• 30.04.2007 18:34

  • von Britta Weddige

A1GP-Serie durch Ecclestone-Pläne gefährdet?

Bernie Ecclestone möchte eine neue Winterserie einführen, die hauptsächlich in Asien fahren soll - Bedeutet das das Aus für die A1GP-Serie?

(Motorsport-Total.com) - Die A1GP-Serie hat ihre zweite Saison soeben beendet - und nun kommen Gerüchte auf, nach denen hinter der Zukunft des Nationen-Weltcups ein dickes Fragezeichen steht. Der Grund: Formel-1-Supremo Bernie Ecclestone plant eine weitere Nachwuchsserie, die quasi als Konkurrenzveranstaltung zur A1GP im Winter vor allem in Asien fahren soll. Die britische Tageszeitung 'Daily Express' vermutet, dass Ecclestone damit der A1GP-Serie das Wasser abgraben möchte.

Titel-Bild zur News: Tony Teixeira

Tony Teixeira sieht die Zukunft der A1GP-Serie als sicher an

Als Winterausgabe der GP2-Serie soll die neue Serie angelegt sein, auch sie soll vor allem dazu dienen, Nachwuchspiloten den Weg in die Formel 1 zu bahnen. "Eine Serie, die Fahrer hervorbringt, die das Zeug zur Formel 1 haben, hat Zukunft. Das ist mein Geschäft", wurde Ecclestone zitiert. "Ich bin mir nicht sicher, ob die A1GP-Serie das kann. Vielleicht gibt es die Möglichkeit zu einer GP3-Serie, die ebenfalls als Sprungbrett in die Formel 1 dient."#w1#

Er hoffe natürlich, so Ecclestone weiter, dass es gut für A1-Investor Tony Teixeira und der Serie laufe, aber: "Es hängt schrecklich viel davon ab, ob wir eine neue Serie in Asien starten können. Dann wird es schwierig für sie." Dass er recht wenig vom Konzept der Serie hält, daraus hat der Supremo noch nie ein Geheimnis gemacht.

Hängt die Zukunft der A1GP-Serie also an einem seidenen Faden? Die junge Serie kämpft noch darum, sich endgültig zu etablieren und darum, sich auch finanziell zu rechnen. Der süafrikanische Multi-Millionär Teixeira hat inzwischen umgerechnet rund 400 Millionen Euro in die A1GP-Serie gesteckt, und Gewinne sind noch lang nicht in Sicht.

"Wenn Bernie gegen uns antritt, ist das schlecht für alle Beteiligten." Tony Teixeira

Teixeira selbst hält wenig von Ecclestones Konkurrenz - und glaubt fest an die Zukunft der A1GP-Serie. "Wenn Bernie gegen uns antritt, ist das schlecht für alle Beteiligten. Warum sollen wir nicht 35 Länder untereinander aufteilen? Aber ich kann verprechen, dass es uns noch eine lange Zeit geben wird. Wir haben in unserem ersten Jahr Fehler gemacht - falsche Orte, manche arme Teams, schlechte Promotion - aber in dieser Saison hatten wir teilweise große Besuchermengen an außergewöhnlichen Rennstrecken wie Holland, Neuseeland, Indonesien und Südafrika."

Dass die Serie für ihn bisher ein enormes Verlustgeschäft ist, kann der Unternehmer verschmerzen. "Klar ist es viel Geld, aber wir haben eine neue, weltweite Rennserie aufgebaut", so Teixeira. "Mit 400 Millionen Euro bestreitet McLaren eine Saison in der Formel 1 - wir haben damit eine weltweite Rennserie aufgebaut."

Als Unternehmer im Öl- und Diamantengeschäft wisse er, dass sich der Profit häufig erst nach mehreren Jahren der Investitionen einstelle. Er sei aber bester Dinge: Neue Länder hätten sich um Rennen beworben, neue Länder wollten Teams stellen - die Zukunft der A1GP-Serie sei sicher.