Audi auch in Houston von Porsche geschlagen
Auch in Houston musste sich Audi Porsche wieder geschlagen geben, auch wenn Dindo Capello nur ganz knapp am Gesamtsieg vorbeischrammte
(Motorsport-Total.com) - Auf dem Stadtkurs in Houston (US-Bundesstaat Texas) sorgten Dindo Capello/Allan McNish (Italien/Schottland) und Emanuele Pirro/Marco Werner (Italien/Deutschland) in einem turbulenten und ereignisreichen Rennen für einen Audi-Doppelsieg in der LMP1-Klasse. Im Kampf um den Gesamtsieg mussten sich Capello/McNish auf dem 1,7 Meilen langen welligen und schwierigen Stadtkurs rund um das Reliant-Park-Stadion mit einem hauchdünnen Rückstand von 1,341 Sekunden geschlagen geben und belegten hinter zwei Porsche RS Spyders der LMP2-Kategorie den dritten Gesamtrang.

© Audi
Wegen der Regeln hatte Audi auch auf dem Stadtkurs in Houston keine Chance
Bereits auf den ersten Metern des 2:45 Stunden langen Rennens setzte sich McNish, der im Qualifying am Freitag nur um sechs Tausendstelsekunden von der Pole Position verdrängt worden war, an die Spitze des Feldes. Als Führender übergab er nach 54 Minuten seinen Audi R10 TDI an Capello. Bereits zwölf Minuten später musste Capello wegen eines Reifenschadens vorne links zu einem außerplanmäßigen Stopp an die Box und setzte das Rennen auf der dritten Position fort.#w1#
Dritter mit 1,341 Sekunden Rückstand
Nach einem Verbremser touchierte er ein überrundetes Fahrzeug und fiel auf Platz vier zurück, konnte jedoch mit einem starken Schlussspurt bis zur Zielflagge Druck auf den führenden Porsche und den zweitplatzierten Honda/Acura ausüben. Mit nur 1,341 Sekunden Rückstand beendete Capello das Rennen als Sieger der LMP1-Kategorie.
Marco Werner, von der sechsten Position gestartet, machte in den ersten Rennrunden einige Plätze gut. An dritter Stelle liegend rutschte in einen Notausgang, konnte aber weiterfahren. Nachdem er dann einen Reifenstapel touchierte und das Heck seines Audi R10 TDI beschädigte, musste er die Box ansteuern. Teamkollege Emanuele Pirro übernahm das Cockpit auf dem 23. Platz und kämpfte sich auf den zwölften Gesamtrang vor und ermöglichte den Doppelsieg des Audi R10 TDI in der LMP1-Kategorie.
Nach drei Stadtrennen in Folge findet der nächste Einsatz der American-Le-Mans-Series am 19. Mai in Salt Lake City wieder auf einer permanenten Rennstrecke statt. Dort sollte Audi also wieder größere Siegchancen besitzen.
Stimmen zum Rennen:
Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir haben heute erneut gesehen, wie schwer es die LMP1-Autos beim aktuellen Reglement gegen die wesentlich leichteren LMP2-Fahrzeuge haben. Das Team hat das Bestmögliche daraus gemacht, einen Podiumsplatz erreicht und einen weiteren Sieg in der LMP1-Klasse geholt."
Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): "Es war Pech, dass wir einen Reifenschaden hatten. Außerdem verlor ich Zeit, als ich mich verbremste. Ich fuhr über eine Bodenwelle, als ich ein überrundetes Fahrzeug überholte, und wir berührten uns - ich konnte nicht rechtzeitig stoppen. Danach gab ich alles, um die Spitzenreiter einzuholen. Das gelang mir, doch am Ende reichte die Zeit nicht, um in Führung zu gehen. Dies ist der dritte Sieg in der LMP1-Kategorie in Folge, den Allan und ich errungen haben. Nun haben wir einen kleinen Vorsprung in der Meisterschaft."
Allan McNish (Audi R10 TDI #1): "Es war von Start bis Ziel ein sehr enges Rennen. Es gelang mir, in der ersten Kurve die Führung zu erobern und einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Nachdem ich das Auto an Dindo übergeben hatte, musste er leider kurz darauf mit einem Reifenschaden wieder an die Box. Das bedeutet, wir hatten drei Boxenstopps - und das ist einer zu viel. Aber Dindo ist super gefahren und hat uns in Schlagdistanz zurück gebracht. Dass er das Rennen mit kaum mehr als einer Sekunde Rückstand beendet hat, beweist welchen guten Job er gemacht hat."

