ALMS Virginia: Pickett, Ferrari und ein Horror-Crash

Klaus Graf und Lucas Luhr holen sich den Sieg im ALMS-Rennen von Virginia, das von einem schweren Unfall zweier Porsche überschattet wurde

(Motorsport-Total.com) - Klaus Graf und Lucas Luhr (Pickett-HPD-ARX-03c) heißen die Sieger des neunten Saisonrennens der American-Le-Mans-Series (ALMS) auf dem Virginia International Raceway, welches durch mehrere Safety-Car-Phasen sehr zerrissen war. Die beiden Deutschen hielten die Polesetter Johnny Mowlem/Guy Smith (Dyson-Lola-Mazda) nach zeitweise hartem Kampf in Schach. Umkämpft war erneut auch die GTE-Klasse, wo der Sieg an Matteo Malucelli und Oilvier Beretta im Risi-Ferrari ging.

Titel-Bild zur News: Klaus Graf, Lucas Luhr

Klaus Graf und Lucas Luhr waren auch in Virginia nicht zu schlagen Zoom

Insgesamt drei Mal musste das Safety-Car ausrücken, um das Feld einzusammeln. Einmal lag ein Trümmerteil mitten auf der Ideallinie, ein anderes Mal musste das Rennen neutralisiert werden, weil die Feuerwehr brennendes Gras löschen musste, welches sich am heißen Auspuff des Flying-Lizard-Porsches mit der Startnummer 45 entzündet hatte.

Deutlich schwerwiegender war jedoch der Zwischenfall, der eine Stunde vor Ende des Rennens für eine lange Gelbphase sorgte. Marco Holzer (Paul-Miller-Porsche) war bei einem Überholmanöver mit dem dem Porsche von Eduardo Cisneros aus der GTC-Klasse kollidiert. Beide Fahrzeuge schlugen hart in die Streckenbegrenzung ein, wobei das Auto von Cisneros in die Luft katapultiert wurde und nach mehreren Saltos völlig zerstört auf(!) einem Reifenstapel landete.

Schwerer Unfall von Marco Holzer

Cisneros konnte dem Wrack aus eigener Kraft entsteigen, doch noch mehr Glück hatten einige Streckenposten und ein Kameramann, die um ein Haar vom fliegenden Porsche getroffen wurden. Auch Holzer konnte seinem stark beschädigten 911er unverletzt entsteigen. "Ich weiß noch gar nicht, was passiert ist und muss mir das Video ansehen", sagt der Porsche-Werksfahrer über den Unfall. "Großer Dank an Porsche, die so sichere Autos gebaut haben, auch für den anderen Fahrer."

Bryce Miller, Marco Holzer

Porsche-Werksfahrer Marco Holzer überstand einen schweren Unfall Zoom

Der Kampf um den Sieg war lange offen. Startfahrer Graf hatte von Position zwei aus nach der ersten Kurve die Führung übernommen, verlor jedoch nach 43 Minuten durch einem Fahrfehler die Führung. Später fuhren die beiden P1-Autos lange im Paarflug um den Kurs, bevor in der letzten Safety-Car-Phase die Entscheidung fiel. Smith steuerte zum Auftanken an die Box, während Luhr kurz zuvor während der zweiten Safety-Car-Phase gestoppt hatte.

Der dabei aufgenommene Treibstoff reichte bis zum Rennendende aus. Nach 2:45 Stunden Renndauer überquerte Luhr 18,47 Sekunden vor Smith die Ziellinie. Für ihn und Graf, die als Meister der ALMS schon feststehen, war es im neunten Saisonrennen der achte Sieg in Folge. Der ebenfalls in der P1-Klasse startende DeltaWing von Katherine Legge und Andy Mayrick musste schon früh im Rennen die Segel streichen, war aber in Virginia ohnehin nicht konkurrenzfähig.

Heiße Duelle in der GTE

In der P2-Klasse ging der Sieg an die Level-5-Mannschaft Ryan Briscoe/Scott Tucker (HPD-ARX-03b), die sich gegen den ESM-HPD von Scott Sharp und Anthony Lazzaro durchsetzten. Lazzaro fiel in der Anfangsphase des Rennens durch mehrere leichte Kollisionen mit gegnerischen Fahrzeugen auf. Pech hatte Johannes van Overbeek im zweiten ESM-Auto. Beim Boxenstopp entzündete sich auslaufendes Benzin, welches das Auto in Brand setze. Van Overbeek setzte das Rennen nach erfolgreichen Löscharbeiten fort, rollte aber kurz darauf mit technischen Problemen aus. In der PC-Klasse ging der Sieg an Kyle Marcelli/Chris Cumming (BAR1).

Den härtesten Wettbewerb gab es wieder einmal in der GTE-Klasse. Dort eroberten Malucelli und Beretta den ersten Saisonsieg für Ferrari. Nach Position zwei im Qualifying fuhren die beiden Ferrari-Piloten ein cleveres Rennen, setzten auf die richtige Strategie und kamen eine Runde vor dem Core-Autosport-Porsche von Patrick Long und Colin Braun ins Ziel. Heiß ging es beim Kampf um Platz drei in der GTE zu. Dort kam es in den Schlussrunden zu einem spannenden Vierkampf zwischen den BMW und den Corvette. Mehrmals wechselten die Positionen, teilweise mit Karosserie-Kontakt.


ALMS in Virginia

Im Ziel trennten die vier Fahrzeuge nur 3,71 Sekunden. Jan Magnussen und Antonio Garcia eroberten dabei den letzten Platz auf dem Podium der Klasse. Damit sicherten die beiden Corvette auch den wichtigen Herstellertitel in der GTE. Dirk Müller/Joey Hand kamen als Klassenvierte ins Ziel, womit Müller seine Meisterschaftshoffnungen in der Fahrerwertung am Leben erhält. Der Deutsche hat vor dem Finalrennen, dem Petit Le Mans, 16 Punkte Rückstand auf Magnussen/Garcia.

Die Polesetter der GTE waren im Rennen nicht vom Glück verfolgt. Bill Auberlen/Maxime Martin führten zunächst die Klasse an. Doch dann musste bei einem Boxenstopp die beschädigte Fahrertüre ausgetauscht werden, was der RLL-Crew erst nach einigen Minuten gelang. Durch die Safety-Car-Phasen arbeiteten sich die beiden aber noch bis auf Rang vier der Klasse nach vorne. Der Sieg in der GTC-Klasse ging wie schon beim vorherigen Rennen in Austin an Damien Faulkner/Ben Keating (TRG).

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