• 11.04.2009 17:01

  • von Stefan Ziegler

Italien auf Pole - Schweiz im Pech

A1GP-Debütant Vitantonio Liuzzi stellte seinen Renner für das Sprintrennen auf die Pole-Position - Robert Doornbos im Hauptrennen von P1

(Motorsport-Total.com) - Die Sensation ist perfekt: In einem turbulenten Qualifying zündete Neuling Vitantonio Liuzzi (Italien) genau zur richtigen Zeit den Turboboost und beförderte sich und seinen A1GP-Rennwagen auf die Pole-Position für das Sprintrennen in Portugal. Robert Doornbos (Niederlande) ließ hingegen im zweiten Qualifikationsabschnitt überhaupt nichts anbrennen und schnappte sich Startplatz eins für das Hauptrennen auf dem Autódromo Internacional Algarve. Viel Pech hatte hingegen Neel Jani (Schweiz).

Titel-Bild zur News: Robert Doornbos

Topfavorit Robert Doornbos sicherte sich in Portugal die Pole für das Hauptrennen

Der A1GP-Routinier rollte schon auf seiner ersten Runde aus und musste seinen Rennwagen in der Wiese abstellen - damit waren die beiden ersten Qualifikationseinheiten für Jani schon gelaufen, denn sein Auto konnte vorerst nicht zurückgebracht werden. Erst am Ende der dritten von vier zehnminütigen Teilsessions hatten die Schweizer wieder Zugriff auf ihr Fahrzeug und konnten Jani tatsächlich noch auf die Zeitenjagd schicken - mit Erfolg.#w1#

Liuzzi beschert Italien die Premieren-Pole

Zunächst herrschte in der Box der Eidgenossen aber großes Unbehagen, war doch lange nicht bekannt, ob der Wagen überhaupt noch eine weitere Runde in Portugal würde drehen können. Die Konkurrenz störte das Ausfallen eines Topfavoriten freilich nicht, denn umso größer waren die Chancen für vermeintliche Außenseiter wie Liuzzi (Italien) oder Daniel Morad (Libanon). Einzig China steckte schon in Q1 ebenfalls in großen Schwierigkeiten.

Pilot Ho-Pin Tung parkte seinen Rennwagen äußerst ungünstig auf den Kerbs und rief einen Abbruch der Session hervor, wodurch den meisten Protagonisten der A1GP langsam aber sicher die Zeit davon lief - gerade einmal vier Fahrzeuge waren bis dahin über die Ziellinie gegangen. Als zwei Minuten vor Ablauf der ersten zehn Minuten wieder Grüne Flaggen geschwenkt wurden, kam es schließlich zum Massenauflauf am Ende der Boxengasse.


Fotos: A1GP in Portugal


Doornbos (Niederlande) entkam dem Getümmel am besten und knallte in 1:32.677 Minuten eine erste Richtzeit auf den Asphalt, die in Q2 allerdings schnell unterboten werden sollte. Während Nicolas Prost (Frankreich) mit einem Motorenproblem an den Boxen verweilen musste, stritten sich vorne die "üblichen Verdächtigen" um die Spitzenpositionen: Adam Carroll (Irland) legte vor, wurde von Doornbos überflügelt, ehe der große Überraschungsmann Anlauf nahm.

"Tonio" Liuzzi (Italien) setzte den Boostbutton ein und verschaffte sich so die entscheidenden Zehntelsekunden, die seine Runde von 1:30.875 Minuten am Ende von Q2 ganz oben auf der Zeitenliste aufleuchten ließen - die Sensation war perfekt! Debütant Liuzzi hatte bei seinem ersten A1GP-Qualifying gleich die Pole-Position im Sprintrennen erobert und seinem Italien-Team zudem die erste Pole überhaupt beschert - während die Schweiz zum Zuschauen verdammt war.

Doornbos mit Pole in Portugal

Doch das sollte sich in Q3 und Q4 schlagartig ändern. Die im dritten Qualifikationsabschnitt gefahrenen Zeiten sollten sich nur bedingt als Maßstab für den letzten Run erweisen, denn in Q4 legten die meisten Piloten noch einmal ordentlich zu. Wer sich seinen Turboboost für die entscheidenden Schlussminuten aufgespart hatte, konnte nun ordentlich davon profitieren - ohne weitere Unterbrechungen rasten die A1GP-Boliden der Entscheidung entgegen.

Neel Jani

Pechvogel Neel Jani meldete sich nach seinem frühen Ausfall eindrucksvoll zurück Zoom

Als Erster setzte Adrian Zaugg (Südafrika) eine Duftmarke von 1:30.984 Minuten, ehe der große Pechvogel des Tages in Aktion trat: Jani (Schweiz) rodelte mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch über den Kurs und übernahm die zwischenzeitliche Spitze, wurde in den Schlusssekunden aber dann doch noch von Carroll (Irland) und Doornbos (Niederlande) unterboten. Letzterer sicherte sich in 1:30.415 Minuten den ersten Startplatz für das Hauptrennen in Portugal.

Im Qualifying sorgten allerdings auch Morad (Libanon) und André Lotterer (Deutschland) für positive Überraschungen: Morad rauschte in Q2 zum vierten Startplatz, wohingegen Lotterer sich P7 für das Sprintrennen sichern konnte - ein durchaus achtbares Ergebnis für den jungen deutschen Rennfahrer, der an der Algarve erstmals im A1GP-Renner Platz genommen hatte. Das Hauptrennen beginnt Lotterer von P14 und damit einen Rang vor Morad.