Dritter Gesamtsieg in Folge für Porsche RS Spyder
Nach einem leicht chaotischen Start kämpfte sich das Porsche Duo Sascha Maasen/Ryan Briscoe wieder an die Spitze - Audi auf Rang zwei
(Motorsport-Total.com) - Mit dem dritten Gesamtsieg in Folge setzt Porsche seine beeindruckende Erfolgsserie in der American Le Mans Series (ALMS) fort. Sascha Maassen (Aachen) und Ryan Briscoe (Australien) zeigten im von Penske Motorsports eingesetzten Porsche RS Spyder mit Startnummer 6 eine starke kämpferische Leistung und ließen in Salt Lake City (USA) selbst die leistungsstärkeren LMP1-Fahrzeuge deutlich hinter sich. Auf Platz drei in der Gesamtwertung fuhren ihre Teamkollegen Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich).

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Sascha Maassen und Ryan Briscoe gewannen mit einer cleveren Strategie
Wegen Unregelmäßigkeiten beim Start sah es zunächst nicht nach einem neuerlichen Porsche-Erfolg aus. Nach der ersten Kurve lagen die aus Reihe eins gestarteten RS Spyder von Romain Dumas und Sascha Maassen nur noch auf den Positionen fünf beziehungsweise neun. "Die Regeln der ALMS besagen, dass man bis zum Schwenken der grünen Startflagge maximal 50 Meilen pro Stunde fahren darf. Daran habe ich mich gehalten. Nur die anderen Piloten außer Sascha und mir offensichtlich nicht", zeigte sich Dumas enttäuscht. "Im weiteren Verlauf des Rennens haben wir dann aber das Beste aus der Situation gemacht", ergänzte er.#w1#

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Der Audi R10 TDI von Pirro setzte sich am Start an die Spitze Zoom
Weil beide Penske-Porsche im Verkehr von anderen Fahrzeugen aufgehalten wurden, entschloss sich die Teamleitung zu einem cleveren Strategiewechsel. Maassen kam bereits in Runde sechs zum Nachtanken an die Box und nahm das Rennen mit neuen Reifen wieder auf. Dumas absolvierte den ersten Service bereits in Runde elf. Im Anschluss hatten beide RS Spyder freie Bahn und drehten eine schnellste Rennrunde nach der anderen.
Beu Audi wiederum sah man beim Start keine Probleme und feierte sogar Emanuele Pirros grandiosen Sprung von Rang acht auf Rang zwei. Weniger Freude kam schon vor dem Start bei der Crew des Autos von Dindo Capello auf. Er sollte als Achter starten, nahm das Rennen aber von ganz hinten auf, da das Team nach seinem Dreher im Qualifying vor dem Rennen alle vier Reifen gewechselt hatte. Schon bald war der tauchte der Audi R10 TDI aber wieder an der Spitze auf.
Nur durch die Boxenstopps kam es zu Führungswechseln. Allan McNish ging nach den Stopps der Konkurrenz nach der Hälfte des 2:45 Stunden langen Rennens wieder in Führung. Doch beide Audi R10 TDI mussten später noch einmal zum Tanken und Reifenwechsel an die Box. Damit war der Weg für den Porsche von Maassen/Briscoe frei.

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Die zwischenzeitliche Audi-Doppelführung hielt nicht bis ins Ziel Zoom
"Der Audi war sehr gut und ich glaube, ich hätte heute nicht schneller sein können", so McNish nach dem Rennen. "Am Ende hat unsere Leistung nicht ganz für einen Gesamtsieg gereicht, aber realistisch gesehen war ein zweiter Platz viel mehr als wir erwartet hatten." Immerhin konnte die Führung in der LMP1-Klasse ausgebaut werden.
Nach einer Kollision mit einem langsameren Fahrzeug, bei dem der Heckdiffusor des RS Spyder mit Startnummer 7 beschädigt wurde, musste Dumas zusätzlich zu einer Stop-and-Go-Strafe die Boxengasse ansteuern. "Das Auto war in langsamen und mittelschnellen Kurven gut fahrbar, nur in schnellen Kurven wurde das Heck durch die gestörte Aerodynamik nervös", beschrieb Timo Bernhard das Fahrverhalten seines Autos in der Schlussphase. Trotz der Beschädigung am Heck kämpfte sich Bernhard Position um Position nach vorne und fuhr dabei sogar die absolut schnellste Rennrunde. "Das war ein hart erkämpfter Sieg. Umso mehr zählt für mich mein erster Gesamtsieg in der American Le Mans Series. Unsere Strategie war heute perfekt", freute sich Sieger Sascha Maassen.

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Timo Bernhard musste sich mit Rang drei begnügen, fuhr aber die schnellste Runde Zoom
Auch die beiden RS Spyder des von Porsche betreuten US-Privatteams Dyson Racing absolvierten das Rennen im US-Bundesstaat Utah problemlos. Andy Wallace (Großbritannien) und Butch Leitzinger (USA) fuhren auf Platz vier, Chris Dyson (USA) und Guy Smith (Großbritannien) auf den fünften Gesamtrang. Damit belegten die vier in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototypen die Positionen eins bis vier in der stark umkämpften LMP2-Klasse.
"Die vier Porsche RS Spyder von Penske Motorsports und Dyson Racing liefen im Rennen ohne jegliche technischen Probleme. Durch perfekte Teamarbeit und eine ausgeklügelte Strategie hat das Penske-Team den dritten Gesamtsieg in Folge eingefahren. Die Plätze eins bis vier in der LMP2-Klasse sind in Hinblick auf die Meisterschaft extrem wertvoll", zog Technikchef Dieter Steinhauser eine positive Bilanz.
In der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen fuhren Titelverteidiger Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Johannes van Overbeek (USA) im Porsche 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports erneut auf Platz zwei. Wolf Henzler (Nürtingen) und Robin Liddell (Großbritannien) kamen im 911 GT3 RSR von Tafel Racing knapp dahinter auf Platz drei ins Ziel.
Gesamtergebnis
1. Maassen/Briscoe (D/AUS), Porsche RS Spyder (LMP2), 66 Runden
2. McNish/Capello (GB/I), Audi R10 (LMP1), 66
3. Bernhard/Dumas (D/F), Porsche RS Spyder (LMP2), 66
4. Wallace/Leitzinger (GB/USA), Porsche RS Spyder (LMP2), 66
5. Dyson/Smith (USA/GB), Porsche RS Spyder (LMP2), 66
6. Pirro/Werner (I/D), Audi R10 (LMP1), 66
7. Fernandez/Diaz (MEX/MEX), Acura Lola B06 (LMP2), 61
8. Beretta/Gavin (MC/GB), Chevrolet Corvette (GT1), 61
9. O'Connell/Magnussen (USA/DK), Chevrolet Corvette (GT1), 61
10. Field/Field/Berry (USA/USA/USA), Creation CA06H (LMP1), 60
Schnellste Rennrunde
Timo Bernhard, Porsche RS Spyder, 2:21.749 Minuten
Klassensieger
LMP1: McNish/Capello (GB/I), Audi R10
LMP2: Maassen/Briscoe (D/AUS), Porsche RS Spyder
GT1: Beretta/Gavin (MC/GB), Chevrolet Corvette
GT2: Enge/Turner (CZ/GB), Ferrari 430 GT
Punktestände
Fahrer Klasse LMP1
1. Rinaldo Capello 102
2. Allan McNish 102
3. Emanuele Pirro 90
4. Marco Werner 90
5. Clint Field 71
Fahrer Klasse LMP2
1. Romain Dumas 91
2. Timo Bernhard 91
3. Sascha Maassen 78
4. Ryan Briscoe 78
5. Stefan Johansson 55
6. David Brabham 55

