Toyota hofft nach Qualifying-Attacke auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Bis 20 Minuten vor Ende des dritten Qualifyings für die 24 Stunden von Le Mans wartete Toyota gestern Nacht zu, ehe Anthony Davidson und Kazuki Nakajima mit frischen Reifen noch einmal auf Zeitenjagd geschickt wurden. Für die Pole-Position reichte der Generalangriff der Japaner nicht, immerhin schauten aber die Startplätze drei (Sarrazin/Davidson/Buemi) und fünf (Wurz/Lapierre/Nakajima) dabei heraus.

"Nach dem Qualifying hatte ich das Gefühl, wirklich fast alles aus dem Auto herausgeholt zu haben", freut sich Davidson über die solide Toyota-Rückkehr beim Klassiker an der Sarthe. "Ich habe eine gute Runde hingelegt und bin zufrieden. Ich bin noch ziemlich neu am Steuer des TS030 Hybrid und werde immer schneller. Das Auto ist gut ausbalanciert und ich fühle mich wohl darin."

Davidson träumt vom Le-Mans-Podium

So wohl, dass er sich selbst im Rennen eine Überraschung zutraut: "Ich freue mich sehr darauf und hoffe, dass wir ein zuverlässiges Auto haben", wünscht sich der Brite. "Ich glaube, wir haben einige damit überrascht, dass wir so nahe an der Pole-Position dran sind, und wir sollten ein stärkeres Renn- als Qualifying-Auto haben. Wenn es gut läuft, ist das Podium möglich."

Im Qualifying fehlte unterm Strich eine Sekunde auf den Hybrid-Audi auf der Pole-Position. Zum langsamsten Leichtbau-Audi betrug der Abstand nach hinten eineinhalb Sekunden. Doch kaum jemand hat Toyota für den Gesamtsieg auf der Rechnung - für die in Köln stationierte Mannschaft, der man im Paddock Motorenprobleme nachsagt, wäre schon eine Zielankunft ein großer Erfolg.

Zwischen den Qualifyings mussten an beiden Autos Reparaturen durchgeführt werden, um elektronische Defekte zu beseitigen. Letztendlich hat man sich aber zumindest im Qualifying tapfer verkauft: "Zwei Autos in den Top 5 ist ein Erfolg für das erste Rennen des Teams, noch dazu am erst dritten Streckentag in Le Mans", freut sich Teampräsident Yoshiaki Kinoshita. "Aber ich gratuliere Audi zur Pole-Position. Das zeigt, wie schwierig sie im Rennen zu schlagen sein werden."

Kaum Verkehr für Nakajima

So weit will der fünftplatzierte Nakajima noch gar nicht denken: "Es war eine fantastische Erfahrung, einmal mit neuen Reifen attackieren zu dürfen", berichtet er nach dem Qualifying. "Abgesehen vom Verkehr hat das richtig Spaß gemacht. Uns war aber klar, dass der Verkehr am Ende nachlassen würde, weil die anderen der Reihe nach an die Box kommen. Das hat sich gerechnet, denn ich hatte nur im letzten Sektor ein Auto vor mir, was kaum Zeit gekostet hat."

"Ich glaube, dass wir morgen ein gutes Rennen zeigen können. Hoffentlich kommen wir ohne Probleme ins Ziel", kreist der Japaner die wohl größte Toyota-Schwachstelle, die Zuverlässigkeit, ein. "Dankeschön ans Team, denn wir hatten es auf dem Weg hierher wirklich nicht leicht. Zwischen den Qualifyings gab es auch noch mal ein Problem, aber wir konnten wieder auf die Strecke gehen und mit Audi fighten. Eine klasse Teamleistung."