• 13.02.2007 15:17

  • von Pete Fink

A1GP-Chef: "Bei uns geht es nicht nur um Motorsport"

A1GP-Hauptgeschäftsführer Teixeira hat kein Problem damit, zu erklären, dass seine Serie eine Spielwiese für reiche Unternehmer ist

(Motorsport-Total.com) - Als im September 2005 die von Scheich Maktoum gegründete A1GP-Serie ihr Debütrennen von 60.000 Zuschauern im südenglischen Brands Hatch fuhr, dachten viele an eine mögliche Erfolgsgeschichte der selbsternannten Weltmeisterschaft des Motorsports.

Titel-Bild zur News: Antonio Teixeira

A1GP-Chef Antonio Teixeira träumt von Fernando Alonso und der Börse

Doch der Rückschlag folgte auf dem Fuß: Bereits im zweiten Rennen am deutschen Lausitzring fuhren die Piloten vor leeren Tribünen, und auch in der Folge erfüllte die öffentliche Wahrnehmung der A1GP keineswegs den Anspruch einer Weltmeisterschaft. Man könnte nun argumentieren, es handle sich um Kinderkrankheiten, doch auch im zweiten Jahr ihres Bestehens änderte sich nicht viel.#w1#

Noch keine Hülkenberg-Mania

In Deutschland wird die A1GP zwar im Pay-TV bei 'Premiere' übertragen, doch abgesehen von den motorsportbegeisterten Abonnenten fristet der "Grand Prix der Nationen" nach wie vor ein eher kümmerliches Schattendasein. Einzig die Erfolge von Nico Hülkenberg stellen einen Lichtblick dar, doch die breite Masse nimmt hierzulande kaum davon Notiz.

Dazu gesellen sich viele Fragen nach der komplexen finanziellen Struktur: Seriengründer Maktoum hat mittlerweile das Handtuch geworfen und sein Nachfolger, der in Portugal geborene und in Südafrika lebende Antonio Teixeira, ist ein Rohstoffhändler, der über beste Beziehungen zu den Wirtschaftsbossen quer über den Globus verfügt. Viele davon sind in der A1GP-Serie aktiv.

Ist die A1GP ein Spielfeld für superreiche Unternehmer, die die Serie als Business-Plattform gebrauchen? "Ganz genau darum geht es", so Teixeira in der 'Motorsport aktuell'. "Wo sonst bekommt man 25 führende Geschäftsleute aus 25 Ländern unter ein Dach? Und von diesen 25 haben die meisten exzellente Kontakte zu ihrer Regierung."

Unter diesen Vorraussetzungen ist es kein Wunder, dass es sich die meisten der Franchisenehmer leisten können, ihre Autos gänzlich ohne Werbeaufkleber fahren zu lassen. Zwei Millionen US-Dollar kostet eine Lizenz jährlich, Kleingeld für die betuchten Hobbyteamchefs, die teilweise sogar sagen: "Wir wollen keine Sponsoren, wir wollen in unseren Nationalfarben antreten."

Teixeira träumt von einem Börsengang

Das ist auch der Grund, warum Teixeira nun von einem Börsengang träumt, der in der letzten Ausbaustufe sogar jedem einzelnen Team zustehen sollte: "Dann kann jeder Fan unmittelbar Anteile an seinem nationalen Team kaufen." Es stellt sich nur die Frage, warum der Fan das tun sollte, wenn die reichen Teamchefs wenig Interesse an der Vermarktung haben.

Sportlich gesehen will Teixeira ab der Saison 2008/09 mit 750 PS starken Autos antreten lassen. Die bisherigen 520-PS-Boliden plant er dann in eine A2GP-Kategorie umzubenennen und in nationalen Serien fahren zu lassen.

Doch sein Traum, dass Leute vom Kaliber eines Fernando Alonsos irgendwann für Spanien fahren werden dürfte doch reichlich illusorisch sein. Alonso und Co. zeigten bislang wenig Interesse am weltweiten Rohstoffhandel...

Folgen Sie uns!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt