• 03.05.2008 21:27

Schweiz: Titelgewinn nur noch Formsache

Der Schweizer Neel Jani hat sich im Qualifying eine perfekte Grundlage für den finalen Titelkampf gegen Neuseeland gelegt

(Motorsport-Total.com) - Nun kann eigentlich nichts mehr schief gehen für das Schweizer Team in der A1GP. Neel Jani startet in Brands Hatch sowohl zum Sprint als auch zum Hauptrennen auf Position drei, beide Male weit vor Neuseeland, dem einzigen Konkurrenten der Schweiz im Kampf um den am Sonntag zu vergebenden Titel. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Entscheidung bereits im Sprint fällt, ist angesichts des Qualifying-Resultats relativ groß.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

A1GP-Titel: Nur noch ein kleiner Schritt für Neel Jani, ein großer für die Schweiz

Der Neuseeländer Jonny Reid müsste vom zehnten Startplatz aus im Verlauf von nur 15 Runden am Schweizer Auto vorbeikommen. Gelingt ihm dies nicht, ist die Schweiz Titelträger und damit Nachfolger der deutschen Mannschaft. Dem ist auch so, wenn Neuseeland wider Erwarten als Sieger abgewinkt werden sollte und Jani mindestens den siebten Rang belegt. Selbst wenn der Berner von irgend einem Problem heimgesucht würde, böte sich ihm eine zweite, sogar noch bessere Chance im über 48 Runden führenden Hauptrennen, das Neuseeland vom fast aussichtlosen 17. Platz aus aufnehmen muss.#w1

"Alles in allem bin ich mit dem Erreichten sehr zufrieden, nachdem wir am Vormittag im Training lange Zeit nicht vom Fleck gekommen waren", bilanzierte Neel Jani. "Natürlich würde ich gern auf der Pole-Position stehen, aber diesmal kann ich die beiden dritten Plätze verschmerzen. Im Qualifying für den Sprint fehlte nicht viel. Im ersten Segment hatte ich die beste Zeit vorgelegt. Im zweiten arbeiteten die Reifen nicht optimal. Wahrscheinlich hatten sie sich auf der Einlaufrunde zu stark abgekühlt."

Jonny Reid Neel Jani

Neel Jani wird den Pokal am Sonntag wahrscheinlich allein halten dürfen Zoom

"Beim ersten Versuch für das Hauptrennen klemmte für kurze Zeit das Gas. Ich ließ daher Vorsicht walten. Im letzten Run lag ich nach den ersten beiden Sektoren auf Pole-Kurs, ehe ich in den letzten Kurven vier Zehntel einbüsste. Wahrscheinlich hatte ich ein bisschen zu stark forciert, so dass der Reifendruck allzu stark anstieg. Was soll's, ich darf zuversichtlich sein", sagte ein sichtlich erleichterter Stammpilot der Schweizer A1GP-Mannschaft.

Selbst der stets um Realismus bemühte Teamchef Max Welti gab seiner Erleichterung Ausdruck: "Wir haben einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Ich muss Neel wieder einmal ein großes Kompliment machen. Obschon wir 70 Gäste hier haben, blieb er ruhig und konzentriert. Er ist in jeder Beziehung gereift, lässt sich kaum mehr durch irgend welche Ungereimtheiten aus dem Konzept bringen."

"Das Resultat ist natürlich auch das Verdienst unseres Ingenieurs James Robinson, der sich mit dem Fahrer glänzend versteht. Das haben wir am Vormittag während des Trainings gesehen, als zunächst nicht alles rund lief", erklärte Welti mit Blick auf das Freie Training, als Neel Jani zwar einen recht guten fünften Platz belegte, sich aber dabei ausnahmsweise mal hinter Neuseeland anstellen musste.