fantastisch schnell gearbeitet", spricht Sandström noch einmal den für Rast/Mayr-Melnhof rennentscheidenden Punkt an.

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