• 04.05.2009 11:32

Brands Hatch für Welti "ein versöhnlicher Abschluss"

Das Schweizer A1GP-Team musste zwar den Titel an Irland abgeben, war mit seiner Vorstellung beim Saisonfinale in England aber dennoch recht zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Das Finale der A1GP-Serie im englischen Brands Hatch geriet zum Triumph der Iren. Adam Carroll gewann den Sprint und danach auch das Hauptrennen. Der Schweizer Neel Jani erreichte die Plätze acht und drei. Im Schlussklassement der vierten A1GP-Saison liegt Irland 17 Punkte vor dem Titelverteidiger Schweiz und 20 vor Portugal. Was sich in den Trainings und den Qualifyings abgezeichnet hatte, wurde am Sonntag zunächst zur Tatsache: Jani vermochte mit seinen Rivalen im Kampf um den Titel nicht mitzuhalten. Das Schweizer Auto war in Brands Hatch zu langsam.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Die Köpfe des Schweizer Teams: James Robinson, Neel Jani und Max Welti

Da half auch Janis Devise, am Sonntag zum totalen Angriff zu blasen, nicht weiter. "Im Sprint ließ sich mit dem noch immer nicht gut auf der Strasse liegenden Auto wenig ausrichten", berichtete der Berner. "Am Nachmittag funktionierte alles wesentlich besser. Leider brach schon nach wenigen Runden ein Auspuffrohr, was die Motorleistung erheblich minderte. Ich bin sicher, dass ich sonst den Holländer hinter mir gelassen hätte und möglicherweise sogar Irland unter Druck hätte setzen können. Wie dem auch sei. Wir werden die nächste Saison mit dem Ziel angehen, den Titel zurückzuholen."#w1#

Max Welti, der Schweizer Teamchef, sprach von einem versöhnlichen Abschluss eines schwierigen Wochenendes und einer anfänglich zwiespältig verlaufenen Saison. "Im Hauptrennen hat Neel eine fantastische Vorstellung gegeben. Er war trotz des erheblichen Leistungsverlust durch den gebrochenen Auspuff gleich schnell wie der Holländer. Einmal mehr gebührt auch unsern Mechanikern ein dickes Lob. Die beiden Boxenstopps verdienen das Prädikat 'Extraklasse'. Und überdies lag unser Chefstratege James Robinson einmal mehr goldrichtig mit seinen Anordnungen."

"Wenn ich auf die vier Saisons zurückblicke, bin ich mit dem Erreichten ohnehin zufrieden." Max Welti

"Wenn man bedenkt, dass wir nach den ersten sechs Rennen 19 Punkte Rückstand auf die Spitze aufwiesen, dürfen wir stolz darauf sein, bis zuletzt um den Titel mitgeredet zu haben", fuhr Welti fort. "Wenn ich auf die vier Saisons zurückblicke, bin ich mit dem Erreichten ohnehin zufrieden. Wir wurden einmal Weltmeister, zweimal Zweite und einmal Achte." Einer so guten Gesamtbilanz kann sich in der Tat sonst niemand rühmen.

Obwohl die Entscheidung im Sprint rechnerisch noch nicht endgültig fallen konnte, war die Sache nach den 18 vormittäglichen Runden so gut wie gelaufen. Irland führte mit zwölf Punkten Vorsprung vor der Schweiz und elf vor Portugal, das auf Platz fünf abgewinkt wurde. Den Iren reichte somit der fünfte Rang im Hauptrennen zum Titel. Damit mochten sie sich aber nicht zufrieden geben. Adam Carroll dominierte das Geschehen abermals klar und distanzierte Jeroen Bleekemolen nach 49 Runden um rund zehn Sekunden. Jani erreichte das Ziel 3,4 Sekunden hinter dem Holländer.

Janis beste Sprintrunde war um 1,166 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Carroll. Neun weitere Fahrer waren ebenfalls schneller als der Schweizer. Über die gesamten 66 km verlor der auf Platz acht gestartete und auch als Achter abgewinkte Jani 22 Sekunden auf den Sieger. Im Hauptrennen, das er auf Platz vier aufgenommen hatte, rückte Jani dank eines guten ersten Boxenstopps um eine Position vor, die er trotz des Missgeschicks mit dem Auspuff bis zuletzt mit Erfolg verteidigte. Mit 13 Sekunden hielt er den Rückstand auf den Sieger nach den 49 Runden in relativ engen Grenzen.