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Bei Rot gegen die Planke gepinkelt: 20.000 Euro Strafe für drei Fahrer

Drei Fahrer der asiatischen Le-Mans-Serie erleichterten sich in Abu Dhabi bei Abbruch an der Leitplanke - Was in Europa okay ist, hatte hier teure Konsequenzen

(Motorsport-Total.com) - Die asiatische Le-Mans-Serie hat wie schon im Jahr 2021 eine Blitzsaison in der Vereinigten Arabischen Emiraten hingelegt. Über jeweils zwei vierstündige Rennen in Dubai und Abu Dhabi wurden die letzten Einladungen zu den 24 Stunden von Le Mans 2022 vergeben.

Titel-Bild zur News: Yas Marina Circuit in Abu Dhabi

Andere Länder, andere Sitten: Für drei Fahrer wurde die asiatische LMS teurer als geplant Zoom

Für die größten Schlagzeilen sorgte jedoch nicht das Ergebnis, sondern ein Vorfall bei einer Rennunterbrechung. Als das erste von zwei Rennen in Abu Dhabi wegen eines brennenden Fahrzeugs (das nur einen Tag später den Klassensieg holte!) unterbrochen werden musste, nutzten einige Fahrer die Pause, um sich hinter einem Streckenposten zu erleichtern.

Was in Europa gang und gäbe ist (so erleichterten sich beispielsweise bei dem um zwei Stunden verzögerten Start zu den 24h Nürburgring 2007 zahlreiche Fahrer unter frenetischem Jubel der Zuschauer an einer Leitplanke), gilt in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Störung der öffentlichen Ordnung. Und so meldeten die Sportwarte, was sie da sahen.

Die Rennkommissare statuierten ein Exempel: Neale Muston (ARC Bratislava), Robert Renauer (Herbeth Motorsport) und David Fumanelli (Kessel Racing) wurden zu jeweils 20.000 Euro Strafe verdonnert. Davon wurden 10.000 zur Bewährung ausgesetzt, sofern die betroffenen Fahrer eine schriftliche Entschuldigung an die Emirates Motorsports Organization richten.

In der Begründung heißt es: "Gewisse Taten werden in unterschiedlichen Kulturen mal mehr und mal weniger akzeptiert. Die Sportkommissare kommen zu dem Entschluss, dass ein solcher Akt in den Vereinigten Arabischen Emiraten extrem respektlos ist und einen Straftatbestand erfüllt."

Die Strafen für öffentliche Erleichterung sind in den UAE drastisch: Beim ersten Verstoß werden 500 Dirhem (120 Euro) fällig, beim zweiten Mal wird die Geldbuße verdoppelt.

Die Kommissare verweisen auf die Artikel 11.9.3.l, der "ungebührliches Verhalten" strafbar macht, und 12.2.1.k, die Verfehlungen gegenüber Offiziellen als Regelbruch definieren, also in diesem Fall gegenüber den Marschalls, bei denen es sich in diesem Fall um eine Frau gehandelt hat.

Die asiatische Le-Mans-Serie 2022 wurde an nur zwei Wochenenden abgehalten. Den Gesamtsieg in der LMP2-Kategorie holte sich wenig überraschend Klassen-Newcomer Nielsen Racing (Ligier JS P320), der damit gleich eine Einladung zu den 24 Stunden von Le Mans einsackte. Der Oreca war das einzige Fahrzeug, das in der LMP2 Pro gemeldet war.

In der LMP3 setzte sich in einem spannenden Finale CD Sport gegen das Wochenspiegel-/Rinaldi-Team durch. Letzteres trat beim letzten Rennen mit einem erkrankten Fahrer an. Den Titel in der GT3-Kategorie holte sich Optimum Motorsport auf einem McLaren 720S GT3 knapp vor Herberth Motorsport, die beide Läufe in Abu Dhabi gewannen.